Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Angst ist dein Tod - Ephron, H: Angst ist dein Tod - Come and Find Me

Angst ist dein Tod - Ephron, H: Angst ist dein Tod - Come and Find Me

Titel: Angst ist dein Tod - Ephron, H: Angst ist dein Tod - Come and Find Me Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hallie Ephron
Vom Netzwerk:
Situation zu analysieren, um die Kontrolle zu behalten.«
    Dr. Lightfoot hatte recht. Es half, sich einer Situation logisch zu nähern …
    Diana versuchte, in Gedanken eine Karte des labyrinthisch verschlungenen Wegs zu zeichnen, während Jake sie im Untergeschoss der alten Fabrik durch die dunklen Gänge schleuste. Als er sie abermals durch einen neuen Gang hindurch eine Treppe hinaufführte, stellte sie sich das Schaubild vor, das sie machen würde, um diesen Ort in OtherWorld nachzubilden. Zwei gelbe Punkte – ihren eigenen und den von Jake –, wie sie die Treppe hinaufstiegen. Noch beruhigender wäre, zu wissen, wo sich andere gelbe Punkte in dem Bau herumtrieben.
    Sie kamen an einen Absatz. Jake öffnete eine Tür, fasste Diana am Arm und führte sie hindurch. Nach zwei Treppen endeten die Stufen vor einer offen stehenden Metalltür. Sie betrat einen riesigen Raum, der über ein ganzes Stockwerk des Fabrikgebäudes reichte.
    Jake schloss die Tür und schob einen Riegel vor. Dann gab er schnell eine Zahlenkombination in ein Tastenfeld ein, das an der Wand montiert war. Ein gelbes Lämpchen blinkte auf, dann vernahmen sie ein metallisches Klicken, als sich die Tür schloss. Das Lämpchen blinkte nicht mehr, es hatte auf Rot gewechselt. Auch die Tür am gegenüberliegenden Ende des Gangs war verriegelt. Das Lämpchen auf dem Tastenfeld an der Tür war ebenfalls rot.
    Sie war eingeschlossen. Diana tastete ihre Jackentaschen ab. Das Navigationsgerät in der einen, das Handy in der anderen. Mit einem davon könnte sie ihren Standort feststellen.
    »Was hast du da drin?«, fragte Jake.
    Diana griff in eine Tasche, holte die Tabletten heraus und reichte Jake das Röhrchen. Er las den Aufkleber. »Ich wusste nicht, dass du die noch brauchst.« Er gab sie ihr zurück.
    »Dann weißt du es jetzt.« Sie nahm ein paar Tabletten in die Hand. Jake sah zu, wie sie sich eine auf die Zunge legte und hinunterschluckte. »Kommt eben nicht jeder so schnell wieder auf die Beine wie du.«
    »Ich …« Er sah sich nach ihr um, angespannt und unsicher. Verwirrt. Er beobachtete, wie Diana die übrigen Tabletten wieder in das Röhrchen gab und den Deckel schloss. Dann schien es, als würde er etwas von sich abschütteln. Vielleicht war sie ihm in irgendetwas überlegen – etwas, das sie noch begreifen musste.
    Diana versuchte, sich auf den Raum zu konzentrieren, in dem sie sich befand. An der Decke verliefen kreuz und quer Rohre und Leitungen. In der Mitte lagen auf einem Haufen sperrige Teile verrosteter Maschinen, daneben ausgediente Waschbecken und Toilettenschüsseln.
    Die Außenwand bildete eine lange Reihe doppelt verglaster Fenster. Sie vernahm das Rauschen von Wasser und fragte sich, ob sie sich in der Nähe der Stelle befand, wo sie das Wasser über das Wehr hatte stürzen sehen. Regen trommelte auf das Dach und lief in Rinnsalen die Scheiben hinab.
    Der hintere Bereich des Lofts war mit gelenkig verbundenen Trennwänden aus Sperrholz verstellt. Jake ließ ihren Arm los, und Diana ging auf den abgeschirmten Bereich zu. Sie blieb stehen, als sie sah, was sich hinter den Stellwänden befand: ein Himmelbett im puritanischen Shaker-Stil. Es war exakt das Bett, das sie und Daniel zusammen gekauft hatten. Bezogen mit ihrer eigenen, geblümten Bettwäsche und darauf ihre weiße Daunendecke. In dem riesigen Raum mit der hohen Decke wirkte das Bett wie ein Möbelstück aus einer Puppenstube. Daneben, auf dem Nachttisch mit den gedrechselten Füßen, den sie von ihrer Großmutter geerbt hatte, stand eine Vase mit einem üppigen Strauß roter Rosen. Jake warf ihren Rucksack aufs Bett.
    Fassungslos und vor unterdrückter Wut zitternd stand sie da. Jake hatte sie hierher gelockt, war in ihr Haus eingebrochen und hatte die Möbel, von denen er wusste, dass sie ihr alles bedeuteten, irgendwie hierher geschleppt. Sie ging zu einem Bücherregal aus unbehandeltem Holz, das ihr nicht gehörte, aber die Kleider, die ordentlich gefaltet auf den Borden lagen, waren ihre.
    »Nur weil meine Sachen hier sind, ist das noch lange nicht mein Zuhause«, erklärte sie.
    Jetzt entdeckte sie ein Metallgestell, das in einer Ecke stand. Ein leerer Plastikbeutel hing daran, mit der offenen Seite nach unten. Sie ging hin und hob den Schlauch, der an dem Beutel befestigt war. Ein würziger Lakritzduft stieg ihr in die Nase, und sofort fiel ihr der Bluterguss auf Ashleys Handrücken wieder ein.
    »Was hast du mit ihr gemacht?«, fragte sie.
    »Nichts.«
    »Vier

Weitere Kostenlose Bücher