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Anita Blake 03 - Zirkus der Versammten

Anita Blake 03 - Zirkus der Versammten

Titel: Anita Blake 03 - Zirkus der Versammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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Arbeit kam. Ich fragte mich, ob Bert mich wirklich feuern würde. Ich starrte auf die Leiche und war mir nicht sicher, ob es mich kümmerte.
     
    Die Frau lag zusammengekrümmt auf der Seite, die Arme beschirmten die nackten Brüste, als wäre sie noch im Tode schicklich gewesen. Ein gewaltsamer Tod ist der schlimmste aller Übergriffe. Sie würde fotografiert, gefilmt, vermessen, aufgeschnitten und wieder zugenäht werden. Keine Körperstelle, weder innen noch außen, würde unberührt bleiben. Das war nicht richtig. Wir sollten ein Laken über sie breiten und sie in Frieden lassen, aber das würde nicht dazu beitragen, den nächsten Mord zu verhindern. Und einen nächsten würde es geben, die zweite Leiche war der Beweis dafür.
     
    Ich betrachtete die Polizisten und die Leute von der Ambulanz, die darauf warteten, die Leiche wegtragen zu dürfen. Außer der Toten war ich die einzige Frau. Das war meistens so, aber heute machte mir das aus irgendeinem Grund etwas aus. Ihr taillenlanges Haar floss in einer hellen Woge ins Gras. Noch ein blondes Opfer. War das Zufall? Oder doch nicht? Zwei waren als Muster recht wenig. Wenn das dritte Opfer ebenfalls blond war, hätten wir eine Tendenz.
     
    Wenn sämtliche Opfer weiß, blond und Mitglied bei HAV wären, hätten wir ein Tatmuster. Mit dessen Hilfe man Verbrechen aufklärte. Ich hoffte sehr auf ein Tatmuster.
     
    Ich nahm die Taschenlampe zwischen die Zähne und vermaß die Bisswunden. Diesmal gab es keine an den Handgelenken. Stattdessen waren da Abschürfungen von Fesseln. Sie hatten sie gefesselt, vielleicht an die Decke gehängt wie eine Rinderhälfte. So etwas wie einen guten Vampir, der sich von Menschen ernährt, gibt es nicht. Glauben Sie niemals, dass ein Vampir nur ein bisschen nimmt. Oder dass es nicht wehtut. Das ist, als würde man glauben, dass ein zudringlicher Mann die Belästigung von selber rechtzeitig einstellt. Ihm einfach vertrauen. Ja, genau.
     
    An beiden Seiten des Halses befand sich eine ordentliche Bisswunde. Von der linken Brust fehlte ein wenig Fleisch, als hätte jemand knapp über dem Herzen einen Happen genommen. Die rechte Armbeuge war auseinander gerissen. Das Gelenk lag frei. Rosa Bänder hielten den Arm zusammen.
     
    Der letzte Massenmörder, mit dem ich zu tun gehabt hatte, hatte seine Opfer in Stücke gerissen. Ich war über Teppichboden gelaufen, der von Blut so voll gesogen war, dass jeder Schritt darauf patschte. Ich hatte Darmstücke in der Hand gehabt, um nach einem Hinweis zu suchen. Das war das letzte »Schlimmste-was-ich-je-gesehen-habe«.
     
    Ich blickte auf die tote Frau und war froh, dass man sie nicht in Stücke gerissen hatte. Und nicht, weil ich dachte, dass sie einen leichteren Tod gehabt hatte, wenngleich ich das hoffte. Und auch nicht, weil es dadurch mehr Hinweise gab, denn die gab es nicht. Sondern einfach, weil ich nicht noch mehr hingeschlachtete Menschen sehen wollte. Ich hatte mein Jahrespensum erfüllt.
     
    Es gibt eine Methode, die Taschenlampe im Mund zu halten und die Wunden zu vermessen, ohne sich dabei zu besabbern. Ich beherrsche sie. Das Geheimnis besteht darin, ab und zu am Ende der Taschenlampe zu saugen.
     
    Der dünne Lichtstrahl schien auf ihre Oberschenkel. Ich wollte sehen, ob sie eine Leistenwunde hatte wie das männliche Opfer. Ich wollte sicher sein, dass dies das Werk derselben Mörder war. Es wäre ein teuflischer Zufall, wenn hier zwei Vampirrudel jagten, aber immerhin möglich. Ich musste so sicher wie möglich wissen, dass wir es nur mit einem zu tun hatten. Eines war schon reichlich, zwei ein schweißtreibender Albtraum. Also, der liebe Gott wäre doch bestimmt nicht so herzlos, aber für alle Fälle ... Ich wollte nachsehen, ob sie eine Leistenwunde hatte. Bei dem Mann hatte es keine Spuren von Seilen gegeben. Entweder hatten sich die Vampire besser vorbereitet oder es war eine andere Gruppe.
     
    Ihre Arme waren an die Brust gedrückt, und die Totenstarre hielt sie dort fest. Nichts Geringeres als eine Axt würde ihre Beine auseinander bewegen können, ehe die letzte Starre aufgelöst war, was etwa achtundvierzig Stunden dauern würde. Ich konnte nicht zwei Tage warten, aber ich wollte die Leiche auch nicht in Stücke teilen.
     
    Ich ließ mich vor der Leiche auf alle viere nieder. Ich murmelte eine Entschuldigung für mein nächstes Tun, aber etwas Besseres fiel mir nicht ein. Der dünne Lichtstrahl schwenkte über ihre Schenkel wie ein Minischeinwerfer. Ich schob die Finger

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