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Anita Blake 08 - Göttin der Dunkelheit

Anita Blake 08 - Göttin der Dunkelheit

Titel: Anita Blake 08 - Göttin der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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sich zurück. »Die Wunde hat sich geschlossen.«
     
    Chualtalocal stand auf und ging zu seiner Gebieterin. Sobald Seth allein stand, sank er auf die Knie. Er öffnete langsam die Hände, als täte es weh, und man sah darin die blutigen Halbmonde. Aber es hatte gewirkt. Alles war ihm recht, wenn es ihn nur vor den Klauen der vier Irren bewahrte.
     
    »Ich biete dir unsere Gastfreundschaft an, dir und deinen Freunden. Du kannst Seth haben, wenn du möchtest, und ihn zu Ende bringen lassen, wie es sein Körper so dringend zu verlangen scheint.«
     
    Da war mir klar, was sie unter Gastfreundschaft verstand. Irgendwie glaubte ich nicht, dass das zur aztekischen Kultur gehörte, doch wenn ich mich recht entsann: Hatten nicht einige Azteken Frauen zusammen mit Speisen und Gold an Corter gesandt? Vielleicht war es hier nicht anders. Aber ich wollte mich deswegen nicht einmischen.
     
    »Die Dämmerung kommt. Sie drückt schwer gegen die Dunkelheit und wird die Nacht zerreißen.«
     
    Sie drehte den Kopf zur Seite und schien zu überlegen oder sie spürte die Nacht, die Luft, irgendetwas. »Ja«, sagte ich, »ich fühle es auch.« »Wenn es nicht allzu unhöflich ist, können wir dann die Gastfreundschaft für heute überspringen und zu den Mordfällen kommen?«
     
    »Nur wenn du mir dein Wort gibst, wiederzukommen und unsere Gastfreundschaft zu genießen, bevor du nach St. Louis abreist.«
     
    Ich sah Edward an. Er zuckte die Achseln. Scheinbar war es mir überlassen. Wie immer, wenn die Monster ins Spiel kamen. »Auf Sex mit Ihren Leuten lasse ich mich nicht ein, aber ich bin bereit, den Besuch zu wiederholen.«
     
    »Du schienst Seth zu mögen. Ich würde dir Cesar anbieten, der deine Macht noch mehr zu mögen schien, doch er opfert nicht und agiert auch nicht als Gastgeschenk. Das verlangt er dafür, dass wir ihn zweimal im Monat beinahe töten dürfen. a
     
    »Sie meinen, weil er sich zweimal im Monat beinahe das Herz rausreißen lässt, braucht er nicht zu opfern und auch den anderen Kram nicht zu machen?« »Genau das meine ich.«
     
    Das hob meine Meinung von ihm. Ich hatte seinen Auftritt gesehen und jetzt auch etwas vom Geschehen hinter der Bühne und fand es schwer zu sagen, was von beidem schlimmer war: sich die Brust aufschneiden und an das schlagende Herz greifen zu lassen oder Vampire an seinen zarten Körperteilen saugen und sich für Sex mit Fremden anbieten zu lassen. Nein, wenn ich genauer nachdachte, ließe ich mir lieber die Brust auf schneiden, solange klar wäre, dass sie )Jederzeit wieder vollständig zuheilte.
     
    »Nicht dass Seth nicht schön anzusehen ist. Ich bin sicher, es wäre ein Vergnügen, mit ihm zusammen zusein, aber ich stehe nicht auf Gelegenheitssex. Aber danke für das Angebot. Ich weiß, dass die Polizei mit Ihnen gesprochen hat.« »So ist es. Ich glaube nicht, dass sie etwas Nützliches von mir erfahren hat.« »Vielleicht haben sie nicht die richtigen Fragen gestellt«, meinte ich.
     
    »Und was sind die richtigen Fragen ?« Ich hatte etwas vor, das der Polizei gar nicht gefallen würde. Ich hatte vor, den Monstern einen Verdächtigen und Einzelheiten der Tat zu nennen. Sie brauchte bestimmte Details, oder wie sollte sie sonst die Merkmale eines aztekischen Schreckgespenstes erkennen? Ich wusste, wie es die Polizei gemacht hatte: Sie waren so allgemein geblieben, dass sie sich die Befragung hätten sparen können. Mir war klar, warum sie es so machten. Wenn ich einmal den Mund aufmachte und Einzelheiten an Itzpapalotl verriet, dann war sie informiert. Man würde sie bei einer Befragung nicht mehr in die Enge treiben können. Was ich wusste und die Polizei nicht wissen konnte, war, dass sie sowieso nie die Wahrheit aus ihr herauskriegen würden. Sie war die Art Vampir, der in einem finsteren Raum sitzen, sich die bunten Bilder hinter den Augenlidern angucken und damit zufrieden sein konnte. Das Einzige, womit man ihr drohen konnte, war die Todesstrafe, und wenn sie hinter den Morden steckte, dann stand sie bereits unter dieser Drohung. Der Nachteil einer schnellen und sicheren Bestrafung war, dass sie einer Befragung den taktischen Spielraum entzog. Sobald jemand weiß, dass er hingerichtet wird, lässt er nicht mehr mit sich handeln.
     
    »Könnten wir den Raum ein bisschen leeren ?« »Wie meinst du das?«
     
    »Können wir ein paar Leute rausschicken? Ich werde vertrauliche Informationen der Polizei mit Ihnen besprechen, und ich will nicht, dass sie sich

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