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Anita Blake 06 - Tanz der Toten

Anita Blake 06 - Tanz der Toten

Titel: Anita Blake 06 - Tanz der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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Mittelweg zwischen Sir Lancelot und Vlad dem Pfähler.«
     
    Er setzte sich aufs Bett. »Die Fähigkeit, Macht durch Blut mit anderen zu teilen, ist selten. Das ist beeindruckend, aber es reicht nicht. Ich müsste mit etwas richtig Furcht erregendem ankommen, um Marcus und Raina zum Aufgeben zu bringen. Ich bin machtvoll, Anita, wirklich machtvoll.« Er sagte das, als wär's eine einfache Wahrheit, ohne Angabe, ohne Stolz. »Aber nicht auf die richtige Art.«
     
    Ich setzte mich neben ihn. »Ich werde tun, was ich kann, Richard. Versprich mir nur, dass du vorsichtig sein wirst.«
     
    Er lächelte, aber seine Augen nicht. »Ich verspreche es, wenn du mich küsst.«
     
    Wir küssten uns. Er schmeckte warm und verlässlich, aber darunter spürte ich die milde Salzigkeit von Blut und Jasons Rasierwasser. Ich löste mich von ihm. »Was ist verkehrt?«
     
    Ich schüttelte den Kopf. Ihm zu sagen, dass ich anderer Leute Blut in seinem Mund schmeckte, würde nicht gerade hilfreich sein. Wir würden kämpfen müssen, damit er solche Dinge nicht zu tun brauchte. Es war nicht seine Bestie. die ihm die Menschlichkeit nahm, es waren tausend kleine Dinge.
     
    »Verwandle dich vor mir«, bat ich. »Was?« »Verwandle dich vor mir, jetzt gleich«, wiederholte ich. Er starrte mich an, als wüsste er mein Gesicht nicht zu deuten. »Wieso jetzt?« »Ich will alles von dir sehen, Richard, das ganze Paket.« »Wenn du mit Jean-Claude nicht das Bett teilen willst, willst auch keinen Wolf in deinem Bett.« »Du würdest die Wolfsgestalt nicht bis zum Morgen behalten, so hast du mal gesagt.« »Ja, das stimmt«, sagte er leise.
     
    »Wenn du dich heute Nacht verwandelst und ich es akzeptieren kann, können wir miteinander schlafen. Dann können wir anfangen, die Hochzeit zu planen.«
     
    Er lachte. »Darf ich Marcus töten, bevor ich Jean-Claude umbringen muss?« »Jean-Claude hat versprochen, dir nichts zu tun«, sagte ich. Richard wurde auf einmal sehr still. »Du hast schon mit ihm darüber gesprochen?« Ich nickte.
     
    »Warum war er nicht wütend auf mich?« »Er hat gesagt, er tritt zur Seite, wenn er mich nicht gewinnen kann, also tritt er zur Seite.« Ich ließ aus, dass Jean-Claude mich liebte. Lieber für später aufheben.
     
    »Rufe deine Bestie, Richard.« Er schüttelte den Kopf. »Das reicht nicht, Anita. Du musst auch die Lukoi sehen, das Rudel.« »Ich habe sie gesehen.«
     
    Er schüttelte den Kopf. »Du hast uns nicht auf dem Lupanar gesehen. Das ist der Platz der Macht. Dort sind wir vollkommen unverstellt, ohne Zurückhaltung, keiner macht sich etwas vor.«
     
    »Ich habe dir eben gesagt, dass ich dich heiraten will. Hast du das mitgekriegt?«, fragte ich. Richard stand auf. »Ich möchte dich ja auch heiraten, Anita, ich möchte nichts lieber als das. Ich will dich so sehr, dass es mich am ganzen Körper schmerzt. Ich wag(, es nicht, heute Nacht hier zu bleiben.«
     
    »Wir haben es bisher immer geschafft, standhaft zu bleiben«, sagte ich. »Mit knapper Not.« Er nahm seine Tasche. »Die Lukoi nennen Sex den Tanz mit dem Tod.« »Und?« »Wir benutzen denselben Ausdruck für den Kampf um die Nachfolge.«
     
    »Ich begreife noch immer nicht, wo das Problem liegt« Er blickte mich an. »Wirst du. Gott steh uns bei. Du wirst es begreifen.«
     
    Er hatte plötzlich etwas so Trauriges an sich, etwas so Wehmütiges, dass ich ihn nicht gehen lassen wollte. Morgen würde er Marcus entgegentreten, und dass er sich bereit erklärt hatte, ihn zu töten, hieß noch nicht, dass es ihm gelingen würde. Wenn der Augenblick kam, würde er vielleicht doch davor zurückschrecken, das traute ich ihm zu. Ich wollte ihn nicht verlieren.
     
    »Bleib bei mir, Richard. Bitte.« »Es wäre dir gegenüber nicht fair.« »Sei doch nicht so beschissen anständig.«
     

24
     
    Er lächelte und gab eine sehr schlechte Popeye-Imitation. »So bin ich eben.« Er schloss die Tür hinter sich. Ich hatte ihm nicht mal einen Abschiedskuss abgerungen.
     
    Als ich aufwachte, war es dunkel, und jemand beugte sich über mich. Eigentlich konnte ich nichts sehen, aber ich spürte etwas über mir in der Luft wie ein Gewicht. Meine Hand glitt unter das Kopfkissen und kam mit der Firestar hervor. Ich stieß den Lauf gegen wen auch immer, und er war verschwunden wie ein Traumgebilde. Ich schlüpfte aus dem Bett, drückte mich mit dem Rücken gegen die Wand und versuchte ein möglichst kleines Ziel abzugeben.
     
    Eine Stimme kam aus der

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