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Anita Blake 02 - Bllutroter Mond

Anita Blake 02 - Bllutroter Mond

Titel: Anita Blake 02 - Bllutroter Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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beeinträchtigen, Bruno.«
     
    Bruno schluckte. »Ja, Sir.« Es klang nicht, als käme ihm die Anrede leicht über die Lippen.
     
    Hinter Dominga bog Enzo um die Ecke. Er blieb an der Wand stehen, so weit wie möglich von ihrer »Kreation« entfernt. Antonio hatte endlich seine Leibwächterstelle verloren. Gut. Er eignete sich viel besser zum Verräter.
     
    Tommy kam den Flur entlang gehumpelt, noch immer in gebückter Haltung. Die dicke Magnum in den Händen. Er war fast violett vor Zorn oder vielleicht vor Schmerzen. »Ich werde Sie umbringen«, fauchte er. »Ziehen Sie eine Nummer«, riet ich ihm.
     
    »Enzo, du hilfst Bruno und Tommy dabei, dieses kleine Mädchen an einen Stuhl zu fesseln. Sie ist sehr viel gefährlicher, als sie aussieht«, sagte Gaynor.
     
    Enzo packte meinen Arm. Ich ließ ihn. Ich stellte mir vor, dass ich in seinen Händen sicherer war, als bei den anderen beiden. Tommy und Bruno machten den Eindruck, als freuten sie sich darauf, dass ich etwas ausprobierte. Ich glaube, sie wollten mich zerfleischen.Als Enzo mich an ihnen vorbeiführte, sagte ich: »Liegt es daran, dass ich eine Frau bin, oder sind Sie immer so schlechte Verlierer?«
     
    »Ich erschieße sie«, grunzte Tommy. »Später«, sagte Gaynor, »später.«
     
    Ich fragte mich, ob er das ernst meinte. Wenn Domingas Zauber wirkte, wäre ich wie ein Zombie und würde ihrem Willen gehorchen. Wenn er nicht wirkte, würden Tommy und Bruno mich umbringen, nach und nach. Ich hoffte auf eine dritte Möglichkeit.
     
    36
     
    Die dritte Möglichkeit war, in dem Zimmer, wo ich aufgewacht war, an einen Stuhl gefesselt zu werden. Von drei Möglichkeiten die beste, aber das besagte nicht viel. Ich mag es nicht, gefesselt zu sein. Es bedeutet, die Handlungsmöglichkeiten reduzieren sich von wenigen auf gar keine. Dominga hatte mir ein paar Haare und die Fingernägel abgeschnitten. Haare und Nägel für ihren Zauber. Scheiße.
     
    Der Stuhl war alt und hatte eine gerade Lehne. Ich war mit den Handgelenken an die Rückenstäbe gefesselt. Die Füße waren jeweils an ein Stuhlbein gebunden. Die Seile saßen stramm. Ich zog daran in der Hoffnung, sie würden sich lockern. Das taten sie nicht.
     
    Ich war schon früher gefesselt gewesen, und jedes Mal hatte ich Houdini-Fantasien, dass es genügend Spiel gäbe, um mich herauszwängen zu können. Es funktioniert nie. Wenn man einmal gefesselt ist, dann bleibt man es, bis einen jemand freilässt.
     
    Das Problem war, dass, wenn sie mich freiließen, sie versuchen würden, einen hässlichen kleinen Zauber auf mich zu legen. Ich würde vorher verschwinden müssen. Irgendwie. Ich musste hier wegkommen. Lieber Gott, bitte lass mich hier wegkommen.
     
    Die Tür öffnete sich wie aufs Stichwort, aber es kam keine Hilfe. Bruno kam herein, er trug Wanda in den Armen. Das getrocknete Blut auf ihrer rechten Gesichtshälfte stammte aus einer Schnittwunde über dem Auge. Ihre linke Wange bestand aus einem voll entwickelten Bluterguss. Die Unterlippe war aufgeplatzt und blutete noch. Ihre Augen waren geschlossen. Ich war mir nicht sicher, ob sie bei Bewusstsein war.
     
    Links im Gesicht hatte ich eine schmerzende Stelle, wo Bruno mich getreten hatte, aber die war nichts gegen Wandas Verletzungen. »Was nun?«, fragte ich ihn. »Kriegen ein bisschen Gesellschaft. Wenn sie aufwacht, fragen Sie sie doch, was Tommy alles mit ihr gemacht hat. Werden ja sehen, ob Sie das überzeugt, den Zombie zu erwecken.«
     
    »Ich dachte, Dominga wollte mich mit einem Zauber dazu bringen.« Er zuckte die Achseln. » Gaynor setzt nicht mehr viel Vertrauen in sie, seit sie so jämmerlich versagt hat.« »Er gibt einem keine zweite Chance, nehme ich an.« »So ist es.« Er legte Wanda auf den Boden. »Besser, Sie nehmen das Angebot an, Mädchen. Eine tote Hure mehr, und Sie kriegen eine Million Dollar. Machen Sie's.«
     
    »Sie wollen Wanda als Opfer nehmen«, sagte ich. Ich klang selbst für meine Ohren erschöpft. »Gaynor gibt einem keine zweite Chance.« Ich nickte. »Wie geht's Ihrem Knie?« Er zog eine Grimasse. »Ich habe es wieder eingerenkt.« »Das muss höllisch wehgetan haben«, sagte ich.
     
    »Ganz recht. Wenn Sie Gaynor nicht helfen, werden Sie herausfinden, wie sehr.« »Auge um Auge«, sagte ich. Er nickte und stand auf. Er schonte das rechte Bein. Er merkte, dass ich es musterte.
     
    »Sprechen Sie mit Wanda. Entscheiden Sie sich, als was Sie enden wollen. Gaynor redet davon, Sie zum Krüppel zu machen und

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