Anita Blake 05 - Bleich Stille
dabei, sie aufzubrauchen.
»Der Pudel hat sich heiser gekläfft, als ich an die Tür am. Bellt er jedes Mal, wenn ein Fremder ans Haus kommt? »
Der Junge begriff, worauf ich hinauswollte . »Ja, Raven bellt jeden Fremden an.«
Ich ignorierte seine Eltern und sprach mit dem vernünftigsten Menschen in dem Zimmer. »Wie heißt du?« »Jeff«, sagte er. Ach Gott, Jeffrey Junior, natürlich. »Wie oft müsste ich ins Haus kommen, damit Raven mich nicht mehr anbellt?«
Er überlegte, zog die Unterlippe über die Zähne, dachte wirklich darüber nach.
Mrs Quinlan richtete sich auf, rückte eine Winzigkeit von ihrem Mann weg. »Raven bellt immer, wenn jemand an die Tür kommt. Auch wenn sie ihn kennt.«
»Hat sie heute Abend gebellt?« Die Eltern sahen mich missbilligend an. Jeff sagte: » Ja. Sie hat gebellt wie wild, bis Ellie sie ins Zimmer gelassen hat. Da war es schon dunkel. Ellie ließ sie herein, ein paar Minuten später kam Raven die Treppe herunter.«
»Wie wurde die Tote gefunden?« »Raven fing wieder an zu bellen und wollte nicht aufhören. Ellie ließ sie nicht herein. Das tat sie aber immer. Ich meine, ich darf nicht in ihr Zimmer, aber Raven lässt sie rein, auch wenn sie allein sein will.« Das Letzte betonte er, als würde er gewöhnlich die Augen dabei verdrehen.
»Ich habe angeklopft und bekam keine Antwort. Raven kratzte an der Tür. Sie war abgeschlossen. Sie schloss häufig ab, aber diesmal kam nicht einmal eine Antwort.« Aus seinen aufgerissenen Augen entkam eine Träne. »Ich bin gegangen, um meinen Vater zu holen.«
»Sie haben die Tür aufgeschlossen, Mr Quinlan?« Er nickte. »Ja, und da lag sie. Ich konnte mich nicht überwinden, sie zu berühren. Sie ist jetzt unrein. Ich ...« Er erstickte fast an Tränen, versuchte so angestrengt, nicht zu weinen, dass er dunkelrot anlief.
Jeff legte einen Arm um seinen Vater, indem er sich gegen die Mutter drängte, im anderen Arm hatte er den Pudel. Der Hund winselte leise, leckte Mrs Quinlan das Makeup vom Gesicht. Die Frau gab ein gedämpftes Lachen von sich und streichelte das lockige Fell.
Ich wollte weg. Ich wollte sie zusammengekuschelt ihrer Trauer überlassen. Mann, der Tod war noch so frisch, sie waren noch gar nicht zum Trauern gekommen. Sie standen noch unter Schock. Aber ich durfte nicht gehen. Sheriff St.
John wollte mit dem Hinrichtungsbefehl kommen, und ich brauchte so viele Informationen wie möglich, ehe wir die Dunkelheit herausfordern würden.
Larry saß in einer Ecke in einem hellblauen Sessel. Er war so still, dass man ihn fast vergaß. Doch seine Augen waren eifrig, nahmen jedes bisschen auf, nahmen alles zu den Akten. Als ich zum ersten Mal merkte, dass er sich alles, was ich tat und sagte, lückenlos einprägte, fand ich das beängstigend. Jetzt zählte ich darauf.
Beth St. John kam ins Zimmer mit einem Tablett voller Sandwiches, Kaffee und kalten Getränken. Ich konnte mich 'licht erinnern, dass jemand darum gebeten hatte, aber ich glaube, Beth brauchte etwas zu tun und konnte nicht nur dasitzen und den Quinlans beim Weinen zusehen. Ich ebenfalls nicht.
Sie stellte das Tablett auf den Tisch zwischen dem Dreisitzer und dem Zweisitzer. Die Quinlans beachteten es nicht. Ich goss mir frischen Kaffee ein. Trauernde Familien ausquetschen geht mit Koffein einfach besser.
Das Gruppenkuscheln löste sich auf. Der Pudel wurde in die Arme der Frau übergeben, und die zwei Männer setzten sich rechts und links von ihr. Jeffrey und Jeff blickten mich mit den gleichen Augen an. Es war fast unheimlich. Genetik am Werk.
»Der Vampir muss bei Ellie im Zimmer gewesen sein, als sie den Hund reingelassen hat«, sagte ich. »Meine Tochter hat ihren Mörder nicht hereingelassen.« »Wäre sie achtzehn gewesen, wäre es kein Mord.« »Wenn jemand gegen seinen Willen zum Vampir gemacht wird, ist es immer Mord, Miss Blake.«
Ich wurde es langsam leid, dass jeder Miss zu mir sagte, aber der trauernde Tochter den Vampir gekannt f hat.»Ich glaube, dass Ihre Tochter den Vampir gekannt hat. Ich glaube, dass sie ihn freiwillig eingelassen hat.«
»Sie sind verrückt. Beth, geh den Sheriff holen. Ich will diese Frau aus meinem Haus haben.«
Beth stand unsicher auf. »David ist gegangen, um ein paar Dinge zu besorgen, Jeffrey. Ich ... Deputy Coltrain ist oben bei der Toten, aber ...« »Dann hole ihn her.«
Beth sah mich an, dann wieder ihn. Sie flocht die
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