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Angst sei dein Begleiter: Thriller (German Edition)

Angst sei dein Begleiter: Thriller (German Edition)

Titel: Angst sei dein Begleiter: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carla Cassidy
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bewegt.
    Die Überprüfung ihrer Freunde und Liebhaber war noch nicht abgeschlossen, doch bisher hatten sie noch niemanden als Verdächtigen an die Spitze ihrer Liste setzen können.
    Er sah auf seine Uhr und stellte fest, dass es kurz nach Mitternacht war. Zeit, nach Hause zu gehen. Als er das Polizeirevier verließ und in die warme Nachtluft hinaustrat, wandten sich seine Gedanken erneut Annalise zu. Er mochte sie. Er mochte sie sogar sehr.
    Mehr noch, sie hatte von Anfang an eine starke erotische Anziehungskraft auf ihn ausgeübt. Es war verdammt lange her, dass Tyler ein so großes sexuelles Verlangen empfunden hatte.
    Morgen hatte er seinen freien Tag. Wenn sich im Fall Albright etwas ergeben hätte, wäre er schon in der frühen Morgendämmerung wieder im Revier aufgekreuzt, doch auf seinem Schreibtisch befand sich nichts, was nicht bis Montag warten konnte.
    Gleich am nächsten Morgen würde er Annalise anrufen und sich zum Mittag- oder Abendessen mit ihr verabreden, sofern sie Zeit hatte. Plötzlich war er ganz versessen darauf, ein wenig Zeit mit einer Frau zu verbringen, die nach Blumen duftete und in deren Blick Wärme und Klarheit lag.
    Er konnte nur hoffen, dass er, wenn er in dieser Nacht die Augen schloss, von Annalise träumte und nicht von Visionen von Kerry Albright heimgesucht wurde, deren tote Augen ihn anflehten, der Gerechtigkeit Genüge zu tun.

6. Kapitel
    D er Duft von gebratenem Speck kitzelte Annalise in der Nase. Sie aß furchtbar gern Eier mit Speck zum Frühstück, fand aber selten Zeit dazu. Was für ein schöner Traum, dachte sie und kuschelte sich tiefer in die Decke. Ein Traum, der mit dem Duft von frisch aufgebrühtem Kaffee perfekt wurde.
    Als lautes Geschirrklappern an ihr Ohr drang, wurde sie schließlich vollends wach. Abrupt schlug sie die Augen auf und entdeckte Charlie. Sein zerzaustes Haar stand ihm in allen Himmelsrichtungen vom Kopf ab, und er war dabei, mit einem Ausdruck höchster Konzentration den Tisch zu decken. Rasch schloss sie noch einmal die Augen.
    Der Kleine machte ihnen Frühstück. Herrgott, ihre eigene Mutter hatte sich nie die Zeit genommen, ein Frühstück für sie zuzubereiten. Unzählige Gefühle durchströmten Annalise, während sie reglos unter der Bettdecke liegen blieb. Am stärksten war das Gefühl des Bedauerns.
    Plötzlich kam es ihr albern vor, dass sie den Gedanken an die Familie ihres Vaters stets so weit von sich geschoben hatte. Sie öffnete die Augen einen Spalt und sah zu, wie Charlie vorsichtig Orangensaft in zwei Gläser goss und sie auf den Tisch stellte, um dann an den Herd zu stürzen und die Speckscheiben zu wenden.
    War das ein normales Verhalten für einen Dreizehnjährigen? Irgendwie glaubte sie es nicht, sondern sie hatte den Verdacht, dass Charlie Blakely ein ganz außergewöhnlicher junger Mann war. »Kochst du zu Hause auch?«, fragte sie.
    Er hob den Kopf, offensichtlich erschrocken vom Klang ihrer Stimme, dann grinste er. »Sonntagmorgens und Mittwochabends. Mom legt Wert darauf, dass Jungs kochen lernen. Verrate meinen Freunden bitte nichts davon, aber ich koche gern.«
    »Keine Sorge, dein Geheimnis ist bei mir gut aufgehoben.« Sie nahm ihren Bademantel vom Fußende des Betts, stand auf und schlüpfte hinein.
    »Ich wollte dich gern mit Omeletts überraschen, aber du hast ja nicht viel in deinem Kühlschrank.«
    »Ich esse nicht sehr oft hier, Charlie«, erwiderte sie, und dann fiel ihr ein, dass sie um zehn mit Mike im Corner Café zum Frühstück verabredet war. Sie musste ihn anrufen und absagen. Annalise griff nach den Kleidern, die sie an diesem Tag tragen wollte, und nach dem schnurlosen Telefon. »Ich bin gleich wieder da«, sagte sie und verschwand im Bad.
    Das Badezimmer des Lofts hatte einen großen Teil des Renovierungsgeldes verschlungen. Es war riesig und verfügte über eine übergroße Whirlpool-Badewanne auf einem erhöhten Podest vor einem großen Fenster. Auf diese Gebäudeseite fiel die Morgensonne, und es gab keinen Nachbarn, der sie im Bad hätte sehen können.
    Sie würde nur duschen, aber zunächst musste sie Mike anrufen. Sie setzte sich auf die Stufen zur Badewanne und tippte seine Nummer ein.
    »Dein Name auf meinem Telefondisplay ist kein gutes Zeichen für unser gemeinsames Frühstück«, sagte Mike prompt, nachdem er sich gemeldet hatte.
    »Tut mir leid, Mike. Mir ist etwas dazwischengekommen, ich muss absagen. Die Papiere, die ich unterschreiben soll, können doch sicher noch warten,

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