Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Anita Blake 08 - Göttin der Dunkelheit

Anita Blake 08 - Göttin der Dunkelheit

Titel: Anita Blake 08 - Göttin der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
Vom Netzwerk:
Bernardo, blickte aber unter die rote Kapuze, um zu deuten, was da war, aber da war niemand, mit dem ich reden, nichts, was ich verstehen konnte. »Ich wollte nicht beleidigend sein, es tut mir leid, wenn es so verstanden wurde, aber wir sind hergekommen, um über die Mordfälle zu sprechen. Ich würde Ihnen gern ein paar Fragen stellen.«
     
    »Ihre ungeheure Kenntnis arkaner Dinge und der aztekischen Kultur hat uns hierhergebracht«, sagte Edward. Ich musste an mich halten, um ihn nicht mit hochgezogenen Brauen anzugucken und nur zu nicken. »Ja, genau.« Sie lächelte tatsächlich. »Ihr glaubt noch immer, dass ich und mein Gefolge nur Vampire sind. Ihr glaubt nicht, dass wir wirklich Götter sind.«
     
    Da hatte sie recht, aber sie würde eine Lüge nicht riechen. »Ich bin Christ. Das haben Sie gesehen, als mein Kreuz glühte. Folglich bin ich Monotheist. Wenn Sie also Götter sind, ergibt sich für mich ein kleines Problem.« Das war so diplomatisch, dass ich selber staunte.
     
    »Wir werden es euch beweisen, dann bieten wir euch unsere Gastfreundschaft an, dann werden wir über jene Angelegenheit sprechen. a
     
    Ich hatte mit den Jahren gelernt, dass man, wenn jemand sagt, er ist ein Gott, nicht anfängt zu widersprechen, außer man hat die besseren Waffen. Also versuchte ich nicht, den dritten Tagesordnungspunkt vorzuziehen. Sie war irre und hatte jede Menge Schläger um sich, sodass der Irrsinn ihres Fabrikats leicht ansteckend oder sogar tödlich werden konnte. Wir würden den arkanen Vampirscheiß mitmachen, und sobald die selbsternannte Göttin zufrieden war, würde ich meine Fragen stellen. Wie schlimm konnte es schon werden, ihnen bei ihrem Gottesbeweis zuzugucken? Nein, antworten Sie nicht.
     
    Der Werjaguar, der durch die Tür kam, war der blauäugige Blonde mit der hellen Sonnenbräune, der so dicht an unserem Tisch vorbeigegangen war, dass ich sein Fell streicheln konnte. Er machte ein neutrales Gesicht, als wäre er nicht ganz sicher, ob er hier sein wollte.
     
    Sein Blick erfasste die Szene und blieb kurz an der Leiche hängen. Aber erließ sich vor Itzpapalotl auf ein Knie nieder, mit dem Rücken zu uns und unseren Waffen, den fellbedeckten Kopf gebeugt. »Was wünschst du von mir, heilige Gebieterin?«
     
    Ich hatte Mühe, keine Miene zu verziehen. Heilige Gebieterin? Du meine Güte! »Ich will unseren Besuchern zeigen, wie sich ein Gott sättigt.« Darauf hob er den Kopf und sah sie an. »Wem soll ich huldigen, heilige Gebieterin?« » Diego«, sagte sie.
     
    Der braunhaarige Vampir zuckte bei dem Namen zusammen. Ich wusste, er war nicht glücklich darüber, obwohl sein Gesicht nichts preisgab. »Ja, meine dunkle Göttin, was wünschst du von mir?«
     
    »Seth wird dir opfern.« Sie streichelte das Kopffell des Jaguars. »Wie du wünschst, meine dunkle Göttin«, sagte Diego so ausdruckslos, wie er es mit dem Gesicht nicht hinbekam.
     
    Seth, der Werjaguar ahmte das Tier nach, dessen Fell er trug, indem er auf allen vieren kroch. Er senkte die Stirn bis auf die Hände, sodass er fast auf dem Bauch zu Diegos Füßen lag.
     
    »Erhebe dich, Priester unserer dunklen Göttin, und opfere uns.«
     
    Der Werjaguar stand auf. Er war einen halben Kopf größer als der Vampir. Er öffnete sein Fell so weit, dass er das Kopfteil zurückschlagen konnte und die Glasaugen uns von seinen Schultern anstarrten. Der Jaguarkopf hing herab, als hätte ihm jemand das Genick gebrochen. Seths Haare hatten ein sattes, sonnengesträhntes Honigblond und er trug die gleiche Frisur wie Cesar, den sie auf der Bühne aufgeschlitzt hatten.
     
    »Dreht euch herum, damit unsere Besucher alles sehen«, befahl Itzpapalotl.
     
     
     
    Die Männer drehten sich zur Seite. Seths Ohrläppchen waren von dicken weißen Narben überzogen. Er zog ein kleines Silbermesser mit geschnitztem Jadegriff aus dem Gürtel, setzte die Klinge an ein Ohrläppchen, hielt es mit der anderen Hand fest und schnitt hinein. Das Blut rann ihm in roten Linien über die Finger, über die Klinge und tropfte auf seine Schulter.
     
    Diego fasste ihn mit einer Hand am Nacken, mit der anderen am Kreuz und zog seinen Kopf herab. Es sah aus, als wollte er ihn küssen. Doch der Vampir schloss den Mund um das Ohrläppchen und saugte. Ich sah die Bewegungen des Kehlkopfes, wenn er schluckte. Seine hellblauen Augen funkelten wie Saphire in der Sonne. Seine Haut begann zu leuchten wie von einem inneren Feuer. Das Braun seiner Haare wurde dunkler, oder

Weitere Kostenlose Bücher