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Anita Blake 02 - Bllutroter Mond

Anita Blake 02 - Bllutroter Mond

Titel: Anita Blake 02 - Bllutroter Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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Seite. Klopfte an die dritte. Auf ein leises »Herein« öffnete ich die Tür.
     
    Dr. Marian Saville ist eine kleine Frau mit dunklem Bubikopf, olivbraunem Teint, dunkelbraunen Augen und zarten hohen Wangenknochen. Sie ist halb Französin, halb Griechin, und das sieht man ihr an. Sie wirkt auf angenehme Weise exotisch. Es hat mich immer wieder gewundert, dass sie nicht verheiratet ist. An mangelnder Schönheit liegt es jedenfalls nicht. Ihr einziger Fehler ist, dass sie raucht und der Geruch an ihr haftet wie ein ekliges Parfüm.
     
    Sie kam lächelnd und mit ausgestreckter Hand auf uns zu. »Anita, schön Sie wieder mal zu sehen.« Ich gab ihr die Hand. »Das finde ich auch, Dr. Saville.« »Marian, bitte.« Ich zuckte die Achseln. »Marian, sind das die ihre persönlichen Gegenstände?« Wir befanden uns in einem kleinen Untersuchungsraum. Auf einem reizenden Edelstahltisch lagen mehrere Plastiktüten.
     
    »Ja.«
     
    Ich musterte sie und überlegte, was sie wollte. Der oberste Gerichtsmediziner bearbeitete keine Aufträge. Das hatte etwas zu bedeuten, aber was? Ich kannte sie nicht gut genug, um unverblümt zu fragen, und ich wollte auch kein Hausverbot erteilt bekommen, also durfte ich nicht plump sein. Schwierig, schwierig.
     
    »Das ist John Burke, der Bruder des Verstorbenen«, sagte ich. Dr. Savilles Augenbrauen hoben sich. »Mein Beileid, Mr Burke.«
     
    »Danke.« John Burke schüttelte die dargebotene Hand, sein Blick hing jedoch an den Plastiktüten. Heute war kein Platz für attraktive Doktorinnen und Nettigkeiten. Er würde sich gleich ansehen, was sein Bruder zuletzt bei sich getragen hatte. Nach Hinweisen suchen, die der Polizei helfen konnten, den Mörder seines Bruders zu fangen. Er nahm den Gedanken sehr ernst.
     
    Wenn er mit Dominga Salvador nichts zu tun hatte, war ich ihm eine dicke Entschuldigung schuldig. Aber wie sollte ich ihn zum Reden bringen, wenn Dr. Saville sich bei uns herumdrückte? Wie sollte ich sie darum bitten, uns allein zu lassen? Es war ihr Leichenschauhaus gewissermaßen.
     
    »Ich muss dabei sein und dafür sorgen, dass kein Beweisrnaterial manipuliert wird«, klärte sie uns auf. »Wir hatten neulich ein paar sehr entschlossene Reporter hier.« »Aber ich bin kein Reporter.«
     
    Sie zuckte die Achseln. »Sie sind keine offizielle Person, Anita. Es gibt neue Regeln von ganz oben, dass inoffizielle Personen keine Beweisgegenstände eines Mordfalls ansehen dürfen, ohne dass jemand auf sie aufpasst.« »Ich bin dankbar, dass Sie es sind, Marian.«
     
    Sie lächelte. »Ich war sowieso hier. Ich dachte mir, dass Sie es weniger übel nehmen, wenn ich es bin, die Ihnen über die Schulter schaut.«
     
    Da hatte sie Recht. Was dachten sie denn, was ich tun würde? Eine Leiche stehlen? Wenn ich es wollte, könnte ich den verdammten Laden leer machen und die Leichen dazu bringen, Fangen zu spielen.

 
    Vielleicht brauchte ich deswegen einen Aufpasser. Vielleicht.
     
    »Ich möchte nicht unhöflich sein«, sagte John, »aber könnten wir hiermit fortfahren?«
     
    Ich musterte sein schönes Gesicht. Um Mund und Augen war die Haut gespannt, als wäre sie dünner geworden. Das gab mir einen schuldbewussten Stich. »Sicher, John, wir waren gedankenlos.«
     
    »Entschuldigung, Mr Burke«, sagte Dr. Saville. Sie gab jedem ein Paar Plastikhandschuhe. Sie und ich streiften sie gekonnt über, aber John war darin nicht geübt. Es gibt einen Trick dabei - Übung. Bis ich damit fertig war, sie ihm überzuziehen, grinste er. Sein ganzes Gesicht veränderte sich, wenn er lächelte. Es war strahlend und gut aussehend und kein bisschen schurkisch.
     
    Dr. Saville brach das Siegel der ersten Plastiktüte. Darin war Kleidung.
     
    »Nein«, sagte John, »ich kenne seine Kleidung nicht. Es könnte seine sein, und ich würde sie nicht erkennen. Peter und ich haben ... wir haben uns zwei Jahre nicht gesehen,« Sein Schuldgefühl ließ mich zusammenzucken.
     
    »Gut, gehen wir zu den kleineren Gegenständen über« sagte Dr. Saville lächelnd. Nett und heiter war ihre Art i,» Umgang mit Patienten. Wenngleich sie diesen Umgang selten hatte.
     
    Sie öffnete eine sehr kleine Tüte und schüttete den Inhalt sacht auf den silberglänzenden Tisch. Einen Kamm, ein Dime, zwei Pennys, den Abschnitt einer Kinokarte und einen Voodootalisman. Ein Gris-Gris. Es war aus schwarzen und roten Fäden gewebt, in die menschliche Zähne hineingeknüpft waren. Ringsherum baumelten Knöchelchen. »Sind das

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