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Angst ist dein Tod - Ephron, H: Angst ist dein Tod - Come and Find Me

Angst ist dein Tod - Ephron, H: Angst ist dein Tod - Come and Find Me

Titel: Angst ist dein Tod - Ephron, H: Angst ist dein Tod - Come and Find Me Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hallie Ephron
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immer gespielt haben?«, fragte er. Sie spürte seinen warmen Atem im Nacken.
    Zögernd schloss Diana die Augen und stellte sich die Buchstaben vor, die er ihr auf den Rücken malte. Erst ein I . Dann ein Herz. Dann ein U. Immer und immer wieder, bis seine Hand schließlich zu ihrer Hüfte hinab und weiter zwischen ihre Schenkel glitt.
    Ein Teil in ihr wollte sich fügen … es wäre so einfach und natürlich. Gab es einen einfacheren Weg, Vertrauen unter Beweis zu stellen? Aber sie konnte nicht. Er hatte sie in dem Glauben gelassen, tot zu sein. Um die Lebensversicherung nicht zurückzahlen zu müssen? Keinen Augenblick hätte sie gezögert, das Geld zurückzugeben, wenn sie ihn dafür zurückbekommen hätte.
    Stattdessen hatten er und Jake nach und nach Dianas letzte Verbindungen zur realen Welt abgeschnitten. Ihre Schwester … gekidnappt – anders konnte man das wohl kaum bezeichnen. Misstrauen zwischen ihr und ihrer einzigen Freundin Pam gesät und an ihre Stelle einen falschen Freund, GROB , gesetzt.
    Daniel und Jake waren stärker und sicher auch schlauer als sie. In einem aber war sie ihnen überlegen: Sie kannte ihre Schwächen. Beide würden immer darauf beharren, keine zu haben.
    »Du hast recht, ich bin müde«, sagte sie. »Und …« Sie drehte sich zu ihm um, sah ihn an und nahm seine Hände, spürte die rauen Kuppen seiner Finger, angeblich die Folge von Erfrierungen. »Du kannst nicht erwarten, dass alles gleich wieder so wird, wie es war. Ich habe mich verändert.«
    »Du hast dich nicht verändert. Du versuchst nur, jemand zu sein, der du nicht bist.«
    Diana zögerte. War das möglich? War sie immer noch das Mädchen, das sich Hals über Kopf in einen wahnsinnig tollen Typen verknallt hatte, das sich herausgenommen hatte, mit fast allen Regeln zu brechen, denen sie als kleines Mädchen immer artig gefolgt war?
    »Sieh mir in die Augen«, sagte er und drückte ihren Arm fester. »Ich bin noch immer derselbe.«
    »Du tust mir weh.«
    Er lockerte den Griff. »Tut mir leid. Ich bin aus der Übung.«
    »Ich muss mich erst daran gewöhnen, dass du wieder da bist«, sagte sie.
    Er rollte sich auf den Rücken, schob die Hände unter den Kopf und starrte an die Decke. »Ich will, dass alles wieder so wird wie früher.«
    Wenn Wünsche Flügel hätten … Sie legte ihren Kopf auf seine Brust. »Angenommen, das Ganze funktioniert nicht. Was dann?«
    Er antwortete nicht.
    Sie seufzte und schloss die Augen. Worum ging es überhaupt? Sämtliche Versprechungen aus Daniels Mund waren nichts als Schall und Rauch gewesen. Er sagte, dass er sie liebte, mit ihr zusammen sein wollte, nicht einen Tag ohne sie sein konnte. Eine wunderbare Geschichte – eine, die Daniel selbst sogar zu glauben schien.
    Diana zeichnete den Aufbau des Fabrikgebäudes in Gedanken nach. Zwei gelbe Punkte blinkten in einem loftähnlichen Raum, in dem Daniel und sie lagen. Sie hatten Jake im Silo allein gelassen, wo er noch arbeitete. Sie zoomte sich heraus und entfernte sich immer weiter, bis die Karte in ihrem Kopf den ganzen Staat Massachusetts umfasste. Zwei gelbe Punkte blinkten auf. Der eine in Boston, der andere weiter im Süden – Pam und Ashley. Sie hoffte, dass sie inzwischen miteinander gesprochen hatten, und jede von ihnen Bescheid wusste.
    Diana konzentrierte sich auf Daniels gleichmäßigen Herzschlag und das monotone Rauschen des Wassers im Hintergrund, das sich da draußen über das Wehr ergoss. Warum war es ihm so wichtig, dass sie zu dritt wieder zusammenarbeiteten? Die drei Musketiere. Die Drei Stooges . Oder die drei kleinen blinden Mäuse aus dem Kindervers – nur dass sie die einzige Blinde unter ihnen war.
    »Hast du für das Meeting mit Vault alles fertig?«, fragte Daniel.
    »Ist es morgen?«
    Sie spürte, wie sich sein Körper anspannte. »Du weißt verdammt gut, dass es morgen ist. Jake fährt morgen sehr früh nach Manchester, damit er die Maschine nach Baltimore bekommt.«
    Diana stützte sich auf einen Ellbogen und sah zu ihm hinunter. »Nein, ich bin noch nicht ganz so weit.«
    »Wir haben eine Abmachung«, antwortete Daniel.
    »Ich habe noch ein wenig zu tun.«
    »Jake hat das Angebot.«
    »Aber ich brauche noch Zeit, um die Präsentation für den Start vorzubereiten. Warum verschieben wir es nicht auf später in der Woche?«
    »Nicht verhandelbar. Der Termin für das Meeting steht: morgen Nachmittag.«
    »Warum die Eile?«
    Daniel hielt inne. »Weil sie uns erwarten. Gamelan verdankt seinen Ruf der Tatsache,

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