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Anita Blake 06 - Tanz der Toten

Anita Blake 06 - Tanz der Toten

Titel: Anita Blake 06 - Tanz der Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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voranschreitet, Ms Blake. Dachten Sie, ich übertreibe?« Ich schüttelte den Kopf. »Nein.«
     
    Seine Hand kam noch einmal aus dem Versteck. Mir fiel ein, wie matschig sie sich angefühlt hatte. Ich wollte nicht, dass er mich anfasste, aber da lag ein Ausdruck in seinem schönen Auge, eine Qual über seinen Zustand, der mich dazu brachte, stillzuhalten. Ich wollte nicht zurückzucken. Er tat mir leid. Ziemlich albern, aber wahr.
     
    Die schwarze Hand zögerte neben meiner Wange, berührte mich noch nicht. Die Seecamp in meiner Hand war vergessen. Sabins Fingerspitzen streiften mein Gesicht. Der Handschuh war voller Flüssigkeit, fühlte sich an wie ein obszöner Ballon.
     
    Er blickte mich unverwandt an. Ich starrte zurück. Er nahm mein Kinn in die Hand und drückte es. In dem Handschuh war noch Festes, etwas dickes Weiches und Knochen, aber eine Hand war das nicht mehr. Nur der Handschuh gab die Form.
     
    Aus meinem Hals kroch ein kleiner Laut. Ich konnte es nicht verhindern. »Vielleicht sollte ich um Sie bitten«, sagte er.
     
    Ich löste mich behutsam aus seinem Griff. Ich hatte Angst, mich zu schnell zu bewegen, Angst, dass der Handschuh reißen könnte. Ich wollte ihn nicht mit einem Schwall fauler Flüssigkeit auf den Boden klatschen sehen. Das Ganze war Horrorshow genug.
     
    Sabin versuchte nicht, mich festzuhalten. Vielleicht fürchtete er dasselbe.
     
    »Missbrauchst du wieder meine Gastfreundschaft?«, fragte Jean-Claude. Er stand auf der Tanzfläche und sah Sabin an. Seine Augen waren reines blaues Licht, seine Haut bleich und glatt wie Marmor.
     
    »Du hast mir noch keine wahre Gastfreundschaft erwiesen, Jean-Claude. Es ist üblich, dem Gast Gesellschaft anzubieten.« »Ich dachte nicht, dass von dir genug übrig ist, um solche Bedürfnisse zu haben«, erwiderte Jean-Claude.
     
    Sabin zog eine Grimasse. »Die Krankheit ist grausam. Nicht alle Körperteile verwesen. Der Drang bleibt, wenngleich das Gefäß so grotesk ist, dass es niemand anfassen will, nicht freiwillig.« Er schüttelte den Kopf, und wieder riss ein Stück Haut auf. Etwas Schwarzes, Zähes sickerte heraus.
     
    Cassandra gab einen kleinen Laut von sich. Meiner Leibwächterin war schlecht. Vielleicht roch es für sie nicht gut.
     
    »Wenn mich einer meiner Leute genügend verärgert, während du auf meinem Territorium weilst, darfst du ihn haben. Aber ich kann dir nicht jemanden überlassen, nur weil du es wünschst. Das würde nicht jeder Verstand überleben.«
     
    »Es gibt Tage, Jean-Claude, wo auch mein Verstand gefährdet ist.« Sabin blickte von Cassandra zu mir. »Deinen Wolf würde es zerbrechen, glaube ich. Aber dein menschlicher Diener, ich glaube, sie würde es überstehen.«
     
    »Sie steht nicht zur Verfügung, Sabin. Wenn du meine Gastfreundschaft mit solch einer Beleidigung brichst, werde ich dich vernichten, ob Ratsbeschluss oder nicht.«
     
    Sabin stellte sich vor ihn. Die beiden Vampire starrten einander an. »Es gab eine Zeit, wo niemand so mit mir sprach, Jean-Claude, niemand außer dem Rat.«
     
    »Das war einmal«, sagte Jean-Claude. Sabin seufzte. »Ja, das war einmal.« »Es steht dir frei, den Abend zu genießen, aber fordere mich nicht noch einmal heraus, Sabin. Wenn es um ma petite geht, habe ich keinen Sinn für Humor.«
     
    »Du teilst sie mit einem Werwolf, aber nicht mit mir.« »Das ist unsere Angelegenheit«, versetzte Jean-Claude, »und du wirst darüber kein Wort mehr verlieren. Wenn doch, dann werte ich das als Herausforderung, und der bist du nicht gewachsen.«
     
    Sabin machte eine halbe Verbeugung. Es war schwer, ohne Beine Hebelwirkung zu erzeugen. »Du bist der Meister der Stadt. Dein Wort ist Gesetz.« Die Worte waren korrekt, der Ton spöttisch.
     
    Liv kam zu Jean-Claude. »Es ist Zeit, die Türen zu öffnen, Meister.« Ich glaube, es war Absicht, dass sie ihn so nannte. Normalerweise bestrafte Jean-Claude seine Schar dafür. »Dann alle Mann auf die Plätze«, sagte Jean-Claude. Er klang wie eingeschnürt.
     
    »Ich suche mir einen Tisch«, schlug Sabin vor. »Tu das«, sagte Jean-Claude.
     
    Sabin setzte die Kapuze wieder auf. Er glitt die Treppe hinauf und auf die Tische der ersten Empore zu. Vielleicht wollte er aber auch zwischen den Dachsparren herumschweben.
     
    »Verzeih, ma petite. Ich glaube, die Krankheit ist in seinen Kopf vorgedrungen. Hüte dich vor ihm. Cassandra wird bei der Show gebraucht. Liv wird bei dir bleiben.« Ich sah die große Vampirfrau von der

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