Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Anita Blake 03 - Zirkus der Versammten

Anita Blake 03 - Zirkus der Versammten

Titel: Anita Blake 03 - Zirkus der Versammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
Vom Netzwerk:
Alejandro stand neben ihr. Er war fast verheilt. Ich hatte noch nicht erlebt, dass ein Vampir so schnell heilte.
     
    »Du wirst für seinen Tod büßen«, sagte sie. »Nein, das Mädchen gehört mir.« »Sie hat meinen Gefährten getötet. Sie muss sterben!«
     
    »Ich werde ihr heute Nacht das dritte Zeichen geben. Sie wird meine Dienerin werden. Das ist Rache genug.« »Nein!«, schrie sie.
     
    Ich wartete darauf, dass die Wirkung des Giftes einsetzte, aber bislang bereitete der Biss nur Schmerzen, kein Brennen, kein gar nichts. Ich blickte in den trockenen Tunnel. Sie würden mir einfach folgen, und ich konnte sie nicht töten, nicht in diesem Zustand, nicht heute. Aber es würde ein anderes Mal geben.
     
    Ich tauchte in den Bach. Noch immer gab es nur einen Fingerbreit Luft. Ich musste riskieren zu ertrinken oder bleiben und mich entweder von der Lamia umbringen oder von dem Vampir versklaven lassen. Was für Entscheidungen.
     
    Ich drang in den Tunnel ein, den Mund dicht an die nasse Felsendecke gedrückt. Ich konnte atmen. Vielleicht de ich den Tag überleben. Mitunter geschahen auch der.
     
    Kleine Wellen begannen durch den Tunnel zu schwappen. Eine spülte mir übers Gesicht, und ich schluckte Wasser. Ich trat Wasser, so sacht ich konnte. Es waren meine Bewegungen, die die Wellen hervorbrachten. Ich würde mich selbst ertränken.
     
    Ich verhielt mich sehr still, bis sich das Wasser beruhigt hatte, dann schöpfte ich mehrmals kurz hintereinander tief Atem, um die Lungen zu dehnen und so viel Luft wie möglich zu haben. Ich tauchte und stieß mich mit den Füßen ab. Die Röhre war zu eng für etwas anderes als einen Scherenschlag. Die Brust wurde mir eng, der Hals schmerzte von dem Drang, Luft zu holen. Ich tauchte auf und küsste den Fels. Da war nicht einmal ein Fingerbreit Luft. Wasser schwappte mir in die Nase, und ich hustete, wobei ich noch mehr Wasser schluckte. Ich drückte mich so dicht wie möglich an die Decke und nahm kurze flache Atemzüge, dann tauchte ich und trat, trat, was das Zeug hielt. Wenn das Wasser noch stieg, ehe ich hindurch war, würde ich sterben.
     
    Und wenn der Tunnel gar nicht aufhörte? Wenn überall nur noch Wasser war? Ich bekam panische Angst, trat wütend aus, das Licht der Lampe sprang wie verrückt über die Wände und schwebte im Wasser wie eine Verheißung.
     
    Bitte, lieber Gott, bitte lass mich hier nicht so sterben.
     
    Mir brannte es in der Brust, mein Hals platzte fast vor Atemnot. Das Licht ließ nach, und mir wurde klar, dass es meine Augen waren, denen das Licht ausging. Ich würde bewusstlos werden und ertrinken. Ich stieß nach oben an die Oberfläche und meine Hände griffen in luftigen Raum.
     
    Ich schnappte so heftig nach Luft, dass mir die ganze Luftröhre wehtat. Vor mir lag ein steiniges Ufer und ein heller Streifen Sonnenlicht. Oben in der Felswand gab es ein Loch. Das Sonnenlicht bildete einen Dunstschleier in der Luft. Ich kroch hustend und keuchend auf den Felsrand und kam langsam zu Atem.
     
    Taschenlampe und Messer hielt ich noch in den Händen. Ich erinnerte mich nicht, sie festgehalten zu haben. Der Felsen war mit einer dünnen Schicht grauem Schlamm bedeckt. Ich kroch darüber auf das Geröll zu, das aus dem Loch in der Felswand stammen musste.
     
    Wenn ich es durch die Röhre geschafft hatte, dann könnten die anderen es vielleicht auch. Ich wartete nicht, bis es mir besser ging. Ich steckte das Messer in die Scheide, schob mir die Lampe in die Hosentasche und begann zu klettern.
     
    Ich war von oben bis unten dreckig, hatte zerschundene Hände, aber ich war an der Öffnung. Sie bestand nur aus einem schmalen Spalt, aber dahinter konnte ich Bäume und einen Hügel sehen. Ach Gott, sah das schön aus.
     
    Hinter mir hörte ich einen Laut. Ich drehte mich um. Alejandro stieg aus dem Wasser ins Sonnenlicht. Seine Haut fing Feuer, und er tauchte schreiend wieder unter, fort von der sengenden Sonne.
     
    »Brenne, du Schweinehund, brenne.«
     
    Die Lamia durchbrach die Wasseroberfläche. Ich schob mich durch den Spalt und blieb stecken. Ich zog mit den Händen und stieß mit den Füßen, aber das Geröll rutschte unter mir weg, und ich konnte nicht durch.
     
    »Ich werde dich töten.«
     
    Ich verrenkte mir den Rücken und nahm meine ganze Kraft zusammen, um mich aus diesem verfluchten Loch zu befreien. Der Fels schrammte mir über den Leib, und ich wusste, dass ich blutete. Ich fiel auf den Hang und rollte hinab, bis ich an einem

Weitere Kostenlose Bücher