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Anita Blake 02 - Bllutroter Mond

Anita Blake 02 - Bllutroter Mond

Titel: Anita Blake 02 - Bllutroter Mond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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warum nicht jeder zu einem Zombie sprechen und ihn dazu bringen kann, dass er gehorcht. Mir kam es nicht wie Zauberei vor. Es gibt kein Kribbeln auf der Haut, keinen Hauch einer Macht. Ich rede, und der Zombie hört darauf. Ich und E. F. Hutton .
     
    »Folge Albert und gehorche seinen Befehlen, bis ich dir etwas anderes sage.« Der Zombie sah kurz auf mich herab, dann drehte er sich langsam um und schlurfte hinter dem Mann her. Der Zombie würde ihn nicht mehr zu töten versuchen. Aber das würde ich dem Mann nicht sagen. Sollte er doch glauben, dass sein Leben in Gefahr war. Sollte er denken, dass es besser wäre, wenn ich den Zombie zur Ruhe legte. Das war es, was ich wollte. Vermutlich war es auch das, was der Zombie wollte.
     
    Ernie schien es nicht zu gefallen, der Stichwortlieferant in einer Witznummer zu sein. Zwischenrufe sind eine Sache. Den Komiker zu erwürgen ist ein bisschen übertrieben.
     
    Willie geleitete mich an meinen Tisch zurück. Ich setzte mich und nippte an meiner Cola. Er setzte sich mir gegenüber. Er sah mitgenommen aus. Seine kleinen Hände zitterten, als er so dasaß. Er war ein Vampir, aber er war trotzdem noch Willie McCoy. Ich fragte mich, wie viele Jahre wohl vergehen würden, ehe die letzten Reste seiner Individualität verschwanden. Zehnjahre, zwanzig, hundert? Wie lange, bevor das Monster den Menschen aufgezehrt hätte?
     
    Wenn es überhaupt so lange brauchte. Es war nicht mein Problem. Ich würde nicht dabei sein, wenn es passierte. Um die Wahrheit zu sagen, ich wollte nicht dabei sein. »Ich konnte Zombies noch nie leiden«, sagte Willie. Ich musterte ihn. »Haben Sie Angst vor ihnen?« Er schoss mir einen Blick zu, dann sah er auf die Tischplatte. »Nein.« Ich grinste. »Sie haben Angst vor ihnen. Sogar krankhaft.«
     
    Er beugte sich über den Tisch. »Verraten Sie es nicht. Bitte verraten Sie es nicht.« In seinen Augen stand Panik. »Wem sollte ich es erzählen?« »Sie wissen schon.« Ich schüttelte den Kopf. »Ich weiß nicht, wovon Sie reden, Willie.«
     
    »Der MEISTER.« Er sagte es in Großbuchstaben. »Warum sollte ich es Jean-Claude erzählen?«
    Er fing an zu flüstern. Ein neuer Komiker hatte die Bühne betreten, es wurde gelacht und gelärmt, und dennoch flüsterte Willie. »Sie sind sein menschlicher Diener, ob es Ihnen gefällt oder nicht. Wenn wir mit Ihnen sprechen, sagte er, dann sprechen wir mit ihm.«
     
    Wir steckten die Köpfe dicht zusammen. Sein Atem roch nach Pfefferminze. Fast alle Vampire nehmen Pfefferminze. Ich weiß nicht, was sie taten, ehe die entdeckt wurde. Stinken vermutlich.
     
    »Sie wissen, dass ich nicht sein Diener bin.« »Aber er will es so.« »Nur weil Jean-Claude etwas will, heißt das noch nicht, dass er es bekommt«, sagte ich. »Sie wissen nicht, wie er ist.« »Ich glaube, doch ...«
     
    Er fasste meinen Arm. Diesmal zuckte ich nicht zurück. Ich war zu begierig zu erfahren, was er sagen würde. »Er ist anders, seit der vorige Meister tot ist. Er ist viel, viel mächtiger, als Sie überhaupt wissen.« So viel hatte ich erwartet. »Warum soll ich ihm nicht erzählen, dass Sie Angst vor Zombies haben?«
     
    »Er wird es benutzen, um mich zu bestrafen.«
     
    Ich starrte ihn an, unsere Augen waren nur Zentimeter weit voneinander entfernt. »Sie meinen, er foltert Leute, um sie zu beherrschen.«
     
    Er nickte. »Scheiße.« »Sie verraten es nicht?« »Nein. Versprochen«, beruhigte ich ihn.
     
    Er sah so erleichtert aus, dass ich ihm die Hand tätschelte. Die Hand fühlte sich an wie eine Hand. Nicht mehr hart wie Holz. Warum? Ich konnte es nicht beantworten, und wenn ich Willie gefragt hätte, hätte er es wahrscheinlich auch nicht gewusst. Eines der Rätsel des... Todes.
     
    »Danke.« »Ich dachte, Sie hätten gesagt, dass Jean-Claude der freundlichste Meister seit eh und je ist.« »Das ist er«, bestätigte Willie.
     
    Das war eine Grauen erregende Feststellung. Wenn der Freundlichste einer war, der einen mit seinen schlimmsten Ängsten foltert, wie viel schlimmer war dann Nikolaos gewesen? Zum Teufel, die Antwort kannte ich. Sie war eine Psychopathin gewesen. Jean-Claude war nicht grausam, nur um zuzuseehen, wie jemand sich krümmt. Seine Grausamkeiten hatten einen Grund. Immerhin ein Fortschritt.
     
    »Ich muss gehen. Danke für Ihre Hilfe mit dem Zombie.« Er stand auf.
     
    »Sie waren mutig, wissen Sie«, sagte ich.
     
    Er ließ ein kurzes Grinsen sehen, die Fänge blitzten. Dann verschwand es, als habe

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