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Anita Blake 03 - Zirkus der Versammten

Anita Blake 03 - Zirkus der Versammten

Titel: Anita Blake 03 - Zirkus der Versammten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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Gruppen zusammen. Die Scheinwerfer eines Polizeiautos stachen in die Dunkelheit. Zwei Streifenpolizisten standen ruhig neben dem Wagen und sprachen mit einem Mann, dessen Name mir nicht einfallen wollte.
     
    »Karl«, sagte ich. »Was?«, fragte Larry. »Karl Inger, der große Mann, der mit der Polizei redet.« Larry nickte. »Das stimmt.«
     
    Ein kleiner dunkler Mann kniete sich neben uns. Jeremy Ruebens von Humans First, der, soweit ich mich entsinnen konnte, auf uns geschossen hatte. Was zum Teufel ging hier vor?
     
    Jeremy lächelte mich an. Es sah echt aus. »Wie kommt es, dass Sie so plötzlich mein Freund sind?« Sein Lächeln zog sich in die Breite. »Wir haben Sie gerettet.«
     
    Ich schob mich von Larry weg, um aus eigener Kraft zu sitzen. Ein Augenblick der Benommenheit, dann war ich wiederhergestellt. Klar doch. »Erzählen Sie, Larry.« Er warf einen kurzen Blick zu Jeremy Ruebens, dann sagte er: »Sie haben uns gerettet.« »Wie?«
     
    »Sie gossen Weihwasser über die, die mich gebissen hat.« Er fasste sich an den Hals, eine unwillkürliche Geste, aber er sah, dass ich es beobachtete. »Wird sie jetzt lachen über mich haben?«
     
    »Ist sie während des Bisses gleichzeitig in Ihren Verstand eingedrungen?« »Keine Ahnung«, antwortete er, »woher soll ich das wissen?«
     
    Ich öffnete den Mund, um es zu erklären, und schloss ihn wieder. Wie erklärt man das Unerklärliche? »Wenn Alejandro, dieser Meistervampir, mich gleichzeitig gebissen und in meinem Verstand gewühlt hätte, wäre ich jetzt seiner Macht unterworfen.«
     
    »Alejandro?« »So haben die anderen Vampire den Meister genannt.«
     
    Ich schüttelte den Kopf, und die Welt verschwamm in schwarzen Wellen. Ich musste heftig schlucken, um mich nicht zu übergeben. Was hatte er mit mir gemacht? Ich hatte schon mehrmals das Eindringen in meinen Verstand erlebt, aber so eine Reaktion hatte sich hinterher noch nie gezeigt.
     
    »Der Krankenwagen ist unterwegs hierher«, sagte Larry. »Ich brauche keinen.«
     
    »Sie sind über eine Stunde bewusstlos gewesen, Ms Blake«, sagte Ruebens. »Wir haben die Polizei gebeten, einen Wagen zu rufen, als wir Sie nicht wach bekamen.«
     
    Ruebens war so nah bei mir, dass ich ihn hätte berühren können. Er wirkte freundlich, richtig strahlend, wie eine Braut an ihrem großen Tag. Warum war ich plötzlich der Liebling? »Sie haben den Vampir, der Sie gebissen hat, also mit Weihwasser begossen. Und dann?«, fragte ich Larry.
     
    »Sie haben den Rest der Bande mit Kreuzen und Amuletten vertrieben.« »Amuletten?«
     
    Ruebens zog eine Kette hervor, an der zwei Miniaturbücher mit Metalldeckeln hingen. Sie hätten in meine Hand gepasst, und es wäre noch Platz übrig geblieben. »Das sind keine Amulette, Larry. Das ist das heilige Buch der Juden in Miniaturausgabe.«
     
    »Ich dachte, sie nehmen den Davidstern.« »Der Stern wirkt nicht, weil er eigentlich kein religiöses, sondern ein rassistisches Symbol ist.« »Dann sind das so eine Art Minibibeln?« Ich zog die Brauen hoch. »Ja, so etwas Ähnliches, die Thora enthält die fünf Bücher Mose.« »Würde die Bibel bei einem Christen funktionieren?«
     
    »Ich weiß es nicht. Vermutlich. Ich wurde nur noch nie von Vampiren angegriffen, während ich eine Bibel unter dem Arm trug.« Das war wahrscheinlich meine Schuld. Wann hatte ich eigentlich zuletzt in der Bibel gelesen? War aus mir eine Sonntagschristin geworden? Über meine Seele würde ich mir später Gedanken machen, nachdem sich mein Körper wieder besser fühlte.
     
    »Bestellen Sie den Krankenwagen ab, mir geht's gut.« »Es geht Ihnen nicht gut«, widersprach Ruebens und streckte schon eine Hand nach mir aus. Ich blickte ihn an. Er hielt mitten in der Bewegung inne. »Lassen Sie sich helfen, Ms Blake. Wir haben gemeinsame Feinde.«
     
     
    Die Polizei kam über das dunkle Gras auf uns zu. Karl In ger war auch dabei und sprach unterwegs leise mit ihnen. »Weiß die Polizei, dass Sie zuerst auf uns geschossen haben?«
     
    In Ruebens' Gesicht geschah etwas. »Sie wissen es nicht, stimmt's?«
     
    »Wir haben Sie gerettet, Ms Blake, vor einem schlimmeren Schicksal als dem Tod. Es war falsch von mir, dass ich Sie verletzen wollte. Sie erwecken zwar Tote, aber wenn Sie Vampiren wirklich feindlich gegenüberstehen, dann sind wir Verbündete.«
     
    »Der Feind meines Feindes ist mein Freund, wie?« Er nickte.
     
    Die Polizei war fast bei uns angekommen, etwa in Hörweite. »Also gut,

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