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Anita Blake 03 - Zirkus der Versammten

Anita Blake 03 - Zirkus der Versammten

Titel: Anita Blake 03 - Zirkus der Versammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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Haben Sie daran schon gedacht?«
     
    Ich schüttelte den Kopf. »Was bedeutet das dritte Zeichen? Welche zusätzliche Macht haben Sie über mich?«
     
    »Ich kann Ihnen jetzt außerhalb Ihrer Träume etwas einflüstern. Und auch Sie haben Macht dazugewonnen, ma petite. Es ist nun sehr schwierig, Sie zu töten. Gift wirkt überhaupt nicht mehr.«
     
    Ich schüttelte immer weiter den Kopf. »Ich will es nicht hören. Ich werde Ihnen das nicht verzeihen, Jean-Claude.« »Das habe ich auch nicht angenommen«, sagte er. Erklang wehmütig.
     
    »Ich brauche etwas anzuziehen, und jemand muss mich nach Hause fahren. Ich muss heute Abend arbeiten.« »Anita, Sie wurden heute zweimal fast umgebracht, wie können Sie ...«
     
    »Lassen Sie das, Richard. Ich muss heute arbeiten. Ich brauche etwas, das mir gehört und nicht ihm. Sie zudringlicher Mistkerl.«
     
    »Besorge ihr etwas zum Anziehen und bring sie nach Hause, Richard. Sie braucht Zeit, um sich auf diese Veränderung einzustellen.«
     
    Ich blickte auf Jean-Claude, der noch immer am Bettende kauerte. Er sah hinreißend aus, und wenn ich eine Pistole gehabt hätte, hätte ich ihn auf der Stelle erschossen. In meinem Bauch wuchs ein kalter, harter Klumpen aus Angst. Er wollte mich zu seinem Diener machen, ob es mir gefiel oder nicht. Ich könnte schreien und protestieren, er würde es ignorieren.
     
    »Kommen Sie noch einmal in meine Nähe, Jean-Claude, aus welchem Grund auch immer, und ich werde Sie töten.« »Die drei Zeichen binden uns nun aneinander. Sie würden auch sich etwas antun.«
     
    Ich lachte, und es klang bitter. »Glauben Sie wirklich, dass mich das kümmert?«
     
    Er blickte mich an, sein Gesicht war ruhig, undurchschaubar, schön. »Nein.« Er kehrte uns den Rücken zu und sagte: »Bringen Sie sie nach Hause, Richard. Aber ich beneide Sie nicht um diese Fahrt.« Er blickte lächelnd über seine Schulter zurück. »Sie kann sehr laut werden, wenn sie zornig ist.«
     
    Ich wollte ihn anspucken, aber das wäre nicht genug gewesen. Ich konnte ihn nicht umbringen, nicht gerade jetzt und hier, also ließ ich es dabei bewenden. Immer Haltung bewahren. Ich folgte Richard aus dem Raum und drehte mich nicht noch einmal um. Ich wollte nicht sein perfektes Profil im Spiegel sehen.
     
    Vampire sollten eigentlich kein Spiegelbild haben, und auch keine Seele. Er hatte eins. Hatte er das andere auch? Spielte es eine Rolle? Nein, beschloss ich, es spielte überhaupt keine Rolle. Ich würde Jean-Claude an Oliver verraten. Ich würde den Meister der Stadt einem Mörder ausliefern. Noch ein Zeichen, und ich wäre für immer sein. Auf keinen Fall. Vorher würde ich ihn tot sehen, selbst wenn das bedeutete, dass ich mit ihm starb. Niemand zwang mich zu irgendetwas, nicht einmal zur Ewigkeit.
     
    43
     
    Ich trug schließlich ein Kleid, bei dem mir die Taille an der Hüfte saß. Dass es drei Nummern zu groß war, machte die Sache auch nicht besser. Die Schuhe passten, obwohl sie hohe Absätze hatten. Besser als barfuß gehen. Richard drehte die Autoheizung auf, weil ich seinen Mantel abgelehnt hatte.
     
    Wir stritten uns und das sogar vor der ersten Verabredung. Das war für mich ein Rekord.
     
    »Sie leben«, sagte er zum siebzigsten Mal. »Aber zu welchem Preis?« »Ich glaube, dass jedes Leben kostbar ist. Sie nicht?«
     
    »Kommen Sie mir nicht philosophisch, Richard. Sie haben mich an die Monster ausgeliefert, und sie haben mich benutzt. Begreifen Sie nicht, dass Jean-Claude nur nach einer Entschuldigung gesucht hat, um mir genau das antun zu können?«
     
    »Er hat Ihnen das Leben gerettet.«
     
    Weiter reichten seine Argumente wohl nicht. »Aber er hat es nicht getan, um mir das Leben zu retten. Er hat es getan, weil er mich als Sklavin haben will.«
     
    »Ein menschlicher Diener ist kein Sklave. Im Gegenteil. Er hat jetzt fast keine Macht mehr über Sie.«
     
    »Aber er wird in meinen Verstand eindringen können und in meine Träume.« Ich schüttelte den Kopf. »Lassen Sie sich von ihm nichts weismachen.«
     
    »Sie sind unvernünftig«, sagte er. Das reichte. »Ich bin es, der das Handgelenk aufgeschlitzt wurde, damit der Meister der Stadt daran trinkt. Er hat mein Blut getrunken, Richard.« »Ich weiß.«
     
    Wie er das sagte, das hatte so einen gewissen Klang. »Sie haben zugesehen, Sie kranker Mistkerl.«
     
    »Nein, so war es nicht.« »Wie war es dann?« Ich saß mit verschränkten Armen da und sah ihn wütend an. Damit also hatte

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