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Angst vor dem Blutbiss

Angst vor dem Blutbiss

Titel: Angst vor dem Blutbiss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht, daß sich der Vampir oder auch Susan am Friedhof oder in der Höhle verkrochen haben. Nein, das kann ich mir nicht vorstellen.«
    »Wo sollten sie dann sein?«
    »Hier.«
    »Bitte?«
    »Sie sind hier, Katja. Nicht hier im Zimmer, aber wir alle sind lange genug im Internat, um zu wissen, daß es einen Keller gibt, der früher in den Fels des Bergs geschlagen wurde. Und dieser Keller ist dunkel, er bietet Verstecke. Das weiß auch Susan.« Sie wischte über ihre Wangen.
    »Ist dir nun klar, auf was ich hinaus will?«
    Katja atmete erst tief ein und dann wieder aus. »Ja, es ist mir mittlerweile klargeworden.«
    »Eben.«
    Die Deutsche schloß für eine Weile die Augen. Sie dachte über die Worte nach. Nein, nein, sie wollte es sich nicht vorstellen. Wenn sie das tat, wurde sie noch verrückt. Sie wollte, daß alles so blieb. So und nicht anders. Um Himmels willen nicht auffallen, nicht daran denken, daß sie sich eine dämonische Laus in den Pelz gesetzt hatten. Das wäre fatal, das würde die Angst noch steigern – aber hatte Marisa denn so unrecht?
    Standen die Chancen nicht fünfzig zu fünfzig?
    Ja, so mußte es sein. So und nicht anders. Es gab keine Möglichkeit, es war einfach zu verrückt, zu…
    »Du sagst ja nichts.«
    »Mir hat es auch die Sprache verschlagen.«
    »Das kann ich mir denken.«
    »Aber du könntest recht haben«, flüsterte Katja. »Und wenn du recht hättest, wären wir allein. Vielleicht haben wir deshalb auch dieses verdammte Gefühl bekommen, mit dem wir nicht zurechtkommen. Das ist ja alles möglich.«
    »So sehe ich es auch.«
    Katja wühlte ihre Haare durch. »Meine Güte, im Keller.« Sie lachte plötzlich. »In diesem verdammten Keller, der so groß ist und vor dem einige Angst haben, ihn zu betreten. Und wir können nicht einmal etwas sagen, man würde uns nicht glauben. Die würden uns auslachen. Wer denkt schon an Vampire?«
    »Eben.«
    »Was tun wir dann?«
    »Warten«, flüsterte Marisa.
    »John Sinclair und Jane Collins anrufen.« Katja stand auf und ging zum Fenster. Mit der Spitze des Zeigefingers tippte sie gegen die Scheibe.
    »Wie wir von Susan erfahren haben, wohnen sie im Hotel ›Des Alpes‹.«
    »Falls sie dort sind.«
    »Das läßt sich feststellen.«
    Sie überlegten; sie redeten hin und her, sie schauten nach draußen, wo alles normal war, aber zu einem Ergebnis, das beide befriedigte, kamen sie nicht.
    Zunächst einmal riefen sie nicht an. Es würde nicht mehr zu lange dauern, bis sich die Dämmerung senkte. Sobald sie kam, wollten auch Jane Collins und John Sinclair erscheinen. Sie wußten, zu welchem Fenster das Zimmer gehörte. Dann konnten sie mit ihnen reden. Darauf einigten sie sich schließlich.
    »Weißt du, was ich mir wünsche?« flüsterte Marisa.
    »Wie sollte ich?«
    »Daß die nächste Nacht schon vorbei und Susan heil und gesund wieder bei uns wäre.«
    Katja lächelte. »Das wünsche ich mir auch, aber ich glaube nicht, daß wir dieses Glück haben werden…«
    ***
    Der Keller!
    Kein normaler Keller, sondern ein aus dem Stein hervorgehauenes Gewölbe mit grauen Decken, grauen Wänden, zahlreichen Gängen und auch vielen Räumen, die als Lager und Abstellkammern ebenso dienten wie als Archive, wo die Unterlagen all der Schüler lagen, die das Internat einmal besucht hatten.
    Eine düstere Welt, vor der sich die jüngeren Schüler fürchteten, auch deshalb, weil ihnen die älteren immer Angst einjagten und von den menschenfressenden Schatten erzählten, die in den Wänden des Kellers lauern sollten.
    Das steigerte die Furcht der Kids natürlich. Später ließ sie dann nach, und die gleichen Geschichten wurden an die neuen Kleinen weitergegeben, so daß der Kreislauf immer blieb.
    Dem Hausmeister war es recht. So lief er kaum Gefahr, daß er in seinem Reich, wo er sich auch eine Werkstatt eingerichtet hatte, ungestört blieb.
    Zu tun gab es immer etwas. Das fing bei einem klemmenden Fenster an, ging weiter bis zum Leck in der Wasserleitung und zerbrochene Stühle bis hin zu einem neuen Anstrich. Und wenn etwas repariert werden mußte, dann tat Peter Würz das lieber in seiner Kellerwerkstatt, die er sich so hatte einrichten können, wie es ihm in den Kram paßte, und er fühlte sich ungewöhnlich wohl dort.
    Sogar schweißen konnte er in seinem Bereich, das aber war nur selten nötig. Es waren vielmehr die kleinen Dinge, um die er sich kümmerte, und so hatte er sich in den letzten Tagen vorgenommen, gewisse Holzarbeiten zu beenden. Es gab da

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