Anita Blake 02 - Bllutroter Mond
Dominga Salvador auf den Teppich. In dieser Sache musste ich mich zum Großteil auf Johns Worte verlassen. Einen kleinen Teil hatte ich bei einem Telefongespräch mit Manny überprüft. Wenn es funktionierte und wenn dies bei Gericht anerkannt würde und wenn wir es der Jury begreiflich machen könnten, dann hatten wir vielleicht einen Fall. Wie viele Wenn´´s waren das?
Das Gris-Gris lag einen Augenblick lang einfach da, dann ging eine Bewegung durch die Knochen, als würde ein unsichtbarer Finger daran herumspielen. Dominga hob ihre Enkelin vom Schoß herunter und scheuchte die jungen zu Enzo hinüber. Sie saß allein auf der Couch und wartete. Das seltsame kleine Lächeln war noch da, aber es sah schon angekränkelt aus.
Der Talisman begann, auf sie zuzukriechen wie eine Schnecke, schob und mühte sich mit Muskeln, die er nicht hatte. Die Haare auf meinen Armen gingen in Habachtstellung.
»Läuft die Aufnahme, Bobby?«, fragte Dolph. Der Polizist mit der Videokamera sagte: »Hab's auf Band. Ich kann die Scheiße ja nicht glauben, aber ich hab sie auf dem Band.«
»Bitte gebrauchen Sie nicht solche Ausdrücke vor den Kindern«, bat Dominga. Der Polizist sagte: »Entschuldigung, Ma'am.« »Es sei Ihnen verziehen.« Sie gab noch immer die perfekte Gastgeberin, während das Ding auf sie zukroch. Sie hatte Nerven. Das musste ich zugeben. Antonio hatte keine. Er gab nach. Er ging mit großen Schritten darauf zu, als wollte er es aufheben. »Fassen Sie es nicht an«, befahl Dolph.
»Sie schüchtern meine Großmutter mit Ihren Tricks ein« sagte er. »Fassen Sie es nicht an«, sagte Dolph noch einmal. Diesesmal stand er. Seine Körpermasse schien den Raum auszufüllen. Antonio sah daneben plötzlich klein und schwach aus.
»Bitte, Sie machen ihr Angst.« Aber es war sein Gesicht, das blass aussah und mit einem Schweißfilm bedeckt Was regte den alten Tony nur so auf? Nicht er war auf dem Weg ins Gefängnis.
»Bleiben Sie, wo Sie sind«, sagte Dolph, »oder müssen wir Ihnen Handschellen anlegen?« Antonio schüttelte den Kopf. »Nein, ich ... ist schon
Er ging zurück an seinen Platz, aber dabei sah er zu Dominga hinüber. Rasch und ängstlich. Als sie seinen Blick auffing, stand nichts als Wut in ihren Augen. Sie funkelten vor Zorn. Ihr Gesicht war mit einem Mal verzerrt. Was war passiert, dass sie ihre Rolle abstreifte? Was ging hier vor?
Das Gris-Gris hatte seinen mühsamen Weg zurückgelegt. Es scharwenzelte um ihre Füße wie ein Hund, rollte sich mit Hingabe über ihre Schuhspitzen wie eine Katze, die am Bauch gestreichelt werden will. Sie versuchte, es zu ignorieren, sich zu verstellen.
»Wollen Sie Ihre zurückgekehrte Macht abweisen?«, fragte John. »Ich weiß nicht, was Sie meinen.« Das Gesicht hatte sie wieder unter Kontrolle. Sie gab sich ratlos. Mensch, sie war gut. »Sie sind ein mächtiger Voodoopriester. Sie wollen mich damit in eine Falle locken.«
»Wenn Sie den Talisman nicht wollen, werde ich ihn nehmen«, sagte er. »Ich werde Ihre Zauberkraft der meinen hinzufügen. Dann bin ich in den Staaten der Mächtigste.« Zum ersten Mal fühlte ich Johns Macht über meine Haut strömen. Ein magischer Hauch, der mich erschreckte. Ich
Ich hatte gerade angefangen, John als gewöhnlichen Menschen anzusehen oder als so gewöhnlich, wie man in unserer Branche sein kann. Ein Irrtum. Sie schüttelte nur den Kopf. John schritt auf sie zu, kniete sich hin und griff nach dem sich windenden Gris-Gris. Seine Macht bewegte sich mit ihm wie eine unsichtbare Hand. »Nein!« Sie packte es und verbarg es in den Händen.
John lächelte sie von unten herauf an. »Geben Sie zu, dass Sie diesen Talisman geschaffen haben? Wenn nicht, kann ich ihn an mich nehmen und gebrauchen, wie es mir passt. Er hat sich bei den persönlichen Sachen meines Bruders gefunden. Rechtlich gehört er mir. Richtig, Sergeant Storr?«
»Richtig«, bestätigte Dolph. »Nein, Sie können ihn nicht behalten.« »Ich kann und werde ihn behalten, außer, Sie blicken in die Kamera und gestehen, dass Sie ihn gemacht haben.« »Das wird Ihnen noch leidtun«, fauchte sie.
»Ihnen wird noch leidtun, dass Sie meinen Bruder ermordet haben.« Sie sah auf die Videokamera. »Also gut, ich habe diesen Talisman gemacht, aber sonst gebe ich gar nichts zu. Ich habe ihn für Ihren Bruder gemacht, und das ist alles.«
»Sie haben ein Menschenopfer vollzogen, um den Talisman zu
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