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Anita Blake 02 - Bllutroter Mond

Anita Blake 02 - Bllutroter Mond

Titel: Anita Blake 02 - Bllutroter Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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Dabei kam sie mit Dämonen überhaupt nicht zurecht. Aber wer konnte das schon von sich behaupten?
     
    Dominga saß in ihrem Sessel und starrte mich an. Die zwei Uniformen, die im Wohnzimmer geblieben waren, standen da wie alle Polizisten: mit ausdruckslosem Gesicht und gelangweilt, aber sollte sich nur einer bewegen, sie sähen es. Die Langeweile war nur Tarnung. Polizisten sahen immer alles. Eine Berufskrankheit.
     
    Dominga beachtete die Polizei nicht. Sie beachtete nicht einmal John Burke, der sich viel näher bei ihr befand. Sie starrte auf meine Wenigkeit. Ich begegnete ihrem finsteren Blick und fragte: »Haben Sie ein Problem?« Die Blicke der Polizisten schnellten zu uns herüber. John rührte sich auf seinem Platz. »Was ist los?«, fragte er. »Sie starrt mich an.«
     
    »Ich werde noch viel mehr tun, als Sie anzustarren, chica.« Ihre Stimme war eine niederträchtige Drohung. Meine Nackenhaare versuchten, sich unter mein Hemd zu verkriechen.!
     
    »Eine Drohung.« Ich lächelte. »Ich glaube nicht, dass Sie noch einmal jemandem schaden werden.«
     
    »Sie meinen das hier.« Sie zeigte den Talisman vor. Er wand sich auf ihrer Hand, als wäre er begeistert, dass sie ihn bemerkt hatte. Sie schloss ihre Faust. Das Ding machte vergebliche Gegenbewegungen. Es verschwand gänzlich in ihrer Hand. Sie sah mich unverwandt an, während sie die Faust langsam an ihre Brust führte.
     
    Die Luft fühlte sich plötzlich schwer an, war kaum zu atmen. Jedes Haar an mir kribbelte. »Haltet sie auf!«, rief John. Er sprang auf. Der Polizist, der ihr am nächsten war, zögerte nur einen Augenblick, aber lange genug. Als sie die Faust wieder öffnete, war ihre Hand leer. »Ein Taschenspielertrick, Dominga. Von Ihnen hätte ich mehr erwartet.«
     
    John war erbleicht. »Das war kein Trick.« Seine Stimme zitterte. Er ließ sich schwer auf die Couch sinken. Seine Kraft schien geschrumpft zu sein. Er sah müde aus. »Was ist los? Was hat sie getan?«, fragte ich. »Sie müssen uns den Talisman zurückgeben, Ma'am«, forderte der Polizist.
     
    »Das kann ich nicht«, sagte sie. »John, was zum Teufel hat sie getan?« »Etwas, dessen sie nicht fähig sein sollte.« Ich fing an zu begreifen, wie Dolph sich dabei fühlte, wenn er allein auf meine Informationen angewiesen war. Es war, wie jeden Zahn einzeln zu ziehen. »Was hat sie getan?« »Sie hat sich die Macht wieder einverleibt«, antwortete er.
     
    »Was bedeutet das?« »Sie hat das Gris-Gris in sich aufgenommen. Haben Sie es nicht gespürt?« Ich hatte etwas gespürt. Die Luft war jetzt klarer, aber immer noch schwer. Mir prickelte die Haut von einer wissen Präsenz. »Ich habe etwas gespürt, aber ich versteh„ noch immer nicht.«
     
    »Ohne eine Zeremonie, ohne die Hilfe der Loa hat sie es wieder in ihr Inneres aufgenommen. Wir werden keine Spur mehr davon finden. Wir haben keinen Beweis mehr.« »Also haben wir nur noch die Bandaufnahme?« Er nickte. »Wenn Sie gewusst haben, dass sie so etwas kann, warum haben sie nicht eher etwas gesagt? Wir hätten nicht zugelassen, dass sie es anfasst.«
     
    »Ich habe es nicht gewusst. Ohne magische Zeremonie ist es unmöglich.« »Aber sie hat es getan.«
     
    »Ich weiß, Anita, ich weiß.« Zum ersten Mal klang er ängstlich. Die Furcht stand ihm nicht gut zu Gesicht. Nachdem ich diese Macht in ihm gespürt hatte, erschien mir seine Angst noch unangebrachter. Trotzdem war sie echt.
    Mich schauderte, als ginge jemand über mein Grab. Dominga sah mich in einem fort an. »Worauf starren Sie eigentlich?« »Auf eine tote Frau«, sagte sie leise. Ich schüttelte den Kopf. »Machen Sie halblang, Señora. Drohungen bedeuten einen Dreck.«
     
    John fasste meinen Arm. »Verhöhnen Sie sie nicht, Anita. Wenn sie das aus dem Stand hat tun können, wer weiß, zu was sie sonst noch fähig ist.«
     
    Der Polizist hatte genug. »Sie wird überhaupt nichts tun. Bei der ersten falschen Zuckung, verehrte Dame, werde ich Sie erschießen.« »Aber ich bin nur eine alte Frau. Wollen Sie mir drohen?« »Und hören Sie auf zu reden.«
     
    Der andere Polizist sagte: »Ich kannte mal eine Hexe, die h allein mit der Stimme verhext hat.« Die Polizisten hielten die Hand nahe an der Waffe. Seltsam, wie die Magie bewirkt, dass die Leute einen anders wahrnehmen. Sie fänden es in Ordnung, wenn sie ein Menschenopfer und eine Zeremonie brauchte. Aber wandte sie einen schnellen Trick an, galt sie plötzlich als sehr gefährlich. Ich hatte schon

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