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Anita Blake 02 - Bllutroter Mond

Anita Blake 02 - Bllutroter Mond

Titel: Anita Blake 02 - Bllutroter Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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Herz. Wenn man jemanden mit Glazer-Munition ins Bein oder in den Arm trifft, hat man ihm Bein oder Arm weggeschossen. Glatte Amputation. Wenn man richtig traf.
     
    Der Zombie schien keine Eile zu haben. Mit der unbeirrbaren Zielstrebigkeit der Toten schlurfte er durch die Stofftiere. Zombies sind nicht übermenschlich stark. Aber sie können jede Faser ihrer Kraft nutzen, sie sparen nichts auf. Fast jeder Mensch kann eine übermenschliche Tat vollbringen, einmal. Man zerrt sich die Muskeln, zerreißt sich den Knorpel, verrenkt sich die Wirbelsäule, aber man hebt ein Auto an. Nur Hemmstoffe im Gehirn bewahren uns vor der Selbstzerstörung. Zombies haben keine Hemmstoffe. Diese Leiche könnte mich buchstäblich auseinander reißen und sich selbst dabei auch. Aber wenn Dominga mich wirklich töten wollte, hätte sie einen weniger verwesten Zombie geschickt. Dieser hier war schon zu weit im Verfall, ich könnte geduckt um ihn herum zur Tür schleichen. Vielleicht. Aber andererseits ...
     
    Ich nahm den Kolben der Pistole in die linke Hand, die rechte, wo er eigentlich sein sollte, hatte ich am Abzug. Ich zog ab, und in dem kleinen Zimmer war der Knall unglaublich laut. Der Zombie taumelte, sein rechter Arm riss weg, ein Durcheinander von Fleisch und Knochen, ohne Blut, dafür war er schon zu lange tot.
     
    Der Zombie kam weiter auf mich zu.
     
    Ich zielte auf den anderen Arm. Luft anhalten, abdrücken. Ich hatte auf den Ellbogen gezielt. Ich traf ihn. Beide Arme lagen auf dem Teppich und begannen, wie Würmer auf das Bett zuzukriechen. Ich könnte sie in Stücke hauen, und jedes Stückchen würde weiterhin versuchen, mich zu töten.
     
    Das rechte Bein am Knie. Es löste sich nicht vollständig ab, aber der Zombie bekam Schlagseite, fiel auf die Seite, rollte auf den Bauch und fing an, sich mit dem verbliebenen Bein vorwärts zu schieben. Etwas Dunkles sickerte aus dem abgeschossenen Bein. Der Gestank war schlimm.
     
    Ich schluckte wieder hinunter, was mir hochkam. Gott. Ich stieg auf der anderen Seite aus dem Bett, ging herum und kam von hinten an den Zombie heran. Er wusste sofort, dass ich mich entfernt hatte. Er versuchte umzukehren, stieß sich mit dem verbliebenen Bein ab. Die abgerissenen Arme mit den krabbelnden Fingern schafften die Wende schneller. Ich stand über dem Zombie und sprengte das zweite Bein aus einem halben Meter Entfernung weg. Fleisch und Knochen spritzten bis auf meine Pinguine. Verfluchter Mist.
     
    Die Arme waren fast bei meinen nackten Füßen angelangt. Ich gab zwei schnelle Schüsse ab, und die Hände flogen in Fetzen über den weißen Teppichboden. Die Arme zappelten und rangen mit der neuen Lage. Sie versuchten noch immer, mich zu erreichen.
     
    Da war ein Kleiderrascheln hinter mir, das Gefühl einer Bewegung im dunklen Wohnzimmer. Ich stand mit dem Rücken zur offenen Tür. Ich drehte mich um und wusste, es war zu spät.
     
    Arme packten mich und drückten mich an eine sehr harte Brust. Finger gruben sich in meinen rechten Arm, pressten mir die Pistole an den Leib. Ich drehte den Kopf weg, benutzte mein Haar als Schirm vor Gesicht und Hals. Zähne versenkten sich in meine Schulter. Ich schrie.
     
    Mein Gesicht war gegen die Schulter dieses Wesens gedrückt. Seine Finger schlossen sich immer fester um meinen Arm, es würde mir den Arm zermalmen. Der Pistolenlauf befand sich in Schulterhöhe. Es riss mit den Zähnen an mir, aber ich spürte keine Reißzähne. Es hatte nur ein menschliches Gebiss. Es tat höllisch weh, würde aber nicht weiter schlimm sein, sofern ich mich befreien könnte.
     
    Ich drehte das Gesicht zur Seite und bewegte den Abzug. Die ganze Gestalt wurde rückwärts geschleudert. Der linke Arm zerfiel. Ich befreite mich rollend aus dem Griff des anderen. Der abgelöste Arm baumelte an meinem Unterarm, die Finger ließen nicht los.
     
    Ich stand in der Tür meines Schlafzimmers und starrte auf das Wesen, das mich beinahe umgebracht hätte. Es war einmal ein weißer Mann gewesen, über einsachtzig groß und gebaut wie ein Footballspieler. Dieser Zombie war quasi fabrikneu. Als ich ihm die Schulter weggeschossen hatte, war noch Blut gespritzt. Die fremden Finger schlossen sich fester um meinen Arm. Sie konnten ihn mir nicht brechen, aber ich konnte sie auch nicht dazu bringen, mich loszulassen. Ich hatte nicht die Zeit dazu.
     
    Mit ausgebreiteten Armen griff mich der Zombie an. Mir schien, als hätte ich alle Zeit der Welt, um die Pistole zu heben, mit beiden

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