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Anita Blake 03 - Zirkus der Versammten

Anita Blake 03 - Zirkus der Versammten

Titel: Anita Blake 03 - Zirkus der Versammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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dreizehn. Aber die Browning würde aus der Tasche ragen, und die Leute würden mich anstarren. Außerdem, wenn ich die bösen Jungs nicht mit acht Kugeln kleinkriegte, würden mir die nächsten fünf auch nicht helfen. Aber natürlich hatte ich Ersatzmunition in der Sporttasche. In diesen verbrecherischen Zeiten konnte man als Frau nicht vorsichtig genug sein.
     
    12
     
    Ronnie und ich absolvierten unsere Runden im Vic Tanny's. Es gab von jedem Gerät zwei und an Donnerstagnachmittagen um Viertel nach drei brauchte man nirgends zu warten. Ich war an dem Hüfttrainer zugange. Man zog einen Hebel an der Seite, und die Maschine verstellte sich in verschiedene Positionen. Bei einer nahm man eine leicht unanständige Haltung ein, wie bei einer gynäkologischen Foltervorrichtung. Schon darum trug ich beim Training nie kurze Hosen. Ronnie auch nicht.
     
    Ich konzentrierte mich darauf, die Schenkel zusammenzudrücken, ohne dass die Gewichte gegeneinander schlugen. Wenn das passierte, beherrschte man die Übung nicht oder man trainierte mit zu hohen Gewichten. Ich benutzte dreißig Kilo. Das war nicht zu viel.
     
    Ronnie lag auf dem Bauch, beugte die Waden nach hinten, bis die Hacken fast ihren Hintern berührten. Die Wadenmuskeln beugten und streckten sich unter ihrer Haut. Wir sind beide nicht wuchtig, sondern kräftig. Denken Sie an Linda Hamilton in Terminator II.
     
    Ronnie war vor mir fertig und schlenderte wartend um die Geräte. Ich ließ die Gewichte mit einem ganz leisen Klirren in die Ausgangsposition gleiten. Wenn man fertig ist, dürfen sie ruhig gegeneinander schlagen.
     
    Wir verließen die Geräte und begannen über die ovale Bahn zu laufen. Die Bahn befand sich neben einer Glaswand, durch die man auf das blaue Schwimmbecken blickte. Ein einzelner Mann mit Schwimmbrille und schwarzer Badekappe zog seine Runden. Auf der anderen Seite der Bahn befanden sich der Geräteraum und das Aerobicstudio. Die beiden anderen Wände waren verspiegelt, sodass man sich immer von vorn sehen konnte. An manchen Tagen kam ich besser zurecht, wenn ich mich nicht zu sehen brauchte; sonst war es durchaus lustig. Es sorgte gewissermaßen dafür, dass man gleichmäßige Schritte machte und ordentlich mit den Armen ausholte.
     
    Beim Laufen erzählte ich Ronnie von dem Vampiropfer. Und das hieß, dass wir nicht schnell genug liefen. Ich konnte meinen Schritt beschleunigen und trotzdem dabei sprechen. Wenn man regelmäßig in der Hitze von St. Louis vier Meilen rennt, ist die gepolsterte Bahn bei hic Tanny keine große Herausforderung mehr. Wir machten zwei Runden und gingen wieder zu den Geräten.
     
    »Wie, hast du gesagt, hieß noch gleich das Opfer?« Sie klang normal, nicht außer Atem. Ich brachte uns auf volle Laufgeschwindigkeit, und mit dem Reden war's vorbei.
     
    Diesmal war das Armtraining dran. Ich am Zugturm, Ronnie auf der Hantelbank. Dann wieder zwei Runden auf der Bahn, dann tauschten wir die Geräte.
     
    Als ich wieder reden konnte, beantwortete ich ihre Frage. »Calvin Rupert«, sagte ich. Ich machte zwölf Züge mit fünfzig Kilo. Von allen Geräten fällt mir dieses am leichtesten. Seltsam, nicht?
     
    »Cal Rupert?«, fragte sie. »So nannten ihn seine Freunde«, sagte ich. »Warum?« Sie schüttelte den Kopf. »Ich kenne einen Cal Rupert.«
     
    Ich sah sie an und ließ meinen Körper die Übungen ohne mich machen. Ich hielt die Luft an, was schlecht ist. Dann fiel mir wieder ein zu atmen, und ich sagte: »Erzähl.«
     
    »Es war, als ich mich wegen Humans Against Vampires umgehört habe, während dieser Serie von Vampirtoten. Cal Rupert gehörte HAV an.« »Beschreibe ihn mir.« »Blond, blaue oder graue Augen, nicht allzu groß, gut gebaut, attraktiv.«
     
    Es mochte mehr als einen Cal Rupert in St. Louis geben, aber wie hoch standen die Chancen, dass sie sich so ähnelten? »Ich werde Dolph darauf ansetzen, aber wenn er Mitglied bei HAV war, könnte der Mord ein Vergeltungsakt gewesen sein.«
     
    »Wie meinst du das?«
     
    »Ein Teil der Mitglieder denkt, dass nur ein toter Vampir ein guter Vampir ist.« Ich dachte an Humans First, die kleine Schar von Mr Jeremy Ruebens. Hatten sie bereits einen Vampir getötet? War es eine Vergeltungstat gewesen?
     
    »Ich muss herausfinden, ob Cal noch Mitglied bei HAV war oder ob er sich Humans First, einer neuen, radikaleren Gruppe angeschlossen hat.« »Schwierig«, sagte Ronnie.
     
    »Kannst du das für mich erledigen? Wenn ich dahin gehe und Fragen stelle,

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