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Anita Blake 02 - Bllutroter Mond

Anita Blake 02 - Bllutroter Mond

Titel: Anita Blake 02 - Bllutroter Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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»Warum nicht?« »Ich weiß, wer Bruno ist und wer ihm Befehle erteilt. Ich weiß, warum sie mich kidnappen wollten. Was könnte ich dort erfahren, was zwei Menschenleben wert ist?«
     
    Ronnie dachte einen Moment darüber nach. »Wahrscheinlich hast du Recht. Und du wirst den Überfall auch nicht der Polizei melden?« »Warum sollte ich? Ich bin unverletzt, du bist unverletzt. Seymour und Pete werden nicht wiederkommen.«
     
    Sie zuckte die Achseln. »Du wolltest nicht wirklich, dass ich ihm die Kniescheibe wegschieße, oder? Ich meine, wir haben guter und böser Cop gespielt, stimmt's?« Sie sah mich dabei sehr fest an, die grauen Augen waren ernst und auf Wahrheit aus.
     
    Ich sah weg. »Lass uns nach Hause gehen. Mir ist nicht mehr nach Joggen zu Mute.« »Mir auch nicht.«
     
    Wir machten uns auf. Ronnie zog ihr T-Shirt aus der Hose und steckte sich die Beretta in den Bund. Die 22er verbarg sie halbwegs in der hohlen Hand. So fiel sie kaum auf. »Wir haben nur so getan, ja? Haben auf knallhart gemacht.« Die Wahrheit. »Ich weiß es nicht.« »Anita!« »Ich weiß es nicht, das ist die Wahrheit.« »Ich hätte ihn nicht in Stücke schießen können, nur um ihn vom Reden abzuhalten.«
     
    »Dann ist es ja gut, dass es nicht so weit gekommen ist«, sagte ich. »Hättest du wirklich abgedrückt?« Irgendwo sang ein Kardinal. Sein Zwitschern ließ die schale Hitze kühler erscheinen. »Antworte mir, Anita. Hättest du wirklich abgedrückt?« »Ja.« »Ja?« Da war ein überraschter Oberton in ihrer Stimme. »Ja.« »Scheiße.« Ein paar Minuten lang schwiegen wir, dann fragte sie: »Was für Muni ist heute in der Pistole?« » 38er.«
     
    »Das hätte ihn getötet.« »Wahrscheinlich«, antwortete ich.
     
    Ich merkte, wie sie mich von der Seite ansah. Es war ein Blick, den ich schon früher bemerkt hatte. Eine Mischung aus Entsetzen und Bewunderung. Ich hatte ihn nur noch nie bei einer Freundin erlebt. Das tat weh. Trotzdem gingen wir an diesem Abend im Miller's Daughter in Old St. Charles essen. Die Stimmung war angenehm. Das Essen wunderbar. Wie immer.
     
    Wir redeten und lachten und ließen es uns gut gehen. Keiner von uns erwähnte, was am Nachmittag passiert war. Man gehe nur eifrig genug über etwas hinweg, vielleicht verschwindet es dann.
     
    20
     
    Um halb elf am selben Abend war ich unten im Vampirviertel. Dunkelblaues Polohemd, Jeans, rote Windjacke. Die Windjacke verbarg das Schulterholster und die Browning Hi-Power. In meinen Armbeugen sammelte sich der Schweiß, aber das war entschieden besser, als die Pistole nicht dabei zu haben.
     
    Am Nachmittag war der Spaß glimpflich ausgegangen, aber teilweise war das nur Glück. Wie Seymour die Nerven verloren und ich Schläge eingesteckt und weiter funktioniert hatte. Ein Beutel Eis hatte die Schwellung in Schach gehalten, trotzdem sah meine linke Gesichtshälfte aus wie eine reife Frucht vor dem Aufplatzen. Kein blauer Fleck - noch nicht.
     
    Das Laughing Corpse war einer der neuesten Clubs im Hafenviertel. Vampire sind sexy. Ich muss es zugeben. Aber witzig? Finde ich nicht. Offensichtlich war ich mit dieser Ansicht in der Minderheit. Die Schlange reichte von der Tür bis zur nächsten Straßenecke.
     
    Mir war nicht klar gewesen, dass ich eine Eintrittskarte oder eine Reservierung oder was auch immer brauchte, um hineinzukommen. Aber, Mann, ich kannte den Boss. Ich ging an der Schlange entlang auf den Ticketschalter zu. Die Leute waren fast alle jung. Die Frauen in Kleidern, die Männer in schicker Sportkleidung, gelegentlich einer im Anzug. Sie plauderten aufgeregt unter vielen zwanglosen Berührungen. Abendverabredungen. Ich erinnerte mich. Es war nur eine Weile her. Würde ich nicht immer bis zur Hüfte durch Alligatoren waten, hätte ich vielleicht auch häufiger Verabredungen. Vielleicht.
     
    Ich trennte eine Viererverabredung in der Mitte durch. »He«, machte einer von ihnen.
     
    »Entschuldigung«, sagte ich.
     
    Die Frau am Ticketschalter sah mich missbilligend an. »Sie können sich nicht einfach vordrängen, Ma'am.« Ma'am? »Ich möchte keine Eintrittskarte. Ich will die Vorstellung nicht sehen. Ich soll mich hier mit Jean-Claude treffen. Sonst nichts.« »Also, ich weiß nicht. Woher soll ich wissen, dass Sie nicht irgendeine Journalistin sind?«
     
    Journalistin? Ich atmete tief durch. »Rufen Sie einfach Jean-Claude an und sagen Sie ihm, Anita ist hier. In Ordnung?« Sie runzelte trotzdem die Stirn.
     
    »Hören Sie, rufen

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