Angstfrei arbeiten
gemacht hat, wenn Sie nur glauben, dass Ihr Chef das gut fände, ohne ihn wirklich gefragt zu haben, wenn Ihnen Ihre Wochenenden eigentlich heilig sind und Sie diese jetzt für drei Jahre vergessen können – Vergessen Sie es und sparen Sie das Geld und die Energie. Stecken Sie beides lieber in ein ausgiebiges Shopping, in Ihre Hobbys oder in ein bequemes Antistresssofa.
Angst vor Termindruckund Überforderung
Wir sprachen im Kapitel über Veränderungen schon darüber, dass unsere Zeit immer hektischer, schnelllebiger und unsteter wird – sowohl Angestellte als auch Selbstständige merken das.
Für ausführliche und tief greifende Projekte ist oft weder Zeit noch Geld da – die Geschäftsführung will schneller Ergebnisse sehen, andernfalls wird das Projekt ganz schnell jemand anderem übergeben.
Der Kunde begreift einfach nicht, dass eine professionell erstellte Website ihre Zeit braucht, und möchte am liebsten in einer Woche online gehen.
Teams haben inzwischen nicht mehr nur an jedem ersten Montag des Monats Sitzung, sondern mehrmals in der Woche und dazwischen gibt es noch die Telefonkonferenzen mit den außereuropäischen Tochterfirmen. Ganz zu schweigen von den 50–100 E-Mails am Tag.
Viele Aufgaben können wir nicht mehr nacheinander erledigen, sondern wir müssen multitaskingfähig sein und alles gleichzeitig unter Kontrolle haben.
Übrigens sei am Rande bemerkt: Der Mythos Multitaskingfähigkeithat sich inzwischen erledigt. Laut einer Studie der Palo Alto University in Kalifornien leidet beim Multitasking – wenn wir also mehrere Aufgaben gleichzeitig erledigen – die Fähigkeit, Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden. Wir sind dann nicht mehr in der Lage, unwichtige Details aus dem Informationsfluss auszusondern und entscheidende Details im Gedächtnis abzuspeichern. Zwei Handlungen nebeneinander funktionieren zwar bis zu einem gewissen Grad (Bügeln und Fernsehen). Was aber nicht funktioniert: bei zwei voneinander unabhängigen Aufgaben gleichzeitig Entscheidungen zu treffen.
Schneller, höher, weiter … und wir fühlen uns atemlos und gehetzt. Wir sind unzufrieden mit unserer Leistung, weil wir eigentlich Besseres von uns gewöhnt sind. Weil wir nicht mehr die Zeit und die Ruhe haben, unsere Arbeit wirklich gut und vollständig zu erledigen. Weil uns die Zeit für wirkliche Kreativität schlichtweg fehlt – wir dürfen nicht mehr auf die Inspiration und den kreativen Funken warten, sondern müssen schnell Ergebnisse liefern.
Das echte Abschaltenund Runterfahren fällt uns immer schwerer. Wir nehmen gedanklich unsere Arbeit mit nach Hause und auch im Schlaf verfolgt sie uns oft noch. Nervosität, Konzentrationsschwäche, Schlaflosigkeit und andere psychosomatische Beschwerden häufen sich.
Immer schneller und hektischer – müssen wir das wirklich mitmachen? Ich behaupte: Nein, das müssen wir nicht.Sicher, wir müssen uns bis zu einem gewissen Grad an das höhere Tempo gewöhnen und anpassen. Sonst sind wir schnell abgemeldet und diejenigen, denen es weniger ausmacht und die schneller getaktet sind, überholen uns.
Manchmal kann ein hohes Tempo ja auch richtig Spaß machen. Vielleicht kennen Sie ja auch solche Tage: Mehrere Termine, etliches, an das ich denken muss, E-Mails und Telefonate – und trotzdem komme ich noch zum Einkaufen und lese nachmittags entspannt und in Ruhe meine Zeitung beim Kaffee. Und abends gehe ich zufrieden und erfüllt ins Bett, ich weiß: Heute flutschte es nur so, ich bin zu Hochtouren aufgelaufen und habe alles geschafft.
Bei schnellem Tempo wird Adrenalin ausgeschüttet, das uns pusht und leistungsfähiger sein lässt – wir sind konzentriert und voll bei der Sache. Und das macht Spaß und bringt uns in den berühmten Flow-Zustand, in dem wir Raum und Zeit vergessen und völlig im Augenblick aufgehen.
So weit, so gut. Nur, was tun wir, wenn es zu schnell wird, zu hektisch? Wenn uns das unter Stress setzt, wenn unsere Leistungsfähigkeit und unsere Freude an der Arbeit massiv abnehmen? Hier einige Tipps dazu:
Wege raus aus der Tempofalle
Feste Zeiten für die E-Mails statt ständiges Störfeuer!
Sie können konzentrierter und deutlich effektiver mit Ihren E-Mails umgehen, wenn Sie sich zwei- oder dreimal am Tag dafür feste Zeiten einräumen und die E-Mails im Block bearbeiten. Das gilt ganz generell: Für ähnliche Aufgaben lieber einen festen Zeitraum festlegen und sie am Stück erledigen, statt ständig wieder neu anzufangen,sich neu konzentrieren zu
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