Angst über London
unerklärlichen Gründen zusammengefallen und in die Themse gestürzt. Zwei Schiffe hatten die Trümmer unter sich begraben.
Da wusste ich genau, dass dies alles kein Zufall mehr war, sondern von dämonischen Kräften gelenkt wurde. Die Feinde aus dem Jenseits wollten die Riesenstadt London vernichten, und ich sah keine Möglichkeit, dies zu verhindern…
***
Der Jumbo kam von New York und hatte als Zielflughafen London. Die Maschine war voll besetzt mit Touristen, die sich in den Staaten ein paar vergnügte Tage gemacht hatten.
Der Tower gab noch keine Landeerlaubnis, obwohl diese Riesenmaschinen Vorrang haben.
Das Wetter war zu schlecht. Der Jumbo kreiste. Von den vier Männern im Cockpit waren zwei sauer. Ihre Freundinnen warteten, und sie hatten ihnen versprochen, pünktlich zu sein.
Der Pilot bekam gerade die Order, noch eine Runde im Warteraum zu fliegen. »Möchte wissen, was da los ist«, wandte er sich an den Co-Piloten.
Der hob die Schultern. »Hoffentlich kein Streik.«
»Davon hätten wir gewusst«
Unter der Maschine lag die Riesenstadt. Es war diesig und grau.
Ein mieses Wetter und nicht gerade die idealen Flugbedingungen.
Doch die Piloten waren von London anderes gewöhnt. Nebel, dass man kaum die Hand vor Augen sehen konnte, zum Beispiel, deshalb empfanden sie diese Witterungsbedingungen noch als angenehm. Der Tower meldete sich.
»Landeerlaubnis erteilt«, erklärte der zuständige Mann und gab noch einmal die genauen Daten über Bodensicht und Windgeschwindigkeit durch.
Der Pilot hörte aufmerksam zu, während der kleine Computer in der Kanzel die Angaben speicherte. Langsam schwebte der Jumbo auf das Häusermeer zu, durch das sich, kaum vom Grau des Wetters abhebend, das Band der Themse schlängelte. Keiner der Insassen dachte daran, dass noch etwas schiefgehen würde.
Es begann damit, dass der Copilot die andere Maschine entdeckte.
Einen Starfighter, ein Jagdflugzeug der Air Force. »Ist der denn verrückt geworden?« flüsterte er.
»Wie?« fragte der Kapitän.
»Da, verdammt!«
Der Kapitän schaute. »Shit!« fluchte er, »der Hundesohn hält genau auf uns zu.«
Die graue kleine Maschine war schnell. Schnell und wendig. Im Gegensatz zu ihr wirkte der riesige Jumbo wie ein unbeweglicher Klotz.
Und dann war sie heran.
So schnell konnte niemand von der Besatzung mehr reagieren. Der Flugkapitän hatte den Jumbo noch abfallen lassen, doch das Unheil konnte er durch diese Reaktion auch nicht mehr verhüten.
Mit fast Überschallgeschwindigkeit raste der Starfighter in den Rumpf des Jumbos. Die Maschine barst auseinander. Die Menschen kamen überhaupt nicht dazu, Schreckensschreie auszustoßen.
Plötzlich wurde der graue Himmel durch einen gewaltigen Feuerball erhellt, und einen Augenblick später regnete es Trümmer auf die Riesenstadt…
***
Es war unmöglich, bis zur Tower Bridge durchzukommen. Das hatte ich auch nicht vor. Ich wusste sowieso, dass nichts mehr zu retten war.
Totaler Ampelausfall in London. Allein die Tatsache war schon eine Katastrophe für sich, nun kamen noch die Unglücke hinzu.
Jemand hatte es darauf abgesehen, London entweder zu vernichten oder einen Denkzettel zu verpassen. Nur - wo fand ich diesen Jemand?
Irgendwie war es mir gelungen, an die Grenze zu Soho zu gelangen. Der Bentley stand nicht weit vom Trafalgar Square, eingekeilt zwischen mehreren Fahrzeugen, und es ging nur immer yardweise voran, wenn überhaupt. Am Knotenpunkt, am Square, war es zum absoluten Chaos gekommen. Da ging nichts mehr. Weder vor - noch zurück.
Ich wollte die Cross Road hoch zum Leicester Square, und ich fragte mich, ob ich es nicht besser zu Fuß versuchen sollte. So kam man kaum weiter.
Ich hatte die Seitenscheibe herunterfahren lassen. Die meisten Autofahrer waren vernünftig, sie hatten die Motoren ihrer Wagen ausgeschaltet. Vorhin hatte ich für einen Augenblick den Polizeifunk abgehört. Dort überschlugen sich die Meldungen. Es ging zu wie in einem Irrenhaus. Darauf war niemand eingestellt gewesen.
Die Patron Cars fuhren über die Bürgersteige. Anders konnten sie gar nicht vorankommen. Auch ich wollte nicht im Wagen sitzenbleiben, sondern stieg wie viele andere aus.
Irgendwo vor mir hörte ich das schrille Geräusch einer Pfeife. Die Bobbies versuchten verzweifelt, sich freie Bahn zu schaffen, was nahezu ein Ding der Unmöglichkeit war, denn die Straßen waren und blieben zu.
Ich schaute über die Schlange hinweg.
Die Autos standen sicherlich bis zum
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