Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Animal Tropical

Animal Tropical

Titel: Animal Tropical Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Pedro Juan Gutiérrez
Vom Netzwerk:
auffordern: »Steck ihn tiefer rein, verdammt noch mal, ganz rein, und schlag mich noch einmal, gib mir mehr!« Und bei jeder Ohrfeige würde sie einen Orgasmus bekommen, und ich würde ihr Blut trinken. Aber Gloria ist crazy, und sie macht mich noch verrückter, als ich schon immer war. All das geht mir flüchtig durch den Kopf, während ich Agneta zusehe, wie sie schluchzend dasitzt und versucht, ihr leichtes Nasenbluten in den Griff zu bekommen. Ich zwicke mir ein bisschen in den Schwanz. Massiere ihn, und er schwillt an. Wirklich wahr. Sie macht mir richtig Lust, sie zu vögeln und ihr noch zweimal eine runterzuhauen, damit sie weiter blutet und nicht so dasitzt wie eine Pissnelke, wie ein erbärmliches Häufchen Unglück. Aber ich beherrsche mich. Wenn ich mich von meiner inneren Stimme leiten ließe, wäre ich in knapp vierundzwanzig Stunden wieder zurück in der Karibik. Nee, Pedro Juan, Kontrolle, mein Lieber, Kontrolle. Es ist nicht ihre Schuld, dass sie so empfindlich ist, so zerbrechlich und so dumm. Schluss jetzt, Pedro Juan, reiß dich zusammen, alter Knabe, und komm wieder zu dir. Los jetzt, schon gut, mein Sohn, alles schon vorbei. Beherrschung.
    Ich atme tief aus, entspanne mich. Gehe in die Küche. Trinke noch ein Glas Wasser. Sehe ein bisschen aus dem Fenster hinüber zum Friedhof. Schließe die Augen und konzentriere mich ein paar Sekunden lang auf meine Stirn. Dann gehe ich mit einem Glas Wasser in der Hand zurück ins Schlafzimmer. Ganz zärtlich:
    »Komm schon, Agneta, schon gut, schon gut.«
    »Oh, oh.«
    Die Watte war blutdurchtränkt. Offenbar hatte ich ganz schön hingelangt, und ich muss wieder anfangen zu lachen. Viel zu laut für ein schwedisches Morgengrauen.
    »Oh, Pedro Juan, warum lachst du? Die Nachbarn können das hören. Sie werden sich beschweren. Warum lachst du? Es tut mir sehr weh.«
    »Entschuldige bitte, Schätzchen. Ich habe dir ganz schön eine verpasst, was? Entschuldige, mein Engel, ich hatte einen Albtraum.«
    »Ja, ja. Schläge. „Viele Male.«
    Wie immer, wenn sie in einer extremen Lage ist, wird ihr Spanisch konfus, und sie kann nur noch das eine oder andere Wort ausstoßen.
    »Viele Male? Ohhh, das ist schlimm.«
    »Ja.«
    »Hahahahahahahahahaha.«
    Ich kann mich nicht beherrschen. Wieder muss ich laut lachen.
    »Oh. Aber wie ist das denn möglich? Lach bitte nicht. Hör auf zu lachen.«
    »Hahahahaha.«
    Ich konnte mich nicht beherrschen. Sie lächelte, aber eher gezwungen. Als ich mich endlich wieder unter Kontrolle hatte, fühlte ich mich sehr wohl.
    »Komm schon, Schätzchen, leg den Kopf zurück.«
    »Was sagst du?«
    »Den Kopf nach hinten, Agneta, den Kopf. Nach hinten.«
    Ich nahm einen anderen Wattebausch und half ihr. Streichelte ihr über den Kopf. Und Schluss. In zwei Minuten war das Blut gestillt. Ich sah auf die Uhr. Viertel nach vier. Ich war müde. Es gelang mir, sie zu überzeugen. Wir legten uns wieder hin. Ich verband mir die Augen mit einem schwarzen Tuch. Streichelte sie ein bisschen. Wir waren beide nackt. Gegen elf Uhr abends hatten wir flott einen losgemacht. Und jetzt stand er mir schon wieder. Ich darf sie nicht anfassen. Sie gefällt mir, diese Schlampe. Ich führte ihre Hand, damit sie das Tier ein wenig streichelte. Das gefiel ihr. Sie streichelt mit einer besonderen Zärtlichkeit und wird zur Katze. Fast schnurrt sie. Na endlich. Darüber wird sie die Schläge und die kaputte Nase vergessen.
    »Schluss jetzt, Agneta, ich bin müde.«
    »Ja, ja. Schlaf nur. Sorry.«
    »Schlaf jetzt und hör auf, dauernd um Entschuldigung zu bitten, sonst lass ich dich hier und jetzt meinen Schwanz lutschen, und du kannst alle Wohlerzogenheit vergessen.«
    »Pardon?«
    »Nichts. Schlaf jetzt.«
    Um sieben klingelte der Wecker. Warm spüre ich sie an meiner Seite. Ich streichele sie. Küsse sie. Sie küsst mich mit geschlossenem Mund, aber ich stecke ihr die Zunge rein. Ich mag diesen verschlafenen Atem. Sie hat Hemmungen. Ist so antiseptisch, dass sie nichts von Gerüchen weiß. Ich gehe hinunter an ihre Möse. Sie stinkt mit all den Säften von letzter Nacht. Ich nehme an, ich lecke einen ganzen Friedhof von Spermatozoiden auf. Er riecht sehr gut und schmeckt noch besser. Mit meiner Zunge besorge ich es ihr, dass sie vom Planeten abhebt. Wie Saturn verschlinge ich meine Söhne. Ich lasse sie in einer anderen Galaxie schweben. Sie kommt. Und kommt. Und kommt. Und dann stoße ich vor. Um ihr meinen Schwanz zu verpassen. Verdammte Kiste! Sie ist ein

Weitere Kostenlose Bücher