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Anita Blake 02 - Bllutroter Mond

Anita Blake 02 - Bllutroter Mond

Titel: Anita Blake 02 - Bllutroter Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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sie.« »Oh Gott, Sie meinen doch nicht ... Oh Gott, einen Nekrophilen.«
     
    »Diese Leute lieben die Toten mehr, als Sie oder ich es je tun werden, und sie bezahlen außerordentliche Summen für solche wie sie.« Vielleicht könnte ich sie doch einfach erschießen. »Sie sind eine kaltherzige, amoralische Schlampe.« »Und Sie, chica, müssen noch lernen, das Alter zu respektieren.«
     
    »Respekt muss verdient werden«, erwiderte ich.
    »Anita Blake, ich glaube, Sie müssen daran erinnert werden, warum die Menschen die Dunkelheit fürchten. Ich werde dafür sorgen, dass Sie sehr bald einen Besucher an Ihrem Fenster haben. Eines Nachts, wenn Sie tief in Ihrem warmen, sicheren Bett schlafen, wird etwas Böses in Ihr Zimmer kriechen. Ich werde Ihren Respekt verdienen, wenn Sie es so haben wollen.«
     
    Ich hätte Angst haben sollen. Aber ich war einfach nur zornig und wollte nach Hause. »Sie können die Leute zwingen, Sie zu fürchten, aber nicht, Sie zu respektieren.« »Wir werden sehen, Anita. Rufen Sie mich an, wenn Sie mein Geschenk bekommen haben. Es wird bald sein.«
     
    »Wollen Sie trotzdem helfen, den Killerzombie ausfindig zu machen?« »Ich habe gesagt, dass ich es tue, und ich werde es tun.« »Gut«, sagte ich. »Dürfen wir jetzt gehen?«
     
    Sie winkte Enzo zu sich. »Natürlich, laufen Sie nur ins Tageslicht, wo Sie tapfer sein können.«
     
    Ich ging zu dem Pfad. Manny blieb direkt neben mir. Wir achteten darauf, einander nicht anzusehen. Wir waren zu sehr damit beschäftigt, die Señora und ihre Haustierchen zu beobachten. In der Mitte blieb ich stehen. Manny fasste mich sacht am Arm, als wüsste er, was ich gleich sagen wollte. Ich beachtete ihn nicht.
     
    »Mag sein, dass ich nicht bereit bin, Sie kaltblütig zu töten, aber wenn Sie mir etwas antun, werde ich Ihnen eines schönen Tages eine Kugel verpassen.«
     
    »Drohungen werden Sie nicht retten, chica«, sagte sie. Ich lächelte süß. »Sie auch nicht, Schlampe.« Ihr Gesicht zog sich zornig zusammen. Ich lächelte breiter. »Sie meint es nicht ernst, Señora«, beschwichtigte Manny. »Sie wird Sie nicht töten.«
     
    »Ist das wahr, chica?« Ihr Stimme war ein sonores Knurren, angenehm und beängstigend zugleich. Ich warf Manny einen kurzen, hässlichen Blick zu. Das war eine gute Drohung gewesen, und ich wollte sie nicht durch Vernunft oder Wahrheit abgeschwächt sehen. »Ich habe gesagt, ich werde Ihnen eine Kugel verpassen. Ich habe nicht gesagt, dass ich Sie töten werde. Stimmt's?«
     
    «Ja, das stimmt.«
     
    Manny packte meinen Arm und zog mich rückwärts auf die Treppe zu. Er zog mich am linken Arm, den rechten ließ er mir für die Pistole. Nur für alle Fälle.
     
    Dominga bewegte sich kein bisschen. Ihre schwarzen, zornigen Augen starrten mich an, bis wir um die Ecke verschwanden. Manny zog mich in den Gang mit den zugemauerten Türen. Ich machte mich von ihm los. Einen Herzschlag lang sahen wir einander an.
     
    »Was ist hinter den Türen?« »Ich weiß es nicht.«
     
    Er musste mir meine Zweifel angesehen haben, denn er sagte: »Gott ist mein Zeuge, Anita, dass ich es nicht weiß. Es ist nicht mehr wie vor zwanzig-Jahren.«
     
    Ich blickte ihm in die Augen, als ob das die Dinge ändern konnte. Ich wünschte, Dominga Salvador hätte Mannys Geheimnis für sich behalten. Ich hatte das nicht wissen wollen.
     
    »Anita, wir müssen jetzt machen, dass wir hier rauskommen.« Über uns erlosch die Glühbirne, als hätte sie jemand ausgepustet. Wir blickten beide nach oben. Da war nichts zu sehen. Ich bekam eine Gänsehaut auf den Armen. Die Glühbirne vor uns wurde dunkler, dann erlosch sie.
    Manny hatte Recht. Wir mussten jetzt gehen. Ich setzte mich in leichten Trab in Richtung Treppe. Manny blieb neben mir. Die Tür mit dem glänzenden Vorhängeschloss rappelte und schlug, als versuchte das Ding dahinter auszubrechen. Die nächste Glühbirne ging aus. Die Dunkelheit war uns auf den Fersen. Bis wir an der ersten Stufe ankamen, rannten wir schon aus Leibeskräften. Zwei Lampen brannten noch.
     
    Wir waren halb die Treppe hinauf, als das letzte Licht erlosch. Die Welt wurde schwarz. Ich erstarrte, wollte mich nicht bewegen, ohne etwas sehen zu können. Mannys Arm streifte mich, aber er war nicht zu erkennen. Die Dunkelheit war undurchdringlich. Man konnte die Hand nicht vor Augen sehen. Wir fassten uns bei den Händen und liefen weiter. Seine Hand war nicht viel größer als meine, aber warm und vertraut und

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