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Angst ist dein Tod - Ephron, H: Angst ist dein Tod - Come and Find Me

Angst ist dein Tod - Ephron, H: Angst ist dein Tod - Come and Find Me

Titel: Angst ist dein Tod - Ephron, H: Angst ist dein Tod - Come and Find Me Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hallie Ephron
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offenstehen. Auf Zehenspitzen ging sie hin und äugte ins Treppenhaus. Auf dem Boden standen rote Stiefel. Als sie sie anziehen wollte, fand sie darin eine handgeschriebene Notiz: Folge der Markierung.

31
    F olge der Markierung? Tatsächlich, dort auf dem Treppenabsatz war mit Klebeband eine Linie auf den Boden geklebt worden, die die Stufen hinabführte. Über ihrem Kopf entdeckte Diana eine Überwachungskamera in einem dicken Balken. Sie war auf die Tür gerichtet, in der sie stand.
    Sie stieg in die Stiefel, richtete sich wieder auf und stellte sich vor, wie ihr Bild im Videofenster auf Daniels Computerbildschirm erschien. Mit zitternden Händen fuhr sie in die Jackentaschen und tastete nach ihrer Medizin. Sie wollte jetzt keine Tablette nehmen – sie würde jede einzelne noch brauchen. Außerdem brauchte sie für das, was sie heute vorhatte, einen ungetrübten Verstand.
    Halt suchend strich sie mit der Hand über die Wand und folgte der Markierung die Treppe hinab durch eine Tür. Dann ging es quer durch das ganze Stockwerk des Fabrikgebäudes in ein anderes Treppenhaus, dort die Treppe hinauf und weiter durch einen verwinkelten Gang. Schließlich gelangte sie an einen schmalen Durchgang, der leicht anstieg und vor der Metalltür zum Silo endete. Die Überwachungskamera über der Tür war auf sie gerichtet.
    Zögernd probierte Diana die Tür. Verschlossen war sie nicht, aber sie musste sich mit aller Kraft dagegenwerfen, um sie aufzubekommen. Sie spähte hinein und sah Daniel an einem der Tische sitzen. Er drehte sich zu ihr um, als ein Luftzug durch die Tür wehte. Gleichzeitig hatte sie das Gefühl, dass ein unsichtbares Paar Hände versuchte, die Tür hinter ihr zuzuziehen.
    »Hallo, machst du die Tür bitte zu?«
    Diana betrat das Silo und ließ die Tür los, die krachend hinter ihr ins Schloss fiel. Der Luftstrom, dessen Ursache sie jetzt erkannte, war unterbrochen worden. Die Luke hoch oben im Silo hatte ebenfalls offen gestanden.
    »Endlich aufgewacht?«, empfing er sie.
    Er stand auf und ging an ihr vorbei zur Tür, gab eine Zahlenkombination in das Tastaturfeld an der Wand ein, darauf bedacht, ihr die Sicht mit dem Rücken zu versperren. Klickend schnappte das Türschloss zu.
    »Hast du Hunger?« Ein Funkeln lag in seinen dunklen Augen. »Hab dir ein Sandwich mit Schinken und Ei besorgt.«
    Diana schloss die Augen und schluckte. Das war genau das, wonach ihr nach der fetttriefenden Pizza vom Vorabend der Sinn stand.
    »Da ist auch noch Kaffee.« Er drehte sich um und deutete auf den Tisch, und sie sah das Bluetooth-Headset, das er über ein Ohr gehakt hatte.
    »Danke.«
    Die Kanne in der Kaffeemaschine war fast leer. Sie goss sich die letzte Tasse ein, gab ein wenig Milch aus dem Mini-Kühlschrank hinzu und schaltete die Maschine ab. Daneben lag eine von Fettflecken übersäte Tüte, die sie antippte, um festzustellen, dass sie kalt war. Es schüttelte sie bei dem Gedanken an welken Schinken auf fettgetränktem Toast.
    Der erste Schluck Kaffee mit einem Hauch Zichorie tat gut, auch wenn er bitter war.
    Daniel ging zum Tisch zurück und sah auf den Bildschirm.
    »Du bist letzte Nacht gar nicht zurückgekommen«, bemerkte sie.
    »Du hast mich dazu nicht gerade animiert. Im Übrigen hatte ich eine Menge zu tun.«
    Diana fragte sich, woran er wohl gearbeitet hatte und ob er die letzten zehn Stunden ohne Pause daran gesessen hatte. Sie nahm an, dass Jake bereits losgefahren war, um die Maschine nach Baltimore zu bekommen.
    Sie lehnte sich an die Wand und nippte an ihrem Kaffee. »Weißt du, als wir vor ein paar Monaten unser gemeinsames Projekt angefangen hatten, war ich fasziniert von der Leichtigkeit, mit der Jake die Sicherheitslücke im Neponset Hospital aufgedeckt und geschlossen hatte. Es war fast, als hättest du ihm die Hand geführt.«
    Daniel hörte auf zu tippen, sah sie aber nicht an.
    »Seit wann bist du schon unser stiller Partner?«
    »Seit Neponset Hospital.« Er gähnte und rieb sich die Augen. »Ja, das war ziemlich raffiniert, oder?« Er streckte die Arme aus, drückte den Rücken durch und dehnte sich.
    »Aber Vault ist noch ein viel dickerer Fisch«, sagte sie. »Ich meine, die versichern praktisch alle, die bei der Regierung beschäftigt sind oder mal beschäftigt waren.«
    »Außerdem alle, die in staatlichen Gefängnissen sitzen.«
    Sie stieß einen Pfiff aus. »Beachtlich! Eine Menge Leute. Eine Menge privater Daten.«
    Er schwang im Sessel zu ihr herum und sah sie an. »Daten, die

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