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Anita Blake 07 - Dunkle Glut

Anita Blake 07 - Dunkle Glut

Titel: Anita Blake 07 - Dunkle Glut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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»Danke, das tut gut.« »Nehmen Sie eine Tablette und steigen Sie ein.«
     
    Er wollte den Kopf schütteln und stockte mitten in der Bewegung. »Nein, wenn Sie fahren, mache ich die nächste Katastrophe locker mit.«
     
    »Sie riechen, als hätte Ihnen jemand den Anzug abgefackelt.« »Sie sehen tadellos aus«, erwiderte er ärgerlich. »Was ist denn los, Larry?« »Außer dass sich mein Rücken anfühlt wie ein glühender Schürhaken?«
     
    »Ja.« »Ich erzähle es Ihnen im Auto.« Er schmollte nicht nur, er hörte sich auch müde an.
     
    Ich widersprach nicht, sondern ging einfach zum Jeep. Nach ein paar Schritten merkte ich, dass er nicht mitkam. Ich drehte mich um und sah ihn mit geballten Fäusten und geschlossenen Augen an derselben Stelle stehen.
     
    Ich ging zurück. »Brauchen Sie eine helfende Hand?« Er machte die Augen auf und lächelte. »Einen Rücken vielleicht. Die Hände tun's noch.«
     
    Ich schmunzelte und nahm sacht seinen Arm, erwartete halb, dass er ablehnte, aber er tat es nicht. Er hatte Schmerzen. Er machte einen steifen Schritt, und ich stützte ihn. Wir kamen langsam aber stetig voran. Sein Atem ging in kleinen flachen Stößen, bis ich ihn an der Beifahrertür hatte. Ich öffnete ihm und wusste nicht, wie ich ihn hineinsetzen sollte. Es würde wehtun, ganz gleich wie ich es machte.
     
    »Ich halte mich nur an Ihrem Arm fest, den Rest mache ich allein«, sagte er.
     
    Ich hielt ihm den Arm hin. Er packte ihn fest und ließ sich auf den Sitz herab. Er zischte durch die Zähne. »Sie haben vorhergesagt, dass es am zweiten Tag noch schlimmer wehtut. Wieso müssen Sie immer recht haben?«
     
    »Wir haben alle unsere Fehler«, antwortete ich, »aber ich habe gelernt, damit klarzukommen.« Ich setzte mein höflichstes Gesicht auf.
     
    Er lächelte und fing dann an zu lachen. Dann verkrampfte er sich vor Schmerzen, was noch mehr wehtat. Schließlich wand er sich einen Moment vor Schmerzen auf dem Sitz. Als er wieder still saß, klammerte er sich an die Sitzkanten, bis die Finger die Farbe wechselten. »Gott, bringen Sie mich nicht zum Lachen.«
     
    »Das tut mir leid«, sagte ich. Ich holte die Dose mit den Babyfeuchttüchern aus dem Kofferraum. Sie waren großartig, um Blut abzuwischen. Bei Ruß würden sie es wahrscheinlich auch tun. Ich gab ihm die Tücher und schnallte ihn an. Ja, er hätte weniger Schmerzen gehabt, wenn ich ihn nicht angeschnallt hätte, aber bei mir fährt keiner unangeschnallt mit. Meine Mutter wäre heute noch am Leben, wenn sie ihren Gurt benutzt hätte.
     
    »Nehmen Sie eine Tablette, Larry. Schlafen Sie im Wagen. Nach dem nächsten Auftrag fahre ich Sie nach Hause.«
     
    »Nein«, widersprach er und klang plötzlich so stur, so entschlossen, dass ich wusste, es war ihm nicht auszureden. Wozu es also versuchen?
     
    »Wie Sie wollen«, sagte ich. »Aber was haben Sie gemacht, dass Sie aussehen, als wollten Sie Ihre Sommersprossen kaschieren?«
     
    Er bewegte nur die Augen, um mich anzusehen, und runzelte fragend die Stirn.
     
    »Wegen des Rußes«, sagte ich. »Sehen Sie keine DisneyFilme oder lesen Sie keine Kinderbücher?«
     
    Er lächelte. »In letzter Zeit nicht. Ich war bei drei Bränden, wo ich nur noch den Tod der Vampire bestätigen konnte. Bei zweien war nur noch Asche übrig. Der dritte war ein verkohltes Skelett. Ich wusste nicht, was ich tun sollte, Anita. Ich habe nach dem Puls gesucht. Ich weiß, dass das dumm war. Der Schädel zerplatzte und versprengte seine Asche auf mich.« Er saß sehr steif da, sehr beherrscht, dennoch hatte ich den Eindruck, als kauerte er sich zusammen, um sich vor dem zu schützen, was er gesehen hatte.
     
    Was ich zu sagen hatte, würde ihm nicht gerade helfen. »Vampire verbrennen zu Asche, Larry. Wenn ein Skelett da übrig war, dann war das kein Vampir.«
     
    Er drehte mir den Kopf zu, die plötzliche Bewegung trieb ihm die Tränen in die Augen. »Sie meinen, das war ein Mensch?« »Wahrscheinlich - sicher bin ich nicht, aber es ist wahrscheinlich.«
     
    »Dank meiner werden wir es nie erfahren. Ohne die Zähne lässt sich der Unterschied nicht feststellen.«
     
    »Das stimmt nicht ganz. Man kann die DNA testen. Aber ehrlich gesagt bin ich mir nicht sicher, ob man nach einem Brand eine brauchbare DNA-Probe nehmen kann. Wenn man eine Probe hätte, könnte man eindeutig feststellen, ob es ein Vampir oder ein Mensch war.«
     
    »Wenn es ein Mensch war, habe ich jede Chance zerstört, ihn über Zahnarztakten

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