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Anita Blake 02 - Bllutroter Mond

Anita Blake 02 - Bllutroter Mond

Titel: Anita Blake 02 - Bllutroter Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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die Achseln. »Ich will nicht, aber nur darum, weil ich nicht darf.« »Das ist ein Zirkelbeweis«, sagte er.
     
    »Verklagen Sie mich.« Ich trank den Saft aus. Ich hatte eigentlich keinen gewollt. »Hören Sie, Irving, wir hatten eine Abmachung. Die Akte gegen den Zombieartikel. Wenn Sie Ihr Wort brechen, ist die Abmachung geplatzt. Aber sagen Sie's mir. Ich habe keine Zeit, um hier herumzusitzen und Ich-sehe-was-was-Du-nicht-siehst zu spielen.«
     
    »Ich werde die Abmachung einhalten. Was ich verspreche, das halte ich«, erwiderte er so theatralisch, wie es in dem Lärm der Bar eben ging.
     
    »Dann erzählen Sie mir das Wichtigste und lassen Sie mich um Gottes willen hier verschwinden, bevor der Meister mich aufspürt.« Plötzlich wurde seine Miene ernst. »Sie sind in Schwierigkeiten, stimmt's?« »Vielleicht. Helfen Sie mir heraus, Irving. Bitte.« »Helfen Sie ihr«, sagte Luther.
     
    Vielleicht lag es an dem »bitte«. Vielleicht an Luthers wuchtiger Gegenwart. Was auch immer, Irving nickte. »Meiner Kollegin nach sitzt er im Rollstuhl.« Ich nickte. Nicht direktiv, so bin ich. »Er mag es, wenn seine Frauen verkrüppelt sind.« »Was meinen Sie damit?« Ich dachte an Cicely und die leeren Augen.
     
    »Blind, Rollstuhl, amputiert, egal, was, der alte Harry steht drauf.« »Taub«, schloss ich. »Seine Kragenweite.« »Warum?«, fragte ich. Schlaue Frage. Irving zuckte die Achseln. »Vielleicht fühlt er sich dann in seinem Rollstuhl besser. Meine Kollegin weiß nicht, warum er vom Üblichen abweicht, nur dass er's tut.«
     
    »Was hat sie noch gesagt?« »Er ist nie vor Gericht gestellt worden, aber die Gerüchte sind wirklich übel. Verdacht auf Mafiaverbindungen, aber ohne Beweis. Alles nur Gerüchte.« »Erzählen Sie«, bat ich. »Eine alte Freundin hat versucht, ihn auf Alimente zu verklagen. Sie ist verschwunden.«
     
    »Verschwunden heißt wahrscheinlich tot«, sagte ich. »Bingo.«
     
    Das glaubte ich. Also hatte er Tommy und Bruno schon einmal für einen Mord benutzt. Was es einfacher machte, den Befehl ein zweites Mal zu geben. Aber vielleicht hatte Gaynor den Befehl auch schon oft gegeben und war nur nie gefasst worden.
     
    »Was tut er für den Mob, dass er sich seine zwei Leibwächter verdient?« »Ach, Sie haben seine Sicherheitsspezialisten schon kennen gelernt.« Ich nickte. »Meine Kollegin würde sich liebend gern mit Ihnen unterhalten.« »Sie haben ihr doch nichts von mir erzählt, oder?« »Sehe ich aus wie eine Plaudertasche?« Er grinste mich an.
     
    Ich ließ es durchgehen. »Was tut er für die Mafia?« »Geld waschen, jedenfalls nehmen wir das an.« »Keinen Beweis?« »Keinen.« Er sah darüber nicht glücklich aus.
     
    Luther schüttelte den Kopf, klopfte die Zigarette im Aschenbecher ab. Ein wenig Asche fiel auf die Theke. Er wischte sie mit dem makellosen Handtuch weg. »Das klingt nach schlechten Nachrichten, Anita. Kostenloser Rat: Lass ihn völlig in Ruhe.«
     
    Ein guter Rat. Leider. »Ich glaube nicht, dass er mich in Ruhe lässt.«
     
    »Ich werde nicht fragen, ich will es nicht wissen.« Ein Gast winkte hektisch nach einer neuen Bestellung. Luther wanderte hinüber. Ich konnte die ganze Bar in der verspiegelten Wand dahinter überblicken. Ich konnte sogar die Tür sehen, ohne mich umzudrehen. Das war bequem und beruhigend.
     
    »Ich werde fragen«, sa e Irving, »und ich will es wissen.« Ich schüttelte nur den Kopf. »Ich weiß etwas, das Sie nicht wissen«, fuhr er fort. »Das ich aber wissen möchte?«
     
    Er nickte so heftig, dass sein krauses Haar wippte.
     
    Ich seufzte. »Erzählen Sie.« »Sie zuerst.«
     
    Mir reichte es. »Ich habe alles mitgeteilt, was ich heute Abend habe sagen wollen, Irving. Ich habe die Akte. Ich werde sie durchsehen. Sie sparen mir einfach ein wenig Zeit. Gerade jetzt kann ein bisschen Zeit sehr wichtig für mich sein.«
     
    »Ach Quatsch, Sie verderben einem nur den Spaß daran, ein richtig harter Reporter zu sein.« Er sah aus, als würde er gleich schmollen. »Reden Sie einfach, Irving, oder ich werde gewalttätig.«
     
    Halb lachte er. Ich nehme an, er glaubte mir nicht. Das hätte er aber tun sollen. »Schon gut, schon gut.« Mit der schwungvollen Gebärde eines Zauberers zog er hinter seinem Rücken ein Foto hervor.
     
    Es war eine Schwarz-Weiß-Aufnahme von einer Frau. Sie war in den Zwanzigern, hatte langes braunes Haar, das modern frisiert war, mit gerade so viel Schaum, dass es stachelig aussah. Sie war

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