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AnidA - Trilogie (komplett)

AnidA - Trilogie (komplett)

Titel: AnidA - Trilogie (komplett) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Gerdom
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»Wir werden jetzt von den Roten und der planetaren Sicherheit gesucht. Ich brauche ausreichend Galacx, damit wir lange genug untertauchen können. Andere Kleider, eventuell eine chirurgische Veränderung. Und zwei Tickets für ein Shuttle, das uns hier rausbringt.« Ich leckte mir über die trocken gewordenen Lippen. Bescheiden war meine Forderung wirklich nicht zu nennen. Hoffentlich hatte ich meinen Kredit nicht zu stark überzogen.
    Der Geier sah mich reglos an, den Kopf in die Hände gestützt. Ich erwiderte seinen Blick so fest, wie es mir möglich war. Endlich hob sich seine Brust in einem langen Atemzug, und er senkte zustimmend die Lider. »Einverstanden. Allerdings dürfte es schwierig werden, euch durch die Kontrollen zu schmuggeln, wenn ihr den Planeten verlassen wollt. Dafür muss ich zuerst einige Leute – nun ja – bearbeiten, und das braucht Zeit. Wo kannst du bis dahin untertauchen?«
    Ich hob ratlos die Schultern. Die Clouds waren für uns nicht mehr sicher, die Roten würden die Gelegenheit nutzen, um gründlichste Razzien durchzuführen. Sie warteten ja förmlich auf derartige Anlässe, um das Viertel wieder einmal räumen zu können. Die Lager würden innerhalb weniger Wochen aus den Nähten platzen, bis sich die Situation endlich wieder normalisierte.
    »Mir wird schon etwas einfallen«, sagte ich mit erheblich mehr Zuversicht in der Stimme, als ich wirklich empfand. El Buitre nickte. Über sein Gesicht glitt ein winziges, hinterlistiges Lächeln, das mir ausgesprochen missfiel.
    »Ich werde dir Bescheid geben, sobald alles vorbereitet ist. Keine Sorge, ich werde dich zu finden wissen.« Er betätigte den Rufknopf, und mein erster Gorilla-Bekannter trat durch die Tür.
    »Bring unseren Gast durch den Keller raus, Hans«, befahl El Buitre und wandte sich wieder seinem Terminal zu. Ich war offensichtlich entlassen. Der Gorilla hielt mir wortlos die Tür auf, und ich drückte mich an ihm vorbei in den Korridor.
    Der Lift brachte uns in das Untergeschoss des Gebäudes, das sich erwartungsgemäß düster, schmutzig und voller Schutt und jahrzehntealtem Gerümpel präsentierte. Ich stolperte hinter Hans her, der eine Taschenlampe hervorgezaubert hatte und mir mit sicherem Tritt über den unebenen Grund vorauseilte. Wir durchquerten einige modrig riechende Gewölbe und erreichten schließlich den Fuß einer steilen, nicht besonders Vertrauen erweckend aussehenden Holztreppe. Hans blieb stehen. »Hier rauf«, sagte er knapp und wandte sich ab.
    »He, wo komme ich da raus?«, rief ich ihm nach. Er antwortete nicht. Ich sah hilflos zu, wie sich der letzte Schimmer seiner Lampe mit ihm entfernte. Kurz darauf stand ich in absolut lichtloser Finsternis und ertastete mir fluchend den Weg zur Treppe. Der Aufstieg glich einem Alptraum. Das alte Holz knirschte und ächzte, und die schmale, steile Treppe bebte und zitterte unter meinen Füßen, dass ich befürchtete, mitsamt den morschen Stufen in die schwarze Tiefe zu stürzen. Ewigkeiten später gelangte ich schwitzend und keuchend an das Ende meines Aufstiegs. Meine Hände strichen über eine gemauerte Fläche, und einige Sekunden lang glaubte ich, in einer Sackgasse gelandet zu sein. Dann glitten meine feuchten Finger über einen Holzrahmen. Voller Erleichterung ertastete ich eine niedrige Tür und den rostigen Riegel, der sie verschloss.
    Ich packte fest zu, in der Erwartung, dass der Riegel sich meinen Bemühungen widersetzen würde, aber er glitt erstaunlich leicht und lautlos beiseite. Offensichtlich wurde dieser Ausgang regelmäßig benutzt. Ich schob die Tür auf und blickte hinaus. Vor mir lag eine unbeschreiblich schmutzige und heruntergekommene Gasse, in der sich außer einem struppigen, halb verhungerten Hund, der den Abfall durchschnüffelte, keine lebende Seele aufzuhalten schien. Also zwängte ich mich durch die niedrige Luke und drückte sie wieder zu. Innen fiel mit einem metallischen Klang der Riegel vor, und als ich probeweise an der Tür rüttelte, war sie wieder fest verschlossen.
    Ich klopfte meine staubigen Hände an meiner Hose ab und richtete mich auf. Wenn ich mich nicht sehr irrte, war dies die Gasse, die hinter dem ehemaligen Hotel entlang zu den Clouds führte. Dort würde ich mich jetzt besser nicht blicken lassen, aber bis zu meinem verabredeten Treffen mit Dix blieben mir noch einige Stunden, die ich irgendwie totschlagen musste. Nach außen hin unbekümmert, aber höchst wachsam, schlenderte ich durch die Gasse und überquerte

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