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Anita Blake 03 - Zirkus der Versammten

Anita Blake 03 - Zirkus der Versammten

Titel: Anita Blake 03 - Zirkus der Versammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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Edward. Klar doch.
     
    »Können wir hineingehen und darüber sprechen? Es ist kalt hier draußen«, sagte er. »Als du das letzte Mal in der Stadt warst, schienst du keine Einladung zu brauchen, sondern bist in meine Wohnung eingebrochen.«
     
    »Du hast ein neues Schloss.« Ich grinste. »Du hast es nicht aufgekriegt, stimmt's?« Ich war wirklich erfreut. Er zuckte die Achseln. Vielleicht lag es auch nur an der Dunkelheit, aber bei jedem anderen hätte ich jetzt behauptet, er wäre verlegen.
     
    »Der Schlosser hat mir gesagt, dass es einbruchsicher ist«, sagte ich. »Ich hab meinen Rammbock nicht dabei«, erwiderte er.
     
    »Komm mit rauf. Ich werde Kaffee kochen.« Ich ging um ihn herum. Er stand auf und folgte mir. Ich drehte ihm sorglos den Rücken zu. Edward würde mich vielleicht eines Tages erschießen, aber nicht von hinten und nicht nachdem er mir gesagt hat, er wolle nur reden. Edward war zwar kein Ehrenmann, aber er hatte Regeln. Wenn er vorgehabt hätte, mich zu töten, hätte er es angekündigt. Und mir gesagt, wie viele Leute ihn dafür bezahlten. Und zugesehen, wie mir die Angst in die Augen kriecht.
     
    Ja, Edward hatte seine Regeln. Es waren nur ein paar weniger, als andere Leute hatten. Aber er brach keine einzige, verstieß niemals gegen sein eigenes schräges Ehrgefühl. Wenn er sagte, ich sei heute Nacht vor ihm sicher, dann meinte er das ernst. Es wäre nett, wenn Jean-Claude Regeln hätte.
     
    Im Hausflur herrschte diese Mitten-in-der-Nacht-, Mitten-in-der-Woche-, Muss-morgen-früh-raus-Stille. Meine tagaktiven Nachbarn schnarchten alle sorglos in ihren Betten. Ich schloss die neuen Schlösser an meiner Tür auf und wink[(, Edward herein.
     
    »Du hast dir eine neue Aufmachung zugelegt?«, fragte er. »Wie?« »Was ist mit deinem Hemd passiert?« »Ach.« Verbindliche Antworten, so bin ich. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte, oder vielmehr, wie viel ich sagen sollte.
     
    »Du hast wieder mit Vampiren gespielt«, stellte er fest. »Wie kommst du darauf?« »Wegen der kreuzförmigen Brandwunde auf, äh, deiner Brust.«
     
    Ach die. Schön. Ich zog die Jacke aus und legte sie gefaltet über die Sofalehne. Da stand ich in meinem BH und Schulterholster und sah ihm, ohne rot zu werden, in die Augen. Sonderpunkt für mich. Ich schnallte das Holster ab und nahm es mit in die Küche. Die Pistole legte ich im Holster auf die Arbeitsfläche und holte die Kaffeebohnen aus dem Eisfach. Vor jedem anderen Mann, ob tot oder lebendig, wäre ich, so in BH und Jeans, verlegen gewesen. Nicht vor Edward. Zwischen uns hatte es nie sexuelle Anziehung gegeben. Eines schönen Tages würden wir aufeinander zielen, aber niemals aufeinander liegen. Er interessierte sich mehr für meine Wunde als für meine Brüste.
     
    »Wie ist es passiert?«, fragte er.
     
    Ich schüttete die Bohnen in die kleine elektrische Mühle, die ich dafür gekauft hatte. Allein bei dem Duft von frisch gemahlenem Kaffee fühlte ich mich schon besser. Ich steckte einen Filter in die Maschine, schüttete den Kaffee hinein, goss Wasser ein und drückte auf den Knopf. Das war's auch schon mit meinen Kochkünsten.
     
    »Ich werfe mir rasch ein Hemd über«, sagte ich. »Der Wunde wird das nicht bekommen«, gab Edward zu bedenken.
     
    »Dann lasse ich es offen.« »Wirst du mir erzählen, wie du dich verbrannt hast?«
     
    »Ja.« Ich nahm die Pistole und ging ins Schlafzimmer. Hinten im Schrank hatte ich ein langärmeliges Hemd liegen, das einmal violett gewesen und zu einem zarten Lila verblasst war. Es war ein Herrenoberhemd und reichte mir bis zu den Knien, aber es war bequem. Ich krempelte mir die Ärmel auf und knöpfte es bis zur Mitte zu. Über der Wunde ließ ich es klaffen. Ich warf einen Blick in den Spiegel und stellte fest, dass meine Brust weit gehend bedeckt war. Tadellos.
     
    Ich zögerte, steckte die Browning dann aber doch in das Bettholster. Edward und ich würden heute Nacht nicht streiten, und wenn etwas durch die Tür käme, mit all den neuen Schlössern, müsste es zuerst an Edward vorbei. Ich fühlte mich richtig sicher.
     
    Er saß auf meiner Couch, die Beine vor sich ausgestreckt, die Füße übereinander geschlagen. Er hatte sich hineingefläzt, bis er mit der Schulter auf die Armlehne gestoßen war.
     
    »Fühl dich wie zu Hause«, sagte ich. Er lächelte nur. »Willst du mir von den Vampiren erzählen?« »Ja, aber es fällt mir schwer zu entscheiden, wie viel.« Das Lächeln wurde breiter.

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