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Angst über London

Angst über London

Titel: Angst über London Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Mörder…
    Nicht Asmodina hatte es geschafft oder Dr. Tod, nein, andere, normale Verbrecher.
    Vielleicht war das mein Fehler. Ich konzentrierte mich eben immer nur auf die Mächte der Finsternis und vergaß dabei die anderen, obwohl gerade die Dämonen sich sehr gern Verbrecher als Handlanger aussuchten. Oft hatte ich es erlebt.
    Aber warum zerbrach ich mir da überhaupt den Kopf? Mir tat sowieso bald nichts mehr weh. Gedanken über andere brauchte ich mir nicht zu machen, ich sollte lieber an mich selbst denken.
    Aber gab es da noch etwas nachzudenken?
    Nein, nicht mehr.
    Der Sauerstoff nahm rapide ab. Ich merkte es daran, dass mir leicht schwindlig wurde, wenn ich atmete, zudem hatte der Druck in meinem Kopf zugenommen, das Blut rauschte in meinem Schädel.
    Kein Zweifel, es ging dem Ende zu.
    Ich begann darüber nachzudenken, wie lange ich es wohl noch aushalten konnte.
    Zehn Minuten, fünf - oder nur drei?
    Höchstens fünf, dann war es aus.
    Fünfmal sechzig Sekunden bis zum Tod. Eine verdammt kurze Zeit, aber auch eine lange, wenn man sich quälen musste wie ich. Die Luft war kaum mehr zu atmen, zu verbraucht schon.
    Und mein Herz pumpte.
    Es klopfte rasend schnell, der Kreislauf war völlig durcheinander, das Blut vermisste den Sauerstoff, wurde dicker, und bald würde ich bewusstlos werden und nicht mehr hören oder sehen.
    Schon jetzt war es nicht mehr völlig dunkel in meinem Gefängnis. Vor meinen Augen platzten rote Kreise auf und wirbelten an meinem Gesicht vorbei.
    Mein Schädel schien explodieren zu wollen. Es dröhnte und hämmerte.
    Ich konnte in dem engen Gefängnis nicht mehr ruhig liegenbleiben, rang verzweifelt nach Atem, doch ich wusste, dass es kaum noch Sauerstoff gab. Da war nichts mehr, keine Atemluft - des verbraucht.
    Ich stöhnte.
    Dabei wusste ich, dass mein Gesicht nur noch eine Fratze war. Ich hatte den Mund weit aufgerissen, meine Beine trampelten, ich stieß mir die Knie, ruckte hin und her und führte einen verzweifelten Kampf gegen den nahenden Tod.
    Selten zuvor in meinem Leben hatte ich solch eine Not gelitten. Ich wusste überhaupt nicht mehr, was ich tat, mein ganzes Denken und Fühlen war ausgeschaltet, ich wurde nur noch von Instinkten geleitet, die sich kurz vor meinem Tod durch diese Zuckungen bemerkbar machten.
    Immer weiter lief meine Lebensuhr ab. Sekunde für Sekunde tickte dahin.
    Ich röchelte, Speichel sprühte vor meinen Lippen, der Druck wurde unerträglich. In meinem Kopf schien laufend etwas zu explodieren, grelle Sonnen, die auseinanderplatzten und mich überschwemmten.
    Meine Angst wurde unerträglich.
    Ich sah plötzlich bunte Bilder, konnte jedoch nicht erkennen, was sie darstellten, weil sie immer ineinander liefen und zu einem Farbenwirrwarr wurden. Sah so das Ende aus?
    Ja, es musste so sein.
    Als ich bereits mit meinem Leben abgeschlossen hatte, da geschah das Wunder.
    Urplötzlich wurde die Lade aufgezogen!
    Zuerst merkte ich gar nichts davon. Ich spürte nur, wie ich wieder Luft bekam, jedoch nicht durchatmen konnte, weil sich meine Lungen erst daran gewöhnen mussten. Der Sauerstoff stach in den Lungenflügeln, meine Brust schmerzte, die Angst, es letzten Endes nicht mehr zu schaffen, wurde übermächtig, doch ich erholte mich.
    Die farbigen Bilder verschwanden. Langsam sah ich klarer, wenn auch nur alles durch einen Schleier, aber ich konnte was erkennen. Da ich auf dem Rücken lag, sah ich über mir die helle Decke, nahm Umrisse wahr und sah auch die viereckige Leuchtstoffröhre, die allerdings ausgeschaltet war.
    Ich atmete. Saugte die herrliche, wunderbare Luft ein und blieb erst einmal liegen. Dabei zitterte ich am gesamten Körper, denn langsam spürte ich die Kälte. Doch wer hatte mich gerettet?
    Im Augenblick hätte es sogar Dr. Tod sein können, es wäre mir egal gewesen, Hauptsache, ich bekam Luft. »Geht es dir wieder besser?«
    Die Stimme hörte ich, doch den Mann sah ich nicht. Aber mir kam die Stimme sehr bekannt vor. Ich wollte bejahen, bekam allerdings nicht mehr als ein Krächzen aus meiner Kehle.
    Trotzdem raffte ich mich zusammen und drehte den Kopf zur Seite.
    Mein Retter stand neben der Bahre. Es war ein Freund und kein geringerer als Myxin, der Magier! Er lächelte.
    Und ich sah ihm an, wie froh er war, dieser kleine Kerl, in seinem Mantel und der leicht grünlich schimmernden Haut.
    Er stand neben der Bahre und fuhr mit seiner Hand über den Kopf.
    »Ja, es war knapp«, sagte er.
    Ich grinste. Dann fragte ich: »Wo kommst du

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