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Angst sei dein Begleiter: Thriller (German Edition)

Angst sei dein Begleiter: Thriller (German Edition)

Titel: Angst sei dein Begleiter: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carla Cassidy
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sie zusammen an den Puppen arbeiteten, hatte Annalise Nähe zu ihrer Mutter gespürt, und nur dann hatte sie das Gefühl, die ungeteilte Aufmerksamkeit und Liebe ihrer Mutter zu genießen.
    Die Puppen sind dein Erbe, hatte ihre Mutter oft gesagt. Mein Lebenswerk, Annalise, und eines Tages gehört es dir.
    Das Klingeln des Telefons unterbrach ihre Gedanken. »Hallo?«, meldete sie sich.
    »Annalise.« Die weiche, tiefe Stimme jagte ihr einen Wonneschauer über den Rücken.
    »Tyler«, antwortete sie.
    »Es tut mir leid, dass ich nicht früher angerufen habe, aber ich stecke bis über beide Ohren in Arbeit. Ich weiß, dass es sehr kurzfristig ist, aber heute Mittag habe ich Zeit und wüsste gern, ob Sie sich freimachen könnten.«
    »Zu einem späten Mittagessen könnte es klappen«, erwiderte sie, da sie nicht sicher war, wann genau ihr Vater kommen würde, um Charlie abzuholen. »Sagen wir, gegen dreizehn Uhr?« Sie trat ans Fenster und blickte hinaus.
    »Dreizehn Uhr ist in Ordnung«, sagte er. »Irgendein bestimmtes Restaurant?«
    »Wie wär’s mit einem Picknick im Riverfront Park?«, fragte sie spontan. »Kommen Sie einfach um dreizehn Uhr in den Park und überlassen Sie mir den Rest.«
    »Das kann ich nicht zulassen«, wehrte er ab.
    »Warum nicht?«, konterte sie.
    Ein kurzes Schweigen folgte, dann lachte er mit diesem tiefen, sexy Grollen, dass sie von ihrem letzten Zusammensein so gut in Erinnerung hatte. »Okay, ein Picknick, das wird sicher nett, und ich überlasse es vollständig Ihnen.«
    Sie legten auf, und Annalise hatte keine Ahnung, wieso ihr ausgerechnet ein Picknick in den Sinn gekommen war, abgesehen davon, dass es ein herrlicher Tag war, und ein gemütliches Essen im Freien etwas war, das sie sich allein nie gönnte.
    In Gedanken stellte sie eine Liste von allem zusammen, was sie vorbereiten wollte, und dann kam Charlie aus der Dusche und erfüllte die Wohnung erneut mit seiner jungenhaften Energie.
    »Während wir darauf warten, dass Dad kommt und mich abholt, könntest du mir doch mal deinen Laden zeigen. Du weißt schon, deinen Arbeitsplatz, an dem die Puppen entstehen«, schlug er vor.
    »Gern«, stimmte sie zu, griff nach ihrem schnurlosen Telefon und wies auf die Tür.
    Zusammen verließen sie die Wohnung. Charlie ging auf den Aufzug zu, Annalise zur Treppe. »Funktioniert der Aufzug nicht?«, fragte er.
    »Doch, doch, er funktioniert schon. Aber ich benutze ihn nie«, antwortete sie, und er folgte ihr zur Treppe.
    »Warum nicht?«, wollte Charlie auf dem Weg nach unten wissen.
    »Ich weiß nicht, es ist wohl eine alberne Phobie«, gestand sie. »Ich schätze, ich leide ein bisschen unter Klaustrophobie, und wenn ich im Aufzug stehe, habe ich das Gefühl, in einer engen Kiste zu stecken.« Oder in einem Sarg, dachte sie.
    »Ich mag keine Insekten, und ich mag kein Feuer«, sagte Charlie, und seine Schritte polterten auf der Treppe, als wollten sie jedes Wort unterstreichen.
    »Dann bist du wohl kein großer Camping-Fan.«
    »Urlaub im Blockhaus ist Camping genug für mich.« Er warf ihr einen Seitenblick zu. »Das ist so cool.«
    »Was denn?«
    »Eine Schwester zu haben, der ich alles Mögliche erzählen kann.«
    Er schien wild entschlossen zu sein, sich einen Weg in ihr Herz zu erobern, und das Herz, das sie so lange verschlossen gehalten hatte, öffnete sich bereits ein wenig, um ihn einzulassen.
    Im Erdgeschoss angekommen, führte sie ihn durch den Produktionsraum und erklärte ihm den Fertigungsprozess, in dem jede einzelne Blakely-Puppe entstand.
    Jede Einzelheit schien ihn zu interessieren. Ob sein Interesse echt oder gespielt war, erschien Annalise unwichtig, sie fand es auf jeden Fall reizend.
    Ihr Telefon klingelte, als sie Charlie gerade den Laden zeigte. Es war ihr Vater, der sie wissen ließ, dass er und Sherri vor dem Laden angekommen waren. Offenbar stand ein spontanes Familientreffen bevor.
    Charlie kennenzulernen, war ein Schock gewesen, wenn auch ein angenehmer, doch das hieß noch lange nicht, dass Annalise bereit war, Sherri zu begegnen. Obwohl sie wusste, dass es albern und vielleicht sogar neurotisch war, hatte sie immer eine leise Eifersucht auf die Frau verspürt, der es gelungen war, die Zuwendung und Liebe ihres Vaters zu erringen.
    »Dad und deine Mutter sind draußen«, sagte sie zu Charlie und versuchte, den Schatten der Enttäuschung nicht zu beachten, der über seine Züge fiel.
    »Ich kann mich wohl auf eine gehörige Standpauke gefasst machen.«
    »Lauf nach

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