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Anita Blake 06 - Tanz der Toten

Anita Blake 06 - Tanz der Toten

Titel: Anita Blake 06 - Tanz der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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sauber. Der Spiegel war wieder klar, und ich war die Einzige, die ich darin anstarren konnte. Ich hatte mir das ganze sorgfältige Make-up weggewaschen. Ich strich mir die dicken schwarzen Haare aus dem Gesicht. Meine Augen waren riesig und fast schwarz, meine Haut blass, nahezu weiß. Ich sah erschüttert aus, entrückt, unwirklich.
     
    Es klopfte leise an der Tür. »Ma petite, darf ich hereinkommen?«
     
    Ich sah an mir hinunter. Der Schaum hielt noch. Ich häufte einen kleinen Berg vor mir auf und sagte: »Komm rein.« Ich musste mich sehr zusammenreißen, dass ich mich nicht halb unter Wasser kauerte. Ich saß aufrecht da und vertraute auf den Badeschaum. Kauern kam nicht infrage. Ich saß nackt in einem Schaumbad. Na und. Niemand kann einen verlegen machen, wenn man es nicht will.
     
    Jean-Claude trat ein mit zwei dicken roten Handtüchern. Er schloss die Tür mit einem kleinen Lächeln. »Wir wollen doch nicht, dass die Wärme nach draußen strömt.«
     
    Ich sah ihn misstrauisch an. »Sicher nicht.« »Wo möchtest du die Handtücher hinhaben? Hier?« Er wollte sie auf den Waschtisch legen. »Da komme ich nicht an sie ran«, widersprach ich.
     
    »Hier?« Er legte sie auf den Hocker. Da stand er, nur in seinen schwarzen Jeans, und betrachtete mich von oben. Auf dem schwarzen Teppich waren seine nackten Füße irritierend weiß.
     
    »Noch zu weit weg.«
     
    Er setzte sich auf den Wannenrand, legte die Handtücher auf den Boden. Er blickte mich an, als wollte er den Schaum bewegen, sich zu teilen. »Ist das nah genug?«
     
    »Vielleicht ein bisschen zu nah«, sagte ich.
     
    Er zog die Fingerspitzen durch den Schaum am Wannenrand. »Fühlst du dich schon besser, ma petite?« »Ich habe gesagt, keine sexuellen Anspielungen, erinnere dich.« »Nach meiner Erinnerung hast du gesagt, keine sexuellen Anspielungen, bis du wieder sauber bist.« Er lächelte. »Du bist sauber.«
     
    Ich seufzte. »Sieht dir ähnlich, dass du mich auf jedes Wort festnagelst.«
     
    Er zog die Finger durchs Wasser. Dabei drehte er die Schulter so weit, dass ich die vernarbten Striemen auf seinem Rücken sehen konnte. Sie waren glatt und weiß, und plötzlich drängte es mich, mit dem Finger darüberzufahren.
     
    Er drehte sich wieder zu mir. Er wischte sich mit den nassen Fingern über die Brust, zog glänzend nasse Linien über die glatte Brandnarbe und nach unten über den Bauch. Seine Finger spielten mit der dunklen Haarlinie, die in seiner Hose verschwand.
     
    Ich schloss die Augen und seufzte.
     
    »Was hast du, ma petite?« Ich spürte, wie er sich über mich beugte. »Bist du ohnmächtig?«
     
    Ich machte die Augen auf. Er lehnte mit dem ganzen Oberkörper über der Wanne, den rechten Arm auf den anderen Rand gestützt, den linken neben meiner Schulter. Er ragte mit der Hüfte so weit über das Wasser, dass er hineinfallen würde, wenn ich ihm vor die Brust tippte.
     
    »Ich falle nicht in Ohnmacht«, sagte ich.
     
    Er neigte das Gesicht über mich. »Das freut mich außerordentlich.« Er küsste mich ganz leicht, streifte nur meine Lippen, aber selbst von dieser kleinen Berührung machte mein Bauch einen Satz.
     
    Ich schnappte nach Luft und stieß ihn weg. Er fiel in die Wanne, ging komplett unter, dass nur noch die Füße rausguckten, und landete auf meinem nackten Körper. Ich schrie.
     
    Er kam prustend hoch. Seine langen schwarzen Haare hingen ihm strähnig über Gesicht und Schultern. Er sah so überrascht aus, wie ich ihn noch nie erlebt hatte. Er kroch von mir herunter, hauptsächlich weil ich ihn wegdrückte. Er kam auf die Füße. Das Wasser strömte an ihm herunter. Er sah mich an. Ich saß an den Wannenrand gekauert und sah stocksauer zu ihm hoch.
     
    Er schüttelte den Kopf und lachte. Der Klang füllte den Raum und spielte mir über die Haut wie eine Hand. »Seit dreihundert Jahren bin ich ein Frauenverführer, Anita. Wie kommt es, dass ich bei dir ungeschickt bin?« »Vielleicht ist es ein Hinweis«, mutmaßte ich. »Vielleicht.«
     
    Ich blickte zu ihm hoch. Er stand knietief im Badewasser. Er war durchnässt und hätte lächerlich aussehen können, doch er sah nicht lächerlich aus. Er sah schön aus.
     
    »Wie kannst du nur so verdammt schön aussehen, wenn ich doch weiß, was du bist?«
     
    Er kniete sich ins Wasser. Der Schaum bedeckte seine Taille, sodass er nackt erschien. Das Wasser lief ihm in feinen Perlen über die Brust. Ich wollte ihn anfassen. Ich wollte ihm das Wasser von der

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