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Angst sei dein Begleiter: Thriller (German Edition)

Angst sei dein Begleiter: Thriller (German Edition)

Titel: Angst sei dein Begleiter: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carla Cassidy
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vorzuenthalten. Unglücklicherweise wurde die letzte Leiche von einem Reporter gefunden.« Er berichtete ihr von Reuben und dem Anruf des Täters.
    Während er noch sprach, schmiegte sie sich fester in seine Arme, auf der Suche nach seiner Körperwärme, die die eisige Kälte in ihrem Inneren vertreiben sollte.
    Viel zu schnell ließ er sie los, und gemeinsam stiegen sie die Treppe zum Laden hinunter. Sie schaltete alle Lichter an, und er staunte, als er die Vitrinen mit den vielen Blakely-Puppen sah, die im Lauf der Jahre entstanden waren.
    »Wie viele gibt es?«, fragte er und trat näher an die Vitrinen heran.
    »Sechzig.« Sie stellte sich neben ihn und betrachtete die Puppen, die so sehr Teil ihres Lebens waren, ob sie es nun wollte oder nicht.
    »Zwei von den dreien, die mir zurückgegeben wurden, sind ältere Modelle.« Sie wies auf Belinda und Fanny. »Ich fand es zu dem Zeitpunkt merkwürdig, dass ausgerechnet diese Puppen zurückgegeben wurden, denn sie sind Sammlerstücke und inzwischen ziemlich viel wert. Die Kimono-Kim war die erste Puppe, die ich nach dem Tod meiner Mutter selbst entworfen habe.«
    Tyler presste die Kiefer zusammen. »Sechzig«, sagte er mehr zu sich selbst als zu Annalise. »Das heißt, wir müssen noch mit siebenundfünfzig weiteren potenziellen Opfern rechnen.«
    »Das ist ein abscheulicher Gedanke«, flüsterte Annalise.
    Ein Klopfen riss sie aus ihren Überlegungen. Eine hochgewachsene Frau mit kräftigen Gesichtszügen und kurzen, dunklen Haaren spähte in den Laden hinein. »Das ist meine Partnerin«, sagte Tyler und ging zur Tür, um sie einzulassen. »Annalise, das ist Jennifer Tompkins. Jennifer, darf ich dir Annalise Blakely vorstellen, die Frau, mit der ich zusammen bin und die vermutlich eine Schüsselrolle in den Mordfällen spielt.«
    Jennifer nickte Annalise zu. »Also, dann erzähl mal, was passiert ist.«
    Während Tyler sie rasch über die Puppen und die Botschaften, die Annalise erhalten hatte, informierte, musterte Jennifer Annalise unverhohlen skeptisch.
    Als er seine Ausführungen beendet hatte, stieß Jennifer einen Seufzer aus. »Na, wenn das nicht alles ein riesiger Haufen Mist ist«, meinte sie. »Der Hauptermittler ist mit einer potenziellen Verdächtigen zusammen, und das im Fall einer Mordserie, die gerade in den Zeitungen publik gemacht wird.«
    Tyler kniff die Augen zusammen. »Was redest du da?«
    »Der kleine Scheißkerl Reuben hat die Katze aus dem Sack gelassen.« Jennifer klopfte auf ihren schwarzen Aktenkoffer. »Ich habe alles in meinem Zauberkoffer dabei: Plastikbeutel für das Beweismaterial, die Akten und ein Exemplar der Abendzeitung.« Sie sah die beiden erwartungsvoll an.
    »Gehen wir hinauf in die Wohnung. Wir holen die Puppen und machen uns an die Arbeit«, sagte Tyler kurz angebunden.
    Jennifer entschied sich für den Aufzug, Tyler und Annalise stiegen die zwei Treppen hinauf.
    Annalise hatte das Gefühl, in einem schrecklichen Alptraum gefangen zu sein, ohne die Hoffnung auf ein baldiges Aufwachen. Tyler schwieg auf dem Weg zur Wohnung, und sie wusste, dass er jetzt nur noch der Polizist war und dass die bevorstehenden Stunden schwierig werden würden.
    Jennifer wartete vor der Tür auf sie. Der Blick, mit dem sie Annalise bedachte, wirkte noch immer unterschwellig feindselig. In der Wohnung öffnete Jennifer ihren Koffer und entnahm ihm die Plastikbeutel. Die Puppen mitsamt ihren Schachteln wurden eingetütet, die Zettel wanderten in kleinere Tüten, auf denen vermerkt wurde, welcher Zettel zu welcher Puppe gehörte.
    Als der Tisch abgeräumt war, schenkte Annalise für sie alle Kaffee ein, und sie setzten sich. Vor Tyler stapelten sich mehrere dicke braune Akten.
    »Kerry Albright. Margie Francis. Sulee Hwang. Sagen dir diese Namen etwas?«, fragte Tyler.
    Annalise schüttelte den Kopf. »Ich habe sie noch nie gehört. Sind das die Namen der Opfer?« Die Namen zu hören, ließ alles noch viel realer erscheinen. Sie waren real existierende Menschen gewesen, Frauen mit Hoffnungen und Träumen.
    »Ja. Ich muss dir ein paar Fotos zeigen und wissen, ob du die Frauen erkennst.«
    Annalise wappnete sich, als er mehrere Papiere aus den Akten zog und sie ihr vorlegte. Erleichtert stellte sie fest, dass es sich lediglich um Farbkopien der Führerscheine handelte. Sie betrachtete die Gesichter, doch keines von ihnen kam ihr auch nur annähernd bekannt vor.
    »Nein, ich bin mir ziemlich sicher, dass ich sie noch nie gesehen habe.« Sie schob die

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