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Anita Blake 03 - Zirkus der Versammten

Anita Blake 03 - Zirkus der Versammten

Titel: Anita Blake 03 - Zirkus der Versammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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es für dich.« Alejandros Stimme war wie ein tiefer Schrei, sein Zorn schneidend. Die Frau wurde sehr still.
     
    »Es ist jetzt vorbei.« Man hörte ihre Angst. Ich hatte noch nie erlebt, dass ein Vampir vor einem anderen ... Todesangst hatte. Sollten sie es untereinander austragen. Ich hatte Besseres zu tun. Zum Beispiel mir auszudenken, wie wir an den übrigen Vampiren vorbei und in den Wagen gelangen konnten.
     
    Alejandro hatte die Frau mit einer Hand gegen den Wagen gestoßen, in der anderen Hand hielt er meine Pistole. Ich zog mein Armband aus. An einen Vampir kann man sich nicht anschleichen. Selbst die ganz jungen sind schreckhafter als eine langschwänzige Katze in einem Zimmer voller Schaukelstühle. Da ich beim Anschleichen keine Chance hatte, versuchte ich es ganz offen.
     
    »Sie hat ihn gebissen, du Scheißkerl. Sie hat ihn gebissen!« Ich packte seinen Hemdrücken, als wollte ich seine Aufmerksamkeit, und ließ das Armband ein Stück in den Kragen gleiten.
     
    Er schrie.
     
    Ich schlug es ihm über die Hand. Er ließ die Pistole fallen. Ich schnappte sie. Eine blaue Flamme züngelte an seinem Rücken hinauf. Er schlug und kratzte, aber er konnte die Kreuze nicht erwischen. Brenne, mein Teurer, brenne.
     
    Er wirbelte schreiend im Kreis. Seine flache Hand traf mich am Kopf. Ich sauste durch die Luft und landete rücklings auf der Straße. Ich versuchte mich so gut wie möglich mit den Armen abzufangen, doch ich schlug mit dem Hinterkopf auf.
     
    Die Welt schwamm in schwarzen Flecken. Als ich wieder klar sehen konnte, starrte ich in ein bleiches Gesicht. Lange Haare so hellgelb wie Maisfäden strichen mir über die Wange, als die Frau sich anschickte, an mir zu saugen.
     
    Ich hielt die Browning noch in der rechten. Ich drückte ab. Ihr Körper zuckte zurück, als hätte sie jemand geschubst. Sie fiel rückwärts auf die Straße, aus einem Loch in ihrem Bauch, das mit dem in ihrem Rücken nicht zu vergleichen war, quoll Blut. Hoffentlich hatte ich ihr Rückgrat getroffen.
     
    Taumelnd stand ich auf.
     
    Alejandro riss sich das Hemd vom Leib. Die Kreuze fielen als kleine blaue Feuerpfütze auf die Straße. Sein Rücken war schwarz verbrannt, hier und da brachten Blasen ein wenig Farbe hinein. Er fuhr zu mir herum, und ich schoss ihm in die Brust. Der Schuss war überstürzt gewesen, der Vampir fiel nicht.
     
    Larry packte ihn am Fußgelenk. Noch immer kam Alejandro auf mich zu, zog Larry wie ein Kind hinter sich her. Dann nahm er Larry am Arm und riss ihn hoch. Larry warf ihm eine Kette über den Kopf. Das schwere Silberkreuz ging in Flammen auf. Alejandro kreischte.
     
    »In den Wagen, sofort!«, schrie ich.
     
    Larry glitt auf den Fahrersitz und rutschte weiter, bis er auf der Beifahrerseite saß. Er knallte die Tür zu und verriegelte sie, wofür immer das gut war. Der Vampir zerriss die Kette und warf das Kreuz im hohen Bogen in die Bäume. Es fiel blinkend außer Sicht wie eine Sternschnuppe.
     
    Ich schlüpfte in den Wagen, schlug die Tür zu und drückte den Knopf herunter. Ich entsicherte die Browning und hielt sie zwischen den Oberschenkeln.
     
    Alejandro war mit seiner Qual beschäftigt, die Verletzung war zu schlimm, als dass er diese eine Sekunde für die Jagd übrig hatte. Super.
     
    Ich ließ den Motor an und gab Vollgas. Das Heck schleuderte. Ich bremste auf Lichtgeschwindigkeit ab, und der Wagen legte sich flach auf die Straße. Wir brausten durch den dunklen Tunnel der Bäume. Und am Ende unseres Tunnels stand eine Gestalt in Weiß mit langen braunen Haaren, die im Wind wehten. Es war die Vampirfrau, die Larry angesprungen hatte. Sie stand einfach mitten auf der Straße. Einfach mitten drauf. Wir würden gleich herausfinden, ob Vampire sich von der Straßen scheuchen ließen. Ich war gewillt, meinen eigenen Rat zu befolgen. Ich trat das Gaspedal bis zum Boden durch. Der Wagen machte einen Satz nach vorn. Die Vampirfrau stand da, während wir auf sie zurasten.
     
    In der letzten Sekunde begriff ich, dass sie nicht ausweichen würde, und mir selbst blieb dazu keine Zeit. Wir erprobten nun meine Theorie über Autoblech und Vampirfleisch. Wann hat man mal ein Silberauto, wenn man es braucht?
     
    22
     
    Die Vampirfrau stand bühnenreif im Licht unserer Scheinwerfer. Ein Bild von bleicher Haut, braunen Haaren und aufgerissenem Rachen schoss auf mich zu. Wir trafen sie mit an die sechzig Meilen. Der Wagen erbebte. Sie rollte quälend langsam über die Motorhaube, und doch zu

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