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Anita Blake 02 - Bllutroter Mond

Anita Blake 02 - Bllutroter Mond

Titel: Anita Blake 02 - Bllutroter Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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gefahren werden.«
     
    Sie lachten so heftig, dass ihnen die Tränen liefen. So lustig war es nicht gewesen, aber ich verstand sie gut. Wenn die Anspannung nachlässt, ist Lachen sehr viel besser als Heulen. Ich lachte nicht mit, weil ich stark befürchtete, dass es wehtun würde.
     
    »Ich werde Sie nach Hause fahren«, keuchte Zerbrowski zwischendurch. Ich musste lächeln. Dolph und Zerbrowski kichern zu sehen brachte jeden zum Lächeln. »Nein, nein«, sagte Dolph. »Ihr beide allein in einem Wagen. Da würde nur einer lebend wieder rauskommen.« »Und der wäre ich«, sagte ich. Zerbrowski nickte. »Wie wahr.«
     
    Schön zu wissen, dass wir in dem Punkt wenigstens einer Meinung waren.
    34
     
    Ich war auf dem Rücksitz des Streifenwagens halb eingeschlafen, als wir bei meinem Apartmenthaus vorfuhren. Der pochende Schmerz in meinem Hals war in einer sanften Flut Schmerzmittel davon geglitten. Ich fühlte mich nahezu knochenlos. Was hatte der Arzt mir gegeben? Es war ein großartiges Gefühl, so als wäre die Welt eine Art Film, der wenig mit mir zu tun hatte. So vage und harmlos wie ein Traum.
     
    Ich hatte Dolph meine Wagenschlüssel gegeben. Er versprach, dass mir bis zum nächsten Morgen jemand den Wagen vors Haus stellen würde. Er sagte auch, dass er Bert anrufen und ihm ausrichten werde, dass ich nicht zur Arbeit käme. Ich fragte mich, wie Bert die Neuigkeit auffassen würde. Kurz überlegte ich, ob mir das wichtig war. Nö.
     
    Einer der Polizisten beugte sich über die Sitzlehne und fragte: »Werden Sie zurechtkommen, Mrs Blake?« »Miss«, verbesserte ich automatisch.
     
    Er bedachte mich mit einem kleinen Lächeln und hielt mir die Tür auf. Keine Türgriffe auf der Innenseite. Er musste mir die Tür aufhalten, aber er tat es mit Wonne. »Werden Sie zurechtkommen, Ms Blake?«
     
    »Ja, Officer«, ich musste blinzeln, um sein Namensschild lesen zu können, »Osborne. Danke fürs Heimfahren. Ihrem Partner auch.« Sein Partner stand auf der anderen Wagenseite mit den Armen auf das Dach gestützt. »Es macht Spaß, endlich einmal den Scharfrichter des Spukkommandos kennen zu lernen.« Dabei grinste er.
     
    Ich sah ihn verständnislos an und nahm alles zusammen, um gleichzeitig sprechen und denken zu können. »Ich war schon der Scharfrichter, lange bevor es das Spukkommando gegeben hat.«
     
    Er breitete grinsend die Arme aus. »Nichts für ungut.«
     
    Ich war zu müde und zu betäubt, um mir Gedanken zu machen. Ich schüttelte einfach den Kopf. »Nochmals danke.«
     
    Ich war einen Tick unsicher auf den Beinen, als ich die Treppe hinaufstieg. Ich klammerte mich ans Treppengeländer wie an eine Rettungsleine. Heute Nacht würde ich schlafen. Vielleicht wachte ich mitten im Hausflur wieder auf, aber ich würde schlafen.
     
    Ich brauchte zwei Versuche, um den Schlüssel ins Schloss zu stecken. Ich taumelte in meine Wohnung, lehnte die Stirn gegen die Tür, um sie zu schließen. Ich drehte den Schlüssel im Schloss und war in Sicherheit. Ich war zu Hause. Und am Leben. Der Killerzombie war vernichtet. Ich spürte den Drang zu kichern, aber das war die Wirkung der Pillen. Ich kichere nie, wenn ich allein bin.
     
    So stand ich da, mit dem Kopf an die Tür gelehnt. Ich starrte auf meine Schuhspitzen. Sie schienen weit weg zu sein, als wären die Entfernungen gewachsen, seit ich das letzte Mal auf meine Füße geblickt hatte. Der Arzt musste mir ein arges Zeug gegeben haben. Morgen würde ich es nicht mehr nehmen. Für meinen Geschmack veränderte es zu sehr die Wahrnehmung.
     
    Ein Paar schwarze Stiefelspitzen traten neben meine Nikes. Warum waren da Stiefel in meinem Apartment? Ich begann, mich umzudrehen. Ich begann, nach meiner Pistole zu greifen. Zu spät, zu langsam, zu daneben.
     
    Kräftige braune Arme schnürten sich um meine Brust, klemmten meine Arme fest, drückten mich gegen die Tür. Jetzt, wo es zu spät war, versuchte ich mich zu wehren. Aber er hatte mich. Ich beugte den Kopf zurück und kämpfte gegen die verdammte Betäubung an. Ich hätte Angst haben müssen, Adrenalin ausschütten müssen, aber manche Pillen kümmert es einen Dreck, ob man seinen Körper braucht. Man gehört der Droge, bis die Wirkung nachlässt, Punkt. Ich würde dem Doktor etwas antun. Sofern ich das hier überlebte.
     
    Es war Bruno, der mich gegen die Tür drückte. Tommy tauchte von rechts auf. Er hatte eine Spritze in der Hand.»NEIN!«
     
    Bruno hielt mir den Mund zu. Ich versuchte, ihn zu beißen,

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