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Angst vor dem Blutbiss

Angst vor dem Blutbiss

Titel: Angst vor dem Blutbiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sollte«, er hob die Schultern, »hat das Leben für mich keinen Sinn mehr. Dann ist alles vorbei, einfach vorbei…«
    »Ich bitte Sie…«
    »Ja, Mr. Sinclair. Ich mache mir die schwersten Vorwürfe, daß ich dabeigewesen war, als wir den verdammten Vampir jagten. Hätte ich es doch nicht getan. Es ist einfach nicht mehr rückgängig zu machen, wir waren damit überfordert, aber wir waren jung, uns gehörte die Welt, und wir wollten ihn vernichten. Hätte ich gedacht, daß dieser Blutsauger uns Jahre später noch diesen Ärger bringen würde, dann hätte ich nichts, aber auch gar nichts getan.«
    »Das sollten Sie heute nicht so sehen. Die Zeit ist eine andere geworden. Sie haben damals richtig gehandelt und werden es auch heute tun, davon bin ich überzeugt.«
    »Meinen Sie?«
    »Ja. Sie haben einen Anfang gemacht. Sie sind zu Sir James Powell gegangen und haben sich mit ihm in Verbindung gesetzt. Er hat versucht, eine Lösung des Problems zu finden, und damit bin ich in das Spiel gekommen.«
    Ich fing seinen Blick auf. Er war fragend. »Können Sie mir eine ehrliche Antwort geben, Mr. Sinclair?«
    »Ich werde es zumindest versuchen.«
    »Wie denken Sie über den Fall? Werden Sie es packen?«
    »Davon gehe ich immer aus.«
    »Gut, wenn man so denkt.«
    »Aber ich möchte Sie noch etwas anderes fragen, Mr. Carrigan.«
    »Bitte.«
    »Können Sie sich noch an den Namen des Vampirs erinnern? Hatte er überhaupt einen? Gab es bei ihm auch einen Background? Er muß ja irgendwoher gekommen sein.«
    »Das weiß ich nicht.« Die Antwort klang ehrlich. »Ich kenne den Namen nicht, und wenn ich mich recht erinnere, hat er auch niemals einen gehabt. Ich meine, für uns nicht.«
    »Also können wir ihn einfach nur als einen Vampir ansehen, denke ich mal.«
    »Richtig.« Carrigan starrte zu Boden. »Jetzt, wo Sie es erwähnt haben, gehe ich auch davon aus, daß dieser Untote eine Geschichte gehabt haben muß. Von nichts kommt nichts, heißt es, und das wird sich auch auf Vampire übertragen haben. Selbst der König aller Blutsauger, Dracula, hatte einen Background.«
    »So weit wollen wir nicht gehen, Mr. Carrigan. Aber im Prinzip haben Sie schon recht.«
    Er lächelte und holte aus dem Schreibtisch die Unterlagen. Als er sie mir reichte, sagte er: »Die drei Mädchen werden keinen Bescheid bekommen. Sie sollen sich so unbelastet bewegen können, wie Sie unbelastet an den Fall herangehen. Können wir uns darauf einigen?«
    »Das setze ich voraus.«
    Er brachte mich zurück in das Vorzimmer, wo die beiden Eleganten einen roten Kopf bekamen, als sie mich sahen. Ihre Selbstsicherheit war plötzlich verschwunden.
    Ich zwinkerte meiner hochnäsigen ›Freundin‹ zu und verließ das Büro des Anwalts.
    Draußen packte mich der Sonnenschein. Es würde bald Ferien geben, noch eine Woche mußten die Schüler lernen. Auch in einem Schweizer Internat, das hatte mir Carrigan beim Hinausgehen noch gesagt.
    Ich geriet wieder ins Schwitzen. Meinen Rover hatte ich auf dem Parkplatz abgestellt, der Firmenmitgliedern vorbehalten war. Ich rangierte ihn aus der Lücke und fädelte mich wenig später in einen Verkehrsstrom ein, den ich nicht mochte.
    Trotzdem lächelte ich, weil ich an Jane Collins dachte und an ihr Gesicht, wenn ich ihr von unserem Trip berichtete. Wie ich sie einschätzte, würde sie bestimmt zustimmen…
    ***
    Nicht Jane Collins öffnete auf mein Klingeln hin, sondern die Frau, bei der sie lebte, Sarah Goldwyn. Und sie blickte mich gar nicht fröhlich an.
    Sie sagte nur: »Wir kaufen nichts, und wer sind Sie denn?«
    Ich machte das Spiel mit. »Mein Name ist John Sinclair.«
    »Aha. Weiter.«
    »Ich hätte gern mit einer Lady gesprochen, die ebenfalls in diesem Haus wohnt.«
    Sarah Goldwyns Gesicht zeigte einen mißtrauischen Ausdruck, obwohl in ihren Augen ein Funkeln zu sehen war. »Sie sehen aus wie ein Bulle, junger Mann.«
    »Bulle?« wiederholte ich.
    »Ja, so sehen Sie aus.«
    »Was sind das denn für Ausdrücke!« beschwerte ich mich. »Und die noch von einer Lady.«
    »Spielt keine Rolle, junger Mann. Aber ich habe heute meinen großzügigen Tag. Kommen Sie bitte herein.«
    »Danke.«
    Als sie die Tür zugedrückt hatte, wirbelte sie herum und lachte. »John, du lebst also noch?«
    »Sogar recht gut.«
    Sie küßte mich auf beide Wangen, als ich mich zu ihr hinabbeugte. »Das finde ich toll, das finde ich wirklich toll, daß du den Weg zu uns gefunden hast.« Sie räusperte sich. »Soweit die eine Seite. Nun die

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