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Angst - Kilborn, J: Angst - Afraid

Titel: Angst - Kilborn, J: Angst - Afraid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Kilborn
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schnallte sich sein Gewehrhalfter auf den Rücken. »Sie haben den Eingang gefunden.«
     
     
     
    Josh zerbrach eine weitere Kapsel unter seiner Nase - bereits die vierte - und bog mit dem Bronco in die Deer Tick Road ein. Die Wachmacher versetzten ihn jetzt nicht mehr in Rausch, sondern verursachten nur noch Kopfschmerzen. Außerdem war er kurzatmig und verspürte eine leichte Übelkeit. Beide Symptome konnten sowohl von einer Zyanidvergiftung als auch von einer Überdosis Amylnitrat stammen. Josh wusste also nicht, ob er noch mehr Wachmacher benötigte oder nicht.
    Ich muss unbedingt ins Krankenhaus, dachte er. Er hatte sogar schon einen Plan, wie er an der Straßensperre vorbeikommen konnte. Aber zuerst musste er Fran und Duncan finden.
    Er wischte sich mit dem Handrücken den Schweiß von der Stirn und fuhr mit fünfzig Stundenkilometern die sandige Straße entlang. Der Bronco hatte keine Schwierigkeiten mit dem rauen Untergrund und dem gewundenen Pfad. Als er um die letzte Kurve bog, sah er Mrs. Tellers Roadmaster, dessen Scheinwerfer eingeschaltet waren. Daneben stand Olens Grubenentleerer.
    Josh trat die Bremse, so dass Woof sein Gleichgewicht verlor und auf den Boden stürzte.
    »Tut mir leid, Kumpel. Aber wir müssen Duncan finden. Willst du auch Duncan finden?«

    Woof bellte.
    »Guter Junge. Und wir werden Duncan finden. Natürlich finden wir ihn.«
    Josh parkte und durchwühlte die Sachen, die auf der Rückbank lagen. Adam hatte so ziemlich alles auf seiner Rückbank verstaut, und Josh hätte schwören können, dass er vorher dort einmal eine Wäscheleine gesehen hatte. Er fand sie und knotete ein Ende um Woofs Hals. Dann schnappte er sich die Taschenlampe und den Kopfkissenbezug mit den Arzneien und kletterte aus dem Wagen. Die Welt um ihn herum schien ein wenig unstet, und er fühlte sich ziemlich benebelt, so dass er sich einen Moment lang gegen den Kotflügel lehnen musste.
    Woof bellte erneut. Der Bronco war zu hoch für ihn, um auf die Straße zu springen. Josh half ihm heraus.
    »Wo ist Duncan, Woof? Los, such Duncan! Guter Junge«, ermutigte Josh den Hund.
    Woof zog an seiner behelfsmäßigen Leine, und Josh rannte hinter ihm her. Ein Teil von ihm - der Teil, der nach all den Dämpfen, die er eingeatmet hatte, noch einigermaßen geradeaus denken konnte - wusste, dass es keine tolle Idee war, mit einer Taschenlampe und einem bellenden Hund durch die Gegend zu laufen. Schließlich musste das für die Red-Ops so ähnlich sein wie ein rotes Tuch für einen Stier. Aber er hatte keine Angst mehr. Tatsache war: Er fühlte sich gut und hatte alles unter Kontrolle. Er war unbesiegbar.
    Der Hund schnüffelte überall herum - an Bäumen, Büschen, Blättern, Ästen, Steinen und immer wieder in die Luft. Josh überlegte, ob Woof vielleicht nur mit ihm spielen wollte. Aber plötzlich riss er an der Leine und fing wie verrückt zu bellen an.
    »Duncan?«, brüllte Josh und fuchtelte mit der Taschenlampe herum.
    Der Lichtstrahl traf eine Frau. Eine Frau mit Wanderstiefeln
und einem blauen Minirock aus Jeansstoff. Sie war Mitte dreißig und recht attraktiv. Ihr Gesicht sah aus, als ob sie geweint hätte.
    »Oh, mein Gott!«, kreischte sie. »Helfen Sie mir! Sie müssen mir helfen!«
    Woof knurrte sie an, und Josh riss ihn an der Leine zurück, damit er sie nicht anfiel.
    »Was tun Sie hier?«, fragte er.
    »Meine Freunde und ich zelten, und dann wurden wir von diesen Typen angegriffen. Oh Gott! Es war grauenhaft! Haben Sie ein Handy oder ein Auto?«
    Sie kam näher. Josh sah ihr langes blondes Haar, das in einem Pferdeschwanz nach hinten gebunden war. Das ärmellose Top, das sie trug, war voller Blutflecke. Außerdem hatte sie einen knallharten Körper. Die Waden, die aus den Stiefeln hervorschauten, waren voller Muskeln. Das Gleiche galt für ihre Arme. Sie trug kein Makeup, dafür aber Schmuck. Um ihren Hals hing eine dicke goldene Omega-Halskette und um ihre Fessel die dazu passende Fußkette. An ihrem Finger steckte ein großer Diamantverlobungsring.
    »Können Sie mir helfen?«, flehte sie Josh an. »Bitte!«
    Josh schüttelte den Kopf - nicht ablehnend, sondern um einen klaren Gedanken zu fassen. Woof wollte einfach nicht aufhören zu bellen. Irgendwas war faul. Aber Josh wusste nicht, was. Er war high - high und aufgeregt. Er verspürte ein verdammt starkes Verlangen, einen unwiderstehlichen Drang, etwas zu tun. Irgendetwas. Aber er wusste nicht, was.
    Er blinzelte. Sein Mund war trocken, und auf einmal

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