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Angst sei dein Begleiter: Thriller (German Edition)

Angst sei dein Begleiter: Thriller (German Edition)

Titel: Angst sei dein Begleiter: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carla Cassidy
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leicht dahin. Anschließend tranken sie noch einen heißen Tee, sprachen über Annalises Mutter, das Geschäft und Annalises Sorge, dass sie ihre Sache nicht gut machte.
    »Du weißt, wie viel das alles meiner Mutter bedeutet hat. Ich habe immer das Gefühl, sie zu enttäuschen, wenn mir die Verkaufszahlen des Tages vorliegen und diese so schlecht sind.«
    »In den Sommermonaten gehen die Verkaufszahlen immer ein wenig zurück«, erinnerte er sie. »Lillian war von Mai bis November in Sorge. Dann kamen die vorweihnachtlichen Bestellungen herein, und sie beruhigte sich wieder.«
    »Ich kann mir meine Mutter gar nichts anders als ruhig und beherrscht vorstellen«, erwiderte sie trocken.
    Mike lächelte. »Äußerlich wirkte sie so weich und süß wie Zuckerwatte, aber sie hatte einen eisernen Willen und einen Erfolgsdrang, der Donald Trump zur Ehre gereicht hätte.«
    Annalise verspürte einen stechenden Schmerz bei dem Gedanken an ihre Mutter. Lillian war oft schwierig gewesen, kühl und distanziert, aber sie war praktisch alles gewesen, was Annalise gehabt hatte, und auch jetzt vermisste sie ihre Mutter manchmal schmerzlich.
    »Hast du schon eine Entscheidung hinsichtlich des Herbstmodells getroffen?«, fragte Mike.
    »Nein, aber ich habe der Belegschaft versprochen, ihnen meinen Entschluss bis nächsten Montag vorzulegen. Ich will sichergehen, dass meine Wahl wieder neue Begeisterung für Blakely-Puppen bei den Leuten weckt.«
    Wieder lächelte Mike. »Ich bin sicher, dass es nicht mehr lange dauert, bis die Blakely-Puppen wieder überall Gesprächsthema sind«, sagte er im Brustton der Überzeugung. Sie konnte nur hoffen, dass er recht hatte.
    Denn eigentlich waren Blakely-Puppen Schnee von gestern. Danika hatte mittlerweile Probleme, ihr Auftritte bei den lokalen Sendern zu reservieren. Ihrer Mutter war es gelungen, sich gegen die allzeit beliebte, typisch amerikanische Mädchenpuppe durchzusetzen, doch Annalise hatte das Gefühl, dass sie mit jedem Tag, der verging, an Boden verlor.
    Gegen acht Uhr abends war sie zurück in ihrer Wohnung, und um Viertel nach acht rief Tyler an.
    »Das Straßenfest beginnt am Sonnabend um vier Uhr nachmittags«, sagte er. »Soll ich dich gegen fünfzehn Uhr dreißig abholen?«
    »Es wäre doch dumm, wenn du den Weg hierher machst, um mich abzuholen«, antwortete sie. »Ich kann mit meinem eigenen Wagen kommen. Du müsstest mir bloß deine Adresse sagen.«
    »Und du versprichst mir, dich nicht über meine sonderbare Einrichtung lustig zu machen?«
    Sie lachte, und wieder erfüllte sie dieses verrückte, warme Gefühl, das sie immer spürte, wenn sie mit ihm sprach. »Ich will mein Bestes tun, aber versprechen kann ich dir nichts.«
    Sie unterhielten sich noch ein paar Minuten, doch sie merkte, dass er im Dienst war, und es dauerte auch nicht lange, bis er sagte, dass er Schluss machen müsse.
    Als sie sich eine Stunde später zum Schlafengehen fertig machte, schwelgte sie immer noch in diesem warmen Gefühl, das ihr das Gespräch vermittelt hatte, und in der süßen Vorfreude auf das bevorstehende Wochenende.
    Erst als Annalise im Bett lag und Dunkelheit in der Wohnung herrschte, dachte sie wieder an die Puppe mit dem Zettel, die ihr am Morgen zugestellt worden war. Und das warme Gefühl verließ sie und machte dem kühlen Hauch böser Vorahnungen Platz.

9. Kapitel
    D ie Hölle brach um fünfzehn Uhr siebzehn am Dienstagnachmittag los, als ein anonymer Anrufer einen Leichenfund hinter dem Dollar General Store an der Ecke North Oak und dreiundachtzigste Straße meldete.
    Während sich Tyler und Jennifer auf dem Weg zum Fundort befanden, ballten sich in der Ferne drohend Unwetterwolken zusammen. Schwüle Feuchtigkeit hing in der Luft, und dazu herrschte eine unnatürliche Stille, ein Anzeichen für schwere Gewitter am Abend.
    »Vielleicht war es nur ein Telefonstreich.« Jennifer drehte die Düse der Klimaanlage so, dass sie ihr direkt ins Gesicht blies. »Die Telefonistin sagte, der Anrufer hätte keine Auskunft darüber gegeben, ob er in dem Billigladen beschäftigt ist. Man sollte doch meinen, dass irgendwer, der in dem Laden arbeitet, über kurz oder lang mitkriegt, wenn eine Leiche hinter dem Geschäft liegt. Allerdings könnte es sein, dass die Angestellten durch den Haupteingang hereinkommen und dass heute keiner im Hinterhof gewesen ist.«
    Tyler äußerte sich nicht und ließ Jennifer wie gewöhnlich jeden Gedanken, der ihr in den Sinn kam, in Worte fassen. Zu Anfang ihrer

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