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Anita Blake 03 - Zirkus der Versammten

Anita Blake 03 - Zirkus der Versammten

Titel: Anita Blake 03 - Zirkus der Versammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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Meistervampire.«
     
    Ich sah ihn unverwandt an und zwang mich, neutral, freundlich, aufmerksam, nichts sagend auszusehen. Nichts sagend ist nicht gerade meine beste Tarnung, aber wenn ich vielleicht etwas daran arbeitete ...
     
    »Bleiben noch Jean-Claude und Yasmeen. Yasmeen ist neu in der Stadt, bleibt also Jean-Claude.«
     
    »Glaubst du wirklich, der Meister der Stadt würde sich dermaßen aufführen?« Ich legte allen Spott, den ich auftreiben konnte, in meinen Tonfall. Ich war keine besonders gute Schauspielerin, aber vielleicht würde ich's noch lernen.
     
    Edward blickte mir in die Augen. »Es ist Jean-Claude, stimmt's?« »Jean-Claude ist nicht mächtig genug, um die Stadt zu halten. Das weißt du. Er ist, na, etwas über zweihundert? Nicht alt genug.«
     
    Er runzelte die Stirn. Gut. »Yasmeen ist es nicht.« »Richtig.« »Du hast mit keinem anderen Vampir gesprochen?«
     
    »Du magst mir in den Zirkus gefolgt sein, Edward, aber du hast nicht an der Tür gelauscht, als ich mich mit dem Meister unterhalten habe. Du kannst nicht gelauscht haben. Die Vampire oder die Gestaltwandler hätten dich gehört.«
     
    Er bestätigte das mit einem Nicken. »Ich habe heute mit dem Meister gesprochen, aber es war keiner von denen, die an dem Kampf gegen die Schlange beteiligt waren.«
     
    »Der Meister lässt seine Leute ihr Leben riskieren und hilft ihnen nicht?« Sein Lächeln war wieder da. »Er braucht nicht physisch anwesend zu sein, um ihnen seine Kraft leihen, das weißt du.« »Nein«, sagte er, »weiß ich nicht.«
     
    Ich zuckte die Achseln. »Glaub, was du willst.« Ich betete, dass er es glaubte. Er runzelte die Stirn. »Gewöhnlich lügst du nicht so gut.«
     
    »Ich lüge nicht.« Das hörte sich ruhig, normal, ehrlich an. Honesty'R'Us . »Jean-Claude ist wirklich nicht der Meister, und du weißt aber, wer es ist?«
     
    Die Frage war eine Falle. Ich konnte nicht auf beides mit Ja antworten, aber, Mensch, ich hatte bereits gelogen, warum jetzt damit aufhören? »Ja, ich weiß, wer es ist.«
     
    »Sag es mir«, verlangte er. Ich schüttelte den Kopf. »Er würde mich umbringen, wenn er wüsste, dass ich mit dir gesprochen habe.« »Wir können ihn zusammen töten wie beim letzten Mal.«
     
    Er klang schrecklich vernünftig.
     
    Ich dachte eine Minute lang darüber nach. Überlegte, ihm die Wahrheit zu sagen. Humans First war vielleicht nicht darauf aus, sich mit dem Meister auf einen Kampf einzulassen, aber Edward. Wir könnten ihn gemeinsam töten, im Team. Mein Leben würde dadurch viel einfacher werden. Ich schüttelte den Kopf und seufzte. Scheiße.
     
    »Ich kann nicht, Edward.« »Willst nicht«, korrigierte er. Ich nickte. »Will nicht.«
     
    »Wenn ich dir glaube, Anita, heißt das, ich brauche den Namen des Meisters. Und dass du der einzige Mensch bist, der seinen Namen kennt.« Das freundliche Geplänkel versickerte wie Schmelzwasser. Seine Augen waren leer und unbarmherzig wie der Winterhimmel. Da war niemand zu Hause, mit dem ich hätte reden können.
     
    »Du willst gar nicht der einzige Mensch sein, der den Namen weiß, Anita.« Da hatte er Recht. Das wollte ich nicht, aber was sollte ich sagen? »Denk, was du willst, Edward.« »Erspar dir eine Menge Schmerz, Anita, und nenne mir den Namen.«
     
    Er glaubte es. Super. Ich senkte den Blick in meine Tasse, damit er den aufblitzenden Triumph nicht sah. Als ich wieder aufblickte, hatte ich mein Gesicht unter Kontrolle. Ich und Meryl Streep.
     
    »Ich reagiere nicht auf Drohungen, das weißt du.«
     
    Er nickte. Er trank seinen Kaffee aus und stellte die Tasse in die Mitte. »Ich werde tun, was nötig ist, um den Auftrag auszuführen.«
     
    »Das habe ich nie bezweifelt«, sagte ich. Er sprach davon, mich für die Information zu foltern. Er klang beinahe kummervoll, aber das würde ihn nicht abhalten. Eine von Edwards höchsten Regeln lautete: Den Auftrag immer zu Ende führen.
     
    Er würde nicht zulassen, dass eine geringfügige Sache wie Freundschaft seinen Spitzenruf ruinierte.
     
    »Du hast mir das Leben gerettet, und ich dir«, fuhr er fort. »Das verschafft dir hierbei keinerlei Anspruch. Verstehst du das?« Ich nickte. »Ich verstehe.«
     
    »Gut.« Er stand auf. Wir blickten uns an. Er schüttelte den Kopf. »Ich werde dich heute Abend finden und dich noch einmal fragen.«
     
    »Ich lasse mir nicht drohen, Edward.« Schließlich wurde ich ein bisschen wütend. Er war gekommen, um mich um eine Information zu bitten,

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