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Anita Blake 06 - Tanz der Toten

Anita Blake 06 - Tanz der Toten

Titel: Anita Blake 06 - Tanz der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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knöchellangen schwarzen Mantels flossen. Sie trug ein paar knappe türkisfarbene Gymnastikshorts und einen passenden Sport-BH. Zwischen BH und Hose verliefen zwei gekreuzte Träger, die ihre schmale Taille betonten. Die schwarzen Vinylstiefel gingen hinten bis zur Kniekehle und vorne bis übers Knie. Sie kam die Stufen herab und durchquerte den Raum mit schnellen ausgreifenden Schritten. Sie benahm sich, als gehörte der Saal ihr, aber vielleicht beanspruchte sie überall ihren eigenen Raum, fühlte sich überall wie zu Hause.
     
    Sie kam zu uns, lächelnd, freundlich, durch das türkise Band um den Hals einen grünen Schimmer in den Haselnussaugen. »Wie findest du es?« »Du siehst hübsch aus, Cassandra«, sagte Jean-Claude. »In deinen Sachen siehst du besser aus als ich in meinen«, bestätigte Damian. »Das ist Ansichtssache«, meinte ich.
     
    Die Frau sah mich an. Ihr Blick huschte kurz an Damian hinunter. Dann sahen wir uns an und lachten.
     
    Damian wirkte ratlos. Jean-Claude sah mich an. »Verrate uns die Pointe, ma petite, bitte.«
     
    Ich wechselte noch einen Blick mit Cassandra, schluckte ein Lachen hinunter und schüttelte den Kopf. Dann atmete ich ein paarmal tief durch. Als ich einigermaßen sicher war, dass ich sprechen konnte, ohne kichern zu müssen, sagte ich: »Kleiner Scherz unter Frauen, ihr würdet es nicht verstehen.«
     
    »Sehr diplomatisch«, sagte Cassandra. »Ich bin beeindruckt.«
     
    »Wenn du wüsstest, wie schwer ma petite sich mit der Diplomatie tut, wärst du noch mehr beeindruckt«, meinte Jean-Claude. Er hatte den Witz natürlich begriffen, als wäre alles glasklar.
     
    Damian sah uns stirnrunzelnd an. Er war immer noch verwirrt. Auch gut. Jean-Claude sah zwischen uns Frauen hin und her. »Kennt ihr euch?« Wir schüttelten beide den Kopf.
     
    »Cassandra, Anita. Mein neuester Wolf, ich stelle dir das Licht meines Lebens vor. Cassandra gehört heute Abend zu deinen Leibwächtern.« »Du bist sehr gut. Ich wäre nicht darauf gekommen.«
     
    Ihr Lächeln wurde breiter. »Richard sagt, dass du es bei ihm zuerst auch nicht bemerkt hast.«
     
    Augenblicklich fühlte ich einen eifersüchtigen Stich. Natürlich war sie als Werwolf bei Jean-Claude eine von Richards Anhängern. »Du warst nicht bei der Besprechung.« »Jean-Claude hat mich hier gebraucht. Er konnte nicht auf Jason und mich gleichzeitig verzichten.«
     
    Ich blickte Jean-Claude an. Ich wusste, wozu er Jason brauchte. Er ließ ihn bluten, wenn er abends wach wurde, und Blut saugen war für Vampire fast so gut wie Sex. »Ach wirklich«, sagte ich.
     
    »Keine Sorge, ma petite. Cassandra will ihr Blut nicht mit mir teilen. Sie hat mit Richard manches gemeinsam. Ich glaube, er hat sie für mich ausgewählt, weil sie mit dir eine gewisse Ähnlichkeit hat, nicht nur äußerlich, sondern auch ein gewisses je ne sais quoi.«
     
    »Übersetzt heißt das >nichts<«, sagte ich. »Es bedeutet ein undefinierbares Etwas, das schwer in Worte zu fassen ist, ma petite. Eine Eigenschaft, die sich dem Vokabular entzieht.«
     
    »Er redet wirklich hübsch, nicht wahr?«, fragte Cassandra. »Manchmal richtig erhebend«, stimmte ich ihr zu. »Du kannst Jason nicht jeden Morgen aussaugen. Sogar ein Werwolf braucht ein bisschen Zeit, um sich davon zu erholen.«
     
    »Stephen ist ein williger Spender.« »Warum war Stephen vorige Nacht nicht bei dir?«, fragte ich. »Ist das eine Anklage?«, fragte Jean-Claude. »Antworte einfach.« »Er hat um einen freien Abend gebeten, um sich mit seinem Bruder zu treffen. Wer bin ich, dass ich mich familiären Verpflichtungen in den Weg stelle?« Dabei sah er mich an, als wäre er mit dieser Unterhaltung nicht ganz glücklich. Pech. Ich auch nicht.
     
    Stephen war vom eigenen Bruder verraten worden, hatte als Köder für die Falle herhalten müssen. Verfluchte, - Mist. »Wo ist Stephen?«
     
    »Hinten«, sagte Cassandra. »Er hat mir geholfen, in dieses Ding reinzukommen. Ich kam nicht an alle Träger ran.« Sie nahm den Mantel von den Schultern und drehte sich um, sodass ich ihren Rücken sehen konnte. Die Riemen bildeten ein enges Netz und die meisten an Stellen, wo man sie ohne Hilfe nicht befestigen konnte. Sie zog sich den Mantel wieder über und wandte sich zu mir um. »Du nimmst die Sache mit der Lupa ernst, oder?«
     
    Ich zuckte die Achseln. »Ich meine es ernst mit Stephens Sicherheit.«
     
    Cassandra nickte nachdenklich. »Das gefällt mir. Manchmal ist die Lupa nur eine

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