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Angstfrei arbeiten

Angstfrei arbeiten

Titel: Angstfrei arbeiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bettina Stackelberg
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müssen und wieder herausgerissen zu werden. Besser 1 × 40 Minuten als 20 × 2 Minuten.
Wägen Sie immer ab: Bringt die Eile wirklich was?
    Manchmal lohnt schnelles Vorgehen: Wenn ich zügig mein Konzept fertig schreibe, habe ich danach mehr Muße und den Kopf frei für den interessanten Artikel in der Zeitung. Wenn ich mich mit dem Angebot beeile, dann schaffe ich es noch rechtzeitig ins Kino. Manchmal bringen aber Eile und Hektik schlichtweg nichts: Der PS-Rambo, der mich halsbrecherisch auf der Landstraße überholt, steht in der nächsten Ortschaft doch wieder vor mir an der roten Ampel. Wenn ich zu eilig meine Präsentation in Powerpoint tippe, schleichen sich schnell Flüchtigkeitsfehler ein.
Fünf Minuten mehr sind immer drin!
    Wir meinen oft, mit andauerndem Megatempo unglaublich viel Zeit sparen zu können. Das ist Quatsch! Es wurde einmal ein Versuch mit zwei Autofahrern gemacht: Beide sollten eine längere Strecke von A nach B fahren. Der eine bekam den Weg erklärt und sollte in gewohntem Tempo mit den gewohnten Pausen dazwischen fahren. Der andere wurde damit beauftragt, so schnell wie möglich ans Ziel zu kommen, möglichst viele Abkürzungen zu fahren und höchstens mal eine kurze Tankpause einzulegen. Fazit: Der Raser kam lediglich fünf Minuten früher am Ziel an – und hatte außerdem einen deutlich höheren Benzinverbrauch zu beklagen und mehr gesundheitsschädigende Stresshormone im Blut. Achten Sie also immer wieder darauf, für ein paar wenige Minuten das Tempo rauszunehmen. Wenn Ihnenam PC der Kopf raucht, muss es nicht gleich die halbstündige Kaffeepause sein – das kurze Recken und Strecken, der tiefe Atemzug mit geschlossenen Augen oder der kurze Blick aus dem Fenster reichen völlig. Oder Sie gehen die zwei U-Bahn-Stationen zu Fuß – das dauert unwesentlich länger und bringt Ihnen frische Luft und Bewegung.
Was steckt dahinter – wozu das Mördertempo?
    Wenn alles andere nicht mehr hilft und Sie ums Verrecken nicht rauskommen aus der Tempofalle: Dann ist vielleicht einmal eine etwas tiefere und ehrliche Innenschau angesagt, entweder allein oder in Begleitung eines Freundes oder eines Coaches.
    Die Erfahrung aus dem Coaching zeigt: Wenn wir über lange Zeit ein Problem oder ein Verhalten, das uns belastet, nicht loswerden, dann hat das seinen Grund. Wenn wir es immer und immer wieder auf die unterschiedlichsten Arten versuchen und es kehrt jedes Mal wieder zurück, dann ist uns der „versteckte Gewinn“ noch nicht klar geworden: Ein Problem, das eisern an uns festhält, will uns etwas sagen – und das müssen wir kapieren, bevor es sich verabschieden kann. Klingt vielleicht seltsam vermenschlicht, ist aber so.
    Ein Beispiel: Nehmen wir an, es fällt Ihnen schwer, unter Menschen zu gehen. Sie leiden darunter, weil Sie eigentlich gerne neue Freunde finden wollen – aber Sie trauen sich einfach nicht. Der versteckte Gewinn davon könnte Sicherheit und Schutz sein: Wer nicht unter Menschen geht, wird auch nicht enttäuscht oder verletzt. Jetzt könnten Sie sich überlegen, wie Sie den für Sie offensichtlichen Schutz unddie Sicherheit erlangen können, ohne die Menschen zu meiden, auf welch anderem Weg Sie sich also den Gewinn verschaffen können.
    Zurück zur Tempofalle: Wenn keine der bisherigen Maßnahmen gegen die Hektik und das ungesunde Tempo geholfen hat, dann fragen Sie sich doch mal ganz ehrlich: Was bringt mir dieses Tempo? Welcher Teil von mir hält da so fest? Die Antworten, die Sie da finden, werden Ihnen vielleicht nicht auf Anhieb gefallen. Es könnte ja zum Beispiel sein, dass Sie dadurch besonders beliebt in Ihrer Abteilung sind: „Der Meier, der schafft immer zehn Sachen gleichzeitig, die eiligen Dinge geben wir immer ihm.“ Das macht unersetzlich und streichelt das Ego. Oder aber dieses hohe Tempo und das Ständig-etwas-zu-tun-Haben hilft Ihnen, vor der inneren Leerefortzulaufen. Sie müssen nicht nachdenken, Sie müssen die Stille nicht ertragen mit all dem, was dann in Ihnen auftauchen könnte und vor dem Sie Angst haben.
    Verstehen Sie mich richtig: Das machen Sie unter Umständen wirklich unbewusst – dadurch ist es für Sie nicht erreichbar und auch nicht zu ändern. Wenn Sie aber ehrlich in sich hineinschauen und vielleicht auf solch einen versteckten Gewinn stoßen, dann können Sie etwas tun! Vielleicht finden Ihre Kollegen Sie ja auch noch klasse, wenn Sie nicht ganz so sehr der Rasende Roland sind? Oder Sie haben noch viel mehr andere gute

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