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Angst sei dein Begleiter: Thriller (German Edition)

Angst sei dein Begleiter: Thriller (German Edition)

Titel: Angst sei dein Begleiter: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carla Cassidy
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Tyler nicht darüber. Er war zwar enttäuscht, aber nicht gerade erstaunt.
    Tyler fuhr zurück zum Revier und blieb beinahe bis Mittag. Dann musste er sich eingestehen, dass Jennifer recht hatte – und dass er eine Ruhepause benötigte, bevor er völlig zusammenbrach. Er beschloss, nach Hause zu fahren.
    Doch die ausgedehnte heiße Dusche beruhigte seine Gedanken nicht. Sämtliche Einzelheiten über die Mordfälle wirbelten in seinem Kopf umher, lauter Puzzleteile und Ungereimtheiten, die ihren Platz suchten.
    Er taumelte ins Bett und sehnte verzweifelt den Schlaf herbei, doch immer wieder blitzten vor seinem inneren Auge die Bilder von den Gesichtern der beiden Frauen auf. Kerry, die so gern auf Partys gegangen war und unzählige Freunde und Bekannte gehabt hatte. Sie hatte Tiere geliebt und war zweimal im Monat freiwillig Geld für ein Tierheim sammeln gegangen. Kerry hatte Schokolade geliebt, hatte gern ihren Spaß gehabt und war ebenso gern durch die nächtliche Clubszene gezogen.
    Margie hingegen war schüchtern gewesen und hatte sehr darunter gelitten. Ein Beweis dafür waren die Gedichte über Isolation und Einsamkeit, die man in ihrer Wohnung gefunden hatte. Sie war ein Fan alter Filme, und Tyler konnte sich mühelos vorstellen, wie sie zusammengerollt auf dem Sofa lag, eine Schüssel Popcorn vor sich, und zum fünfzigsten Mal Vom Winde verweht ansah.
    Sein Bedürfnis, den Fall zu lösen, wuchs in dem Maße, in dem die Opfer durch alle diese Fakten immer realer für ihn wurden. Sie waren wie Familienmitglieder für ihn, die dringend seiner Hilfe bedurften, um in Frieden ruhen zu können.
    Als er endlich einschlummerte, verfolgte ihn die Angst, dass es noch mehr Opfer geben würde, wenn sie nicht bald einen Durchbruch schafften.

11. Kapitel
    A nnalise hatte eigentlich mit einem Anruf von Tyler gerechnet, der ihre Verabredung absagte. Doch als das nicht geschah, ließ sie der Vorfreude auf ein Wiedersehen freien Lauf.
    Gegen das grelle Sonnenlicht anblinzelnd, fuhr sie zu dem Stadtteil, in dem Danika wohnte. Der Regen hatte Dienstagnacht aufgehört, und danach war von Süden her große Hitze aufgekommen. An diesem Tag sollten die Temperaturen auf bis zu zweiunddreißig Grad steigen.
    Der ideale Tag für ein Straßenfest, dachte sie, als sie an Danikas hübschem Haus vorbeifuhr. Annalise hatte sich dem Anlass entsprechend gekleidet und trug ein leuchtend türkisfarbenes Sommerkleid und passende Paillettensandalen. In einer kleinen Tragetasche hatte sie Sonnenschutzmittel, mehrere Wasserflaschen und eine Schirmmütze verstaut. Was sie leider vergessen hatte, war ihre Sonnenbrille. Sie konnte sich nicht erinnern, wann sie sich zuletzt so sehr auf einen Nachmittag gefreut hatte wie auf diesen. Die Woche hatte einen Rückschlag nach dem anderen gebracht. Erst war die letzte Haarlieferung für die Birthday-Bonnies eingetroffen, doch es war die falsche Farbe gewesen. Dann hatte eine ihre besten Näherinnen beschlossen, in den Ruhestand zu gehen, und Danika war seit zwei Tagen verschwunden.
    Außerdem hatte sie bei einer Besprechung mit ihrem Buchhalter erfahren, dass der Umsatz im letzten halben Jahr so gering ausgefallen war wie nie zuvor. Und hinzu kam, dass der Puppen-Alptraum sie an zwei aufeinanderfolgenden Nächten heimgesucht hatte.
    An diesem Tag aber wollte sie all den Stress und jegliche Gedanken an Puppen und Steuern hinter sich lassen. Sie spürte ein Kribbeln im Magen, als sie sich Tylers Haus näherte und auf die Zufahrt zu dem hübschen weißen Haus mit den jagdgrünen Fensterläden einbog.
    Der Rasen sah aus wie frisch gemäht und zeigte noch das leuchtende Grün von Frühlingsgras. Eine prächtige Eiche stand im Vorgarten und warf willkommenen Schatten über eine Hälfte des Gehsteigs. Als sie den Motor ausschaltete, verstärkte sich das nervöse Kribbeln und Zucken in ihrer Magengegend.
    Sie freute sich so sehr darauf, ihn zu sehen, dabei war es geradezu lächerlich, wie sehr er in der vergangenen Woche ihre Gedanken beschäftigt hatte. So hatte sie einmal gerade mit einem Lieferanten telefoniert, als plötzlich Tylers sexy Lächeln vor ihrem inneren Auge aufgetaucht war. Und mitten in einer Besprechung mit Ben über neue Frisuren hatte sie unvermittelt an den Geschmack von Tylers Kuss gedacht.
    Sie griff nach ihrer Tasche und stieg aus. Plötzlich überfiel sie die typisch weibliche Angst, sich übertrieben chic gemacht zu haben. Sie hätte lieber Shorts und eine Bluse anziehen sollen.
    Doch dann

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