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Anita Blake 08 - Göttin der Dunkelheit

Anita Blake 08 - Göttin der Dunkelheit

Titel: Anita Blake 08 - Göttin der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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vielleicht schien es auch nur so durch den Kontrast.
     
    Der Werjaguar hatte die Augen geschlossen, den Kopf in den Nacken gelegt und hielt die Luft an, als würde er die Sache genießen. Eine Hand lag auf der nackten Schulter des Vampirs, man sah den Druck seiner Finger.
     
    Diego zog den Kopf zurück und zeigte seine Zähne. »Die Wunde schließt sich.« »Bring ein weiteres Opfer, meine Katze«, sagte Itzpapalotl. Der Vampir wich gerade so viel zurück, dass der Werleopard mit der Klinge am anderen Ohr hantieren konnte. Dann fiel er über ihn her wie ein lange zurückgewiesener Liebhaber. Mit leuchtenden Augen und schweren Lidern zog er erneut den Kopf zurück. »Die Wunde schließt sich.«
     
    Es war interessant, dass der Schnitt so schnell zuheilte. Vampire haben einen Gerinnungshemmern Speichel, und das Silber der Klinge hätte bewirken sollen, dass die Heilung mit menschlichem Tempo vonstattengeht. Dennoch schloss sich die Wunde erstaunlich schnell, viel schneller, als sie sollte. Möglich, dass Itzpapalotl ihren Gestaltwandlern größere Heilungskräfte verliehen hatte. Vielleicht würde auch Silbermunition bei ihnen nicht wirken, sie zumindest nicht töten. Das musste man sich merken, nur für alle Fälle.
     
    »Ich will, dass sie sehen, was es heißt, ein Gott zu sein, Diego. Zeige es ihnen, meine Katze.«
     
    Der Werjaguar zog eine Naht an seinem Fell auf, vielleicht ein Reißverschluss, öffnete ihn bis zur Taille, wo er stoppen und den Gürtel abschnallen musste, an dem Messer und eine kleine Tasche hingen. Er ließ den Gürtel auf den Boden fallen und streifte das Fell herunter. Er war nahtlos gebräunt, auch am ... äh, Sie wissen schon. Nackt sonnenbaden, wie ungesund.
     
    Er stieg aus dem Fell und stand vollkommen nackt da. Das Messer hielt er noch in der Hand. Ich wusste nicht, wofür er es benutzen wollte, aber dass er dafür nackt sein musste, verhieß nichts Gutes. Er nahm seinen Penis in die Hand, der hart und glatt zum Vorschein gekommen war. Er setzte die Klingenspitze an die zarte Haut und zog eine feine rote Linie. Er holte zischend Luft.
     
    Und bekam ein Echo von mir und Olaf. Bernardo sagte: »Scheiße!« Iüjah. Ich glaube nicht, dass ich es genauso nachfühlen konnte wie die Jungs, aber das musste wehgetan haben. Edward war der Einzige von uns, der keinen Ton von sich gab. Entweder wusste er, was kommen würde, oder ihn konnte nichts mehr überraschen.
     
    »Diego«, sagte Itzpapalotl, »zeige ihnen, was es heißt, ein Gott zu sein.« Es klang ganz leicht wie eine Warnung, als müsse sie ihn ermahnen, seine Aufgabe zu erledigen. Das wunderte mich, denn Diego hatte es gründlich genossen, an dem Ohr zu saugen. Warum also?
     
    Diego kniete sich hin, sein Gesicht war dem dargebotenen Blut sehr nahe, er brauchte es sich nur zu nehmen. Doch er starrte nur mit dem hellblauen Feuer in den Augen auf die Schnittwunde. So kniete er da, bis sich die Wunde schloss. Ich hatte noch nie gesehen, dass ein Gestaltwandler bei Silber so schnell heilt. Noch nie.
     
    Seth sah über die Schulter, den Penis in der Hand, der schon ein bisschen erschlaffte. »Heilige Gebieterin, was willst du, das ich tue?« »Opfern«, sagte sie und so zornig, dass ich schauderte.
     
    Seth setzte erneut die Klinge an. Es schien schwieriger zu sein, einen sauberen Schnitt zu ziehen, weil er nicht ganz steif war, aber er schaffte es. Das Blut floss in feinen Rinnsalen über die Haut und färbte seine Finger.
     
    Diego machte keine Anstalten zu saugen. Das Feuer in seinen Augen verblasste, ebenso der Glanz seiner Haut, und der Kontrast zwischen Blässe, dunklen Haaren und blauen Augen war immer noch schön, aber er wirkte wie geschlagen und hielt die Hände kraftlos im Schoß.
     
    Die vier Frauen glitten wie eine Einheit hinter Itzpapalotl hervor und umringten den knienden Vampir im Halbkreis. »Du hast mich enttäuscht, Diego«, sagte die Göttin.
     
    Er senkte den Kopf und schloss die Augen. »Ich bedaure das, meine dunkle Göttin. Nicht für den Mond und die Sonne möchte ich dich enttäuschen.« Doch er klang müde, als wiederholte er eine auswendig gelernte Zeile, ohne dass er mit dem Herzen dabei war.
     
    Die vier Frauen zogen eine lederne Rute aus dem Gürtel und entfernten den Lederbeutel am Ende. Daraus kamen Dutzende Lederschnüre zum Vorschein wie ein obszöner Strauß Blumen. Im Fackelschein glänzten die Silberkugeln, die hineingeflochten waren. Es waren Neunschwänzige Katzen, nur mit viel mehr

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