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Anita Blake 02 - Bllutroter Mond

Anita Blake 02 - Bllutroter Mond

Titel: Anita Blake 02 - Bllutroter Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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Unterschied, wenn man es mit Thorazine einnimmt.« »Sie haben mir ein Tierbetäubungsmittel reingedrückt?« »Nicht doch, Ms Blake, es wird ebenso in psychiatrischen Einrichtungen verwendet. Nicht nur für Tiere«, sagte Gaynor.
     
    »Mensch«, sagte ich, »da fühle ich mich gleich besser.« Er lächelte breit. »Wenn Sie sich gut genug fühlen für Scherze, dann können Sie auch aufstehen.«
    Scherze? Aber wahrscheinlich hatte er Recht. Ich war ehrlich überrascht, dass ich nicht gefesselt war. Überrascht, aber auch froh.
    Diesmal setzte ich mich langsamer auf. Der Raum kippte nur eine Winzigkeit, ehe er in die Senkrechte rutschte. Ich atmete tief durch, und das tat weh. Ich fasste mir an den Hals. Die Berührung der Haut schmerzte.
     
    »Wer hat Ihnen diese schlimmen Blutergüsse zugefügt?«, fragte Gaynor.
     
    Lüge oder Wahrheit? Halbwahrheit. »Ich habe der Polizei geholfen, einen bösen Kerl zu fangen. Er geriet ein wenig außer Kontrolle.« »Was ist mit dem bösen Kerl passiert?«, fragte Bruno. »Er ist tot«, antwortete ich. Etwas huschte über Brunos Gesicht. Zu rasch, um es zu deuten. Vielleicht war es Respekt. Eher nicht.
     
    »Sie wissen, warum ich Sie habe herbringen lassen, nicht wahr?« »Um für Sie einen Toten zu erwecken«, sagte ich. »Um einen sehr alten Toten zu erwecken, ja.« »Ich habe Ihr Angebot zweimal abgelehnt. Was veranlasst Sie zu glauben, dass ich meine Haltung ändere?«
     
    Er lächelte wie ein netter alter Kobold. »Nun, Ms Blake, ich werde Bruno und Tommy anweisen, Sie von der Fehlerhaftigkeit Ihres Verhaltens zu überzeugen. Ich habe noch immer die Absicht, Ihnen für die Erweckung eine Million Dollar zu geben. Der Preis hat sich nicht geändert.«
     
    »Tommy hat mir zuletzt anderthalb Millionen angeboten«, sagte ich.
     
    »Das galt für den Fall, dass Sie freiwillig mitkommen. Wir können nicht den vollen Preis bezahlen, wenn Sie uns zu solchen Risiken zwingen.« »Wie eine Knaststrafe wegen Entführung.« »Genau. Ihre Sturheit hat Sie fünfhunderttausend Dollar gekostet. War es das wert?« »Ich werde keinen Menschen umbringen, nur damit Sie nach verlorenen Schätzen suchen können.«
     
    »Die kleine Wanda hat aus der Schule geplaudert.«
     
    »Ich habe nur geraten, Gaynor. Ich habe eine Akte über Sie gelesen, und dort wurde Ihre fixe Idee hinsichtlich der Familie Ihres Vaters erwähnt.« Das war eine glatte Lüge. Nur Wanda hatte davon gewusst.
     
    »Ich fürchte, es ist zu spät. Ich weiß, dass Wanda mit Ihnen gesprochen hat. Sie hat alles zugegeben.«
     
    Zugegeben? Ich starrte ihn an, versuchte, seinem gut gelaunten, nichts sagenden Gesicht etwas zu entnehmen. »Was soll das heißen, zugegeben?«
     
    »Das heißt, dass ich sie Tommy zur Befragung überlassen habe. Er ist nicht so ein Künstler wie Cicely, aber er lässt mehr übrig. Ich wollte meine kleine Wanda nicht umbringen.«
     
    »Wo ist sie jetzt?«
     
    »Es kümmert Sie, was mit einer Hure geschieht?« Er beäugte mich aus blanken Vogelaugen. Meine Reaktion interessierte ihn.
     
    »Sie bedeutet mir nichts«, sagte ich. Ich hoffte, mein Gesicht war so verbindlich wie meine Worte. Im Augenblick hatten sie nicht die Absicht, sie zu töten. Wenn ihnen der Gedanke käme, sie könnten sie benutzen, um mich zu quälen, dann mochte sich das ändern.
    »Sind Sie sicher?«
     
    »Hören Sie, ich habe nicht mit ihr geschlafen. Sie ist nur ein Flittchen mit einer sehr schrägen Masche.« Darüber lächelte Gaynor. »Was können wir tun, um Sie zu überreden, diesen Zombie für mich zu erwecken?« »Ich werde für Sie keinen Mord begehen, Gaynor. So gut kann ich Sie nicht leiden«, sagte ich.
     
    Er seufzte. Sein Apfelbäckchengesicht machte auf traurige Puppe. »Sie wollen uns die Sache schwer machen, nicht wahr, Ms Blake?« »Ich weiß nicht, wie ich sie Ihnen erleichtern könnte«, erwiderte ich. Ich lehnte mich mit dem Rücken an das rissige Kopfbrett des Bettes. Es ging mir einigermaßen gut, nur an den Rändern war alles ein wenig verschwommen. Aber besser würde es mir vorerst nicht gehen. Der Bewusstlosigkeit war das entschieden vorzuziehen.
     
    »Wir haben Ihnen im Grunde noch nichts getan«, sagte Gaynor. »Die Wechselwirkung des Thorazine mit dem anderen Mittel, das Sie genommen haben, war unbeabsichtigt. Wir haben Ihnen nicht vorsätzlich geschadet.« Dem hätte ich widersprechen können, beschloss aber, es nicht zu tun. »Wie hilft uns das weiter?«
     
    »Wir haben Ihre beiden

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