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Anita Blake 06 - Tanz der Toten

Anita Blake 06 - Tanz der Toten

Titel: Anita Blake 06 - Tanz der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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»Da bin ich aber froh.« Unter dem Sarkasmus war ihm die Müdigkeit anzuhören.
     
    »Was sollst du mir erklären, Richard?« Ich spähte in den Rückspiegel, konnte aber sein Gesicht nicht erkennen. »Raina setzt Marcus' Ansprüche durch. Sie ist seine Lupa. Er benutzt sie, um Dinge zu tun, die er nicht gutheißt, wie Folter.« »Demnach habe ich mich als deine Lupa hingestellt.«
     
    »Ja, ich bin der Fenrir. Normalerweise hätte ich mir schon eine Lupa ausgesucht. Das Rudel ist geteilt, Anita. Ich habe meinen Anhängern schon Schutz zugesagt, sodass ich Marcus jagen kann, wenn er ihnen etwas antun will oder sie sich mit meiner Erlaubnis gegenseitig helfen. Ohne den Fenrir oder den Anführer im Rücken ist es eine Art Rebellion, gegen dessen Anordnungen zu verstoßen.«
     
    »Was ist die Strafe für Rebellion?« »Tod oder Verstümmelung.« »Ich dachte, bei euch würde außer tödlichen Verletzungen alles heilen.« . »Nicht wenn man flüssiges Metall in die Wunde gießt. Feuer stoppt den Heilungsprozess, außer man öffnet die Wunde.«
     
    »Bei Vampiren ist das genauso.« »Das wusste ich nicht«, sagte er, aber nicht so, als würde es ihn interessieren.
     
    »Wie konntest du bis zum Stellvertreter aufsteigen, ohne jemanden zu töten? Du musstest doch eine Menge Zweikämpfe austragen, um bis an die Spitze des Haufens zu gelangen.«
     
    »Nur der Kampf des Ulfrics geht auf Leben und Tod. Ich brauchte nichts weiter zu tun, als sie alle zu besiegen.«
     
    »Deshalb trainierst du Karate und stemmst Gewichte, damit du gut genug bist.« Wir hatten schon einmal darüber gesprochen, als ich ihn fragte, ob Muskeltraining nicht überflüssig sei, wenn man sowieso einen Kleinwagen stemmen konnte. Er hatte geantwortet: Nicht wenn jeder andere auch ein Auto hochheben kann. Das war ein Argument.
     
    »Ja.« »Aber wenn du nicht töten willst, hat deine Drohung nicht viel Biss, und das meine ich nicht witzig.«
     
    »Wir sind keine Tiere, Anita. Dass im Rudel irgendetwas immer so gewesen ist, bedeutet nicht, dass es sich nicht ändern lässt. Wir haben immer noch eine menschliche Persönlichkeit, und das heißt, wir haben Selbstbeherrschung. Verdammt, es muss einen besseren Weg geben, als einander zu zerreißen.«
     
    Ich schüttelte den Kopf. »Schieb es nicht auf die Tiere. Echte Wölfe töten nicht für einen Rangplatz.« »Nur Werwölfe«, sagte er und klang erschöpft. »Ich bewundere deine Ziele, Richard.« »Aber es sind nicht deine Ziele.« »Genau.«
     
    Seine Stimme kam vom dunklen Rücksitz. »Stephen hat keine einzige Wunde. Warum hat er geschrien?« Ich saß mit hängenden Schultern da und zwang mich in eine aufrechte Haltung. Ich fuhr auf den Old Highway 21 und suchte nach einer taktvollen Erklärung, aber Vergewaltigung hat nichts Taktvolles an sich. Ich berichtete ihm, was ich gesehen hatte.
     
    Das Schweigen hinter mir dauerte eine ganze Weile. Ich war fast an der Abzweigung zu seinem Haus angekommen, als er sagte: »Und du meinst, das wäre nicht passiert, wenn ich zwischendurch ein paar Leute umgebracht hätte?«
     
    »Ich glaube, sie haben mehr Angst vor Raina und Marcus als vor dir, also ja.« »Wenn du meiner Drohung auf diese Art Gewicht verschaffst, unterminierst du alles, was ich zu erreichen versucht habe.«
     
    »Ich liebe dich, Richard, und ich bewundere, was du zu tun versuchst. Ich will dich nicht unterminieren, aber wenn sie Stephen je wieder anfassen, werde ich tun, was ich gesagt habe. Ich werde sie töten.«
     
    »Sie sind meine Familie, Anita. Ich will nicht, dass sie sterben.« »Sie sind nicht deine Familie, Richard. Sie sind nur ein Haufen Fremder, die zufällig dieselbe Krankheit haben wie du. Stephen gehört zu dir. Die Gestaltwandler, die dich unterstützen und Marcus' Zorn riskieren, gehören zu dir. Sie haben alles für dich riskiert, Richard.«
     
    »Als Stephen in das Rudel kam, war ich es, der Raina sagte, sie könne ihn nicht haben. Ich habe immer zu ihm gestanden.« »Deine Absichten sind gut, Richard, aber heute Nacht konntest du ihm keine Sicherheit bieten.« »Wenn ich dich für mich töten lasse, Anita, ist es so, als würde ich es selbst tun.«
     
    »Ich habe dich nicht um Erlaubnis gebeten.«
     
    Er beugte sich nach vorn, und ich sah, dass er den Gurt nicht angelegt hatte. Ich wollte ihm sagen, er solle sich anschnallen, tat es aber doch nicht. Es war sein Wagen, und einen Flug durch die Windschutzscheibe würde er überleben. »Du meinst, wenn sie

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