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Anita Blake 02 - Bllutroter Mond

Anita Blake 02 - Bllutroter Mond

Titel: Anita Blake 02 - Bllutroter Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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erschaffen«, sagte John.
     
    Sie schüttelte den Kopf. »Der Talisman gehört mir. Ich habe ihn für Ihren Bruder gemacht, mehr nicht. Außer dem Talisman haben Sie nichts in der Hand.« »Señora, vergeben Sie mir«, bat Antonio. Er sah blass und mitgenommen aus und sehr, sehr verängstigt.
     
    »Calenta, schweig!«, sagte sie. »Zerbrowski, nehmen Sie unseren Freund hier in die Küche mit und nehmen Sie seine Aussage auf«, bat Dolph.
     
    Dominga stand auf. »Du Narr, du elender Narr. Sage noch ein Wort, und ich werde deine Zunge im Mund verrotten lassen.« »Raus mit ihm, Zerbrowski.«
     
    Zerbrowski führte einen beinahe weinenden Antonio aus dem Zimmer. Ich hatte so ein Gefühl, als hätte der gute Tony die Aufgabe gehabt, den Talisman zurückzubringen. Fr hatte versagt und würde für die Folgen bezahlen. Die Polizei war das Geringste seiner Probleme. Ich an seiner Stelle würde verdammt gut dafür sorgen, dass Großmama noch heute eingesperrt wurde. Ich würde sie nicht in der Nähe der Voodooutensilien haben wollen. Auf gar keinen Fall.
     
    »Wir beginnen jetzt mit der Durchsuchung, Mrs Salvador.« »Tun Sie das, Sergeant. Sie werden nichts finden, das Ihnen hilft.« Sie wirkte sehr gelassen, als sie das sagte. »Auch nicht hinter den Türen?«, fragte ich. »Dort ist nichts mehr, Anita. Sie werden nichts finden, das nicht legal und ... anständig ist.« Das letzte Wort ließ sie wie etwas Anstößiges klingen.
     
    Dolph warf mir einen Blick zu. Ich zuckte die Achseln. Sie wirkte äußerst sicher.
     
    »In Ordnung, Jungs, nehmt die Bude auseinander.« Dolphs Leute setzten sich in Bewegung, als hätten sie ein Ziel. Ich machte Anstalten, Dolph zu folgen. Er hielt mich an.
     
    »Nein, Anita, Sie und Burke bleiben hier oben.« »Warum?« »Sie sind Zivilisten.« Eine Zivilistin, ich? »War ich auch eine Zivilistin, als ich den Friedhof für Sie abgeschritten habe?« »Wenn das einer meiner Leute könnte, hätten Sie auch das nicht tun dürfen.«
     
    »Dürfen?« Er runzelte die Stirn. »Sie wissen, wie ich das meine.« »Nein, ich glaube nicht.«
     
    »Möglich, dass Sie hartgesotten sind, vielleicht sind Sie ja sogar so gut, wie Sie glauben, aber Sie gehören nicht zur Polizei. Das hier ist Aufgabe der Polizei. Diesmal bleiben Sie zusammen mit den Zivilisten im Wohnzimmer. Wenn alles erledigt ist, können Sie herunterkommen und für uns den Buhmann identifizieren.«
     
    »Sie brauchen mir keinerlei Gefallen zu tun, Dolph.« »Ich hätte nie gedacht, dass Sie schmollen können, Blake.« »Ich schmolle nicht«, sagte ich. »Was denn, quengeln?« »Hören Sie auf. Sie haben sich längst durchgesetzt. Ich werde hier bleiben, aber es muss mir ja nicht gefallen.«
     
    »Die meiste Zeit waten Sie hüfthoch durch Alligatoren. Freuen Sie sich, dass Sie dieses eine Mal außerhalb der Schusslinie sind, Anita.« Damit ging er zur Kellertür.
     
    In Wirklichkeit hatte ich nicht wieder hinab ins Dunkle steigen wollen. Ganz sicher wollte ich die Kreatur nicht sehen, die Manny und mich die Treppe hinauf verfolgt hatte. Und doch ... ich fühlte mich ausgeschlossen. Dolph hatte
     
    Recht. Ich schmollte. Großartig.
     
    John Burke und ich saßen auf der Couch. Dominga saß im Lehnsessel, seit wir an ihre Tür geklopft hatten. Die Kinder waren zum Spielen nach draußen geschickt worden, samt Enzo, der auf sie aufpassen sollte. Er war erleichtert gewesen. Ich wäre fast freiwillig mit ihnen gegangen. Alles wäre besser, als hier zu sitzen und angestrengt auf die ersten Schreie zu horchen.
     
    Wenn das Monster, und das war die einzige Bezeichnung, die zu den Geräuschen passte, sich da unten befand, würde es Schreie geben. Die Polizei war hervorragend, wenn es um Verbrecher ging, aber mit Monstern hatte sie keine Übung. Es war in gewisser Hinsicht alles einfacher gewesen, solange sich nur ein paar Experten um diesen ganzen Mist gekümmert hatten. Als noch einige wenige für die gerechte Sache kämpften. Vampire pfählten. Zombies machten. Hexen verbrannten. Obwohl man sich fragen kann, ob ich nicht selbst vor einigen Jahren im Feuer gelandet wäre. Sagen wir, in den 50er Jahren.
    Was ich tat, war unleugbar Zauberei. Bevor es die ganzen Buhmänner unter freiem Himmel gab, fand man das Übernatürliche einfach übernatürlich. Vernichte es, ehe es dich vernichtet. Das waren einfachere Zeiten gewesen. Aber heute wurde von der Polizei erwartet, dass sie mit Zombies, mit Vampiren, mit vereinzelten Dämonen klarkommt.

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