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Anita Blake 02 - Bllutroter Mond

Anita Blake 02 - Bllutroter Mond

Titel: Anita Blake 02 - Bllutroter Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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anderen brachen in schallendes Gelächter aus. Ich widerstand dem Drang, sie wegzuschnipsen. Brauchte diese Lümmel nicht noch aufzustacheln.
     
    Sie bogen nach rechts ab. Wir fuhren geradeaus. Gott sei Dank.
    Manny hielt als dritter Wagen vor einer roten Ampel. Gleich hinter der Ampel kam die Ausfahrt zur 40th Street West. Wir würden die 270 nach Olive nehmen und noch ein kurzes Stück bis zu meinem Apartment fahren. Wir hatten noch eine Dreiviertelstunde Fahrtzeit vor uns. Normalerweise kein Problem. Aber heute wollte ich weg von Manny. Ich brauchte etwas Zeit, um die Sache zu verdauen. Um auszuloten, wie ich mich fühlte.
     
    »Bitte rede mit mir, Anita.«
     
    »Ganz ehrlich, Manny, ich weiß nicht, was ich sagen soll.« Die Wahrheit. Versuche, unter Freunden bei der Wahrheit zu bleiben. Ja.
     
    »Ich kenne dich seit vier Jahren, Manny. Du bist ein guter Mann. Du liebst deine Frau, deine Kinder. Du hast mir das Leben gerettet. Ich habe dir das Leben gerettet. Ich glaubte dich zu kennen.« »Ich habe mich nicht verändert.« »Doch«, sagte ich. »Manny Rodriguez würde niemals, unter keinen Umständen, an einem Menschenopfer teilnehmen.« »Es ist zwanzig Jahre her.«
     
    »Bei Mord gibt es keine Verjährung.« »Du gehst zur Polizei?« Er klang sehr ruhig.
     
    Die Ampel sprang um. Wir warteten, dass die anderen anfuhren, und fädelten uns in den morgendlichen Verkehr ein. Er war so dicht wie immer. Nicht die totale Verstopfung wie in L. A., aber Stop-and-go ist auch ganz schön lästig. Besonders an diesem Morgen.»Ich habe keinerlei Beweise. Nur Dominga Salvadors Behauptung. Ich würde sie nicht gerade eine verlässliche Zeugin nennen.« »Und wenn du Beweise hättest?«
     
    »Dränge mich nicht in diese Richtung, Manny.« Ich schaute stur aus dem Fenster. Da fuhr ein silberner Mazda mit offenem Verdeck. Der Fahrer war weißhaarig und trug eine fesche kleine Kappe samt Rennfahrerhandschuhen. Midlife-Crisis. »Weiß Rosita davon?«, fragte ich. »Sie ahnt es, aber sie weiß es eigentlich nicht.« »Will es nicht wissen«, korrigierte ich. »Wahrscheinlich.« Er drehte den Kopf und sah mich eine Weile an.
     
    Ein roter Fordlaster tauchte dicht vor uns auf. »Manny!«, schrie ich. Er stieg auf die Bremse, und nur der Sicherheitsgurt verhinderte, dass ich auf das Armaturenbrett knallte. »Mensch, Manny, pass auf, wo du hinfährst!«
     
    Er konzentrierte sich kurze Zeit aufs Fahren, dann fragte er, ohne mich anzusehen: »Wirst du es Rosita sagen?«
     
    Ich hatte seit einer Sekunde darüber nachgedacht. Ich schüttelte den Kopf, begriff, dass er es nicht sehen konnte, und sagte: »Ich glaube nicht. In diesem Fall ist Unwissenheit ein Segen, Manny. Ich glaube nicht, dass deine Frau damit zurechtkäme.« »Sie würde mich verlassen und die Kinder mitnehmen.« Das glaubte ich auch. Rosita war ein sehr religiöser Mensch. Sie nahm sämtliche Gebote völlig ernst.
     
    »Sie denkt sowieso schon, dass ich meine Seele aufs Spiel setze, weil ich Tote erwecke«, sagte Manny. »Sie hatte kein Problem damit, bis der Papst gedroht hat, jeden Animator zu exkommunizieren, der seinen Beruf nicht an den Nagel hängt.«
     
    »Für Rosita ist die Kirche sehr wichtig.« »Für mich auch, aber ich bin jetzt eine glückliche, kleine Episkopale. Habe die Kirche gewechselt.« »So einfach ist das nicht«, sagte er.
     
    Stimmt. Ich wusste das. Aber, Mensch, man tut, was man kann oder was man tun muss. »Kannst du mir erklären, warum du an Menschenopfern teilgenommen hast? Ich meine, damit es für mich einen Sinn bekommt?«
     
    »Nein«, gestand er. Er fuhr auf die nächste Spur. Dort schien es ein bisschen schneller voranzugehen. Die Spur verlangsamte sich, sobald wir uns eingefädelt hatten. Murphys Gesetz über den Verkehr.
     
    »Du willst nicht einmal versuchen, es zu erklären?« »Es ist unentschuldbar, Anita. Ich muss damit leben, was ich getan habe. Etwas anderes kann ich nicht tun.« Da hatte er Recht. »Ich muss meine Meinung über dich ändern, Manny.« »In welcher Weise?«
     
    »Das weiß ich noch nicht.« Ehrlichkeit. Wenn wir sehr behutsam wären, könnten wir trotz allem anständig miteinander umgehen. »Gibt es noch etwas anderes, das ich deiner Ansicht nach wissen sollte? Irgendetwas, das Dominga später ausspucken könnte?«
     
    Er schüttelte den Kopf. »Nichts Schlimmeres.« »Gut«, nickte ich. »Gut«, sagte er. »Das ist alles? Kein Verhör?« »Jetzt nicht, vielleicht überhaupt nicht.« Ich war

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