Angst - Kilborn, J: Angst - Afraid
Check den Kommunikator!«
Josh nahm das elektronische Gerät und zeigte es Bernie. »Das hier?«
»JAAAAA!«
»Wie funktioniert es?«
»Unten festhalten … Unten festhalten und an den Seiten hochziehen, um es aufzuschieben.«
Josh versuchte es, aber das Ding bewegte sich nicht. Er fuhr mit dem Daumen über die große Beule in der Mitte und vermutete, dass er den Kommunikator ihretwegen nicht öffnen konnte. Er brauchte ein Werkzeug.
Von Bernies Brüllen begleitet trat Josh wieder in den Gang hinaus und ging zur Abstellkammer des Hausmeisters. Bei seinem letzten Besuch hatte er dem Bürgermeister geholfen, das Waschbecken zu reparieren. Wie erwartet stand die Werkzeugkiste noch immer auf dem gleichen Regal, in dem er sie damals abgestellt hatte. Er stellte die Taschenlampe aufrecht hin und öffnete den Kommunikator mit der Hilfe von zwei Zangen.
Ein grünes Display kam zum Vorschein, auf dem Worte von rechts nach links rollten.
Hauptvogel ausfindig gemacht. Wartet auf die Wegbeschreibung zum Nest.
Die Nachricht verschwand und wurde ersetzt durch:
Wohnt der Arzt in der Nähe? Ich habe gerade gesehen, dass wir in die Old Mason Road eingebogen sind.
Er wohnt nicht in der Old Mason Road, aber nicht weit von hier - am Ende von Duck Bill. Kennen Sie sich hier aus?
Das war seine Unterhaltung mit Stubin! Wieso konnte er sie jetzt hier lesen? War ihr Auto verwanzt? Oder hatte Josh es aus Versehen aufgenommen?
Oder war es Stubin gewesen?
Weitere Zeilen erschienen und verschwanden wieder, ehe das Display blinkte.
Befinden uns eins Komma sechs Kilometer östlich auf der Deer Tick Road. Versuchen das Nest ausfindig zu machen.
Das musste die Adresse von Sheriff Strengs Bruder sein. Und genau dort befanden sich höchstwahrscheinlich auch Fran und Duncan.
»WACHMACHER!«, brüllte Bernie.
Josh steckte das Gerät wieder ein, schnappte sich die Taschenlampe und ging zur Ausnüchterungszelle zurück.
»SIE HABEN ES VERSPROCHEN! VERSPROCHEN!«
»Ich habe noch ein paar Fragen«, meinte Josh. »Dann kriegen Sie Ihren Wachmacher.«
»Kann nicht denken … Kann nicht denken … Brauche Wachmacher …« Bernie knallte mit der Stirn im Gleichtakt gegen die Gitterstäbe. »Kann nicht denken … Kann nicht denken …«
»Wie viele Soldaten sind in Ihrer Red-Op-Einheit?«
»Brauche Wachmacher … Brauche Wachmacher …«
Josh öffnete die Metallbox und zeigte Bernie die Wachmacher-Kapseln.
»Wie viele Soldaten?«
Bernie zuckte und blinzelte dann mehrere Male. »Fünf. Fünf Soldaten. Wir sind fünf Soldaten.«
»Namen«, forderte Josh ihn auf.
»Santiago, Taylor, Ajax, Logan und Bernie.«
Josh versuchte es. »War es Dr. Stubin, der Ihnen den Chip ins Gehirn gepflanzt hat? Ist er der Grund, warum Sie hier sind?«
»Jaaaaa«, murmelte Bernie.
Dieses Arschloch. Josh hätte Fran und Duncan nie mit ihm allein im Auto lassen dürfen.
»Wie lautet Ihre Mission?«
»Brauche Wachmacher … Wachmacher …«
Josh nahm eine Kapsel aus dem Container und warf sie in eine Ecke.
»NEEEEEEEEIIIN!«
»Wie lautet Ihre Mission?«
Josh warf eine weitere Kapsel fort.
»ICH WEISS ES NICHT! ICH BRAUCHE DIE WACHMACHER! ICH KANN ES IHNEN SAGEN, WENN ICH EINEN WACHMACHER HABE!«
Josh überlegte einen Moment und warf dann eine Kapsel in die Zelle. Bernie sprang zu ihr, hob sie auf und hielt sie sich
unter die Nase. Dann drückte er zu, bis sie zerplatzte, und atmete tief ein.
Josh roch einen süßlichen chemischen Duft. Es dauerte einen Moment, bis er ihn erkannte. Während seines ersten Jahres an der Uni von Wisconsin hatte er einen Zimmergenossen namens Carlos. Carlos war schwul und nahm Poppers - Butylnitrit, das auf kleine Flaschen mit der Aufschrift »Zimmerduft« oder »Video-Tonkopfreiniger« gezogen war. Angeblich war Sex damit wesentlich spektakulärer. Von seinem Sanitäterkurs wusste Josh aber auch, dass Butylnitrit ein Gefäßerweiterungsmittel war und eine ähnliche chemische Zusammensetzung wie Amylnitrit aufwies. Letzteres wurde für die Behandlung von einer Vielzahl von Herzproblemen benutzt.
Bernie roch noch immer an der Kapsel, und sein Verhalten wandelte sich von Mr. Hyde zu Dr. Jekyll. Gerade hatte er noch aus dem Mund geschäumt, und jetzt war er auf einmal die Ruhe selbst.
»Wie lautet Ihre Mission?«, fragte Josh erneut.
»Ihr Sheriff hat mir ins Knie geschossen. Die Scheibe ist zertrümmert. Sie können sich die Schmerzen nicht vorstellen.«
»Wenn Sie mir Ihr Missionsziel erklären, kann ich Ihnen
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