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Anita Blake 08 - Göttin der Dunkelheit

Anita Blake 08 - Göttin der Dunkelheit

Titel: Anita Blake 08 - Göttin der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Laurell K. Hamilton
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über eine Wurzel und schlug lang hin. Ich spürte einen scharfen Schmerz im Arm. Er blutete. Das Blut lief daran herab, doch ich konnte keine Wunde finden.
     
    Das Grauen kam näher. Ich hörte Baumstämme laut knackend brechen. Es kam. Es kam zu mir. Ich rannte und rannte und rannte, und die toten Bäume nahmen kein Ende, und es gab kein Entkommen.
     
    Ein typischer Verfolgungstraum, dachte ich, und in dem Moment, als ich das dachte, wurde mir klar, dass es nur ein Traum war, und der Traum ging in einen anderen Traum über. Richard stand in ein Bettlaken gewickelt vor mir und streckte einen nackten Arm nach mir aus. Seine braunen Haare fielen in krausen Wellen um sein Gesicht. Ich griff nach ihm, und als sich unsere Fingerspitzen berührten, lächelte er, der Traum brach ab, und ich wachte auf.
     
    Ich wachte auf und blinzelte in einen Flecken Sonnenlicht auf dem Bett. Aber es war nicht das Licht, das mich geweckt hatte. Es klopfte leise an meiner Tür. Ich hörte eine Männer stimme. »Edward sagt, du sollst aufstehen.«
     
    Es dauerte einen Moment, bis ich Bernardos Stimme erkannte. Ich brauchte keinen Freud, um die Traumszene mit Richard im Bettlaken zu analysieren. Ich würde mich in Bernardos Gegenwart zurückhalten müssen. Peinlich, aber wahr.
     
    Ich setzte mich auf und rief: »Wie spät ist es ?« »Zehn.« »Gut, ich komme.«
     
    Ich lauschte, hörte ihn aber nicht weggehen. Entweder war die Tür solider, als sie aussah, oder Bernardo sehr leise. Wäre ich mit Edward allein gewesen, hätte ich mir eine Jeans unter das T-Shirt gezogen und wäre zum Kaffee in die Küche gegangen. Aber es war Besuch im Haus, und zwar männlicher. Ich schaffte es ins Badezimmer, ohne jemandem auf dem Flur zu begegnen, und zog mich an: dunkelblaue Jeans, ein dunkelblaues Polohemd, weiße Sportsocken und meine schwarzen Nikes. Normalerweise hätte ich die Pistolen weggelassen, bis ich in die böse, weite Welt hinausging, doch in Edwards Haus begann die böse, weite Welt im Nachbarzimmer, und so steckte ich die Firestar in das Innenhosenholster, bei dem man rechtshändig überkreuz zieht. Gewaschen, gekämmt und bewaffnet ging ich dem Duft von gebratenem Speck nach.
     
    Die Küche war klein, eng und weiß, aber die Geräte alle schwarz, und dieser Kontrast war fast zu viel am frühen Morgen. Auf einem kleinen weißen Holztisch stand ein Strauß Gartenblumen. Donna hatte wieder zugeschlagen, aber ehrlich gesagt war ich ihrer Meinung. Die Küche brauchte eine Abmilderung.
     
    Die zwei Männer am Tisch trugen nichts dazu bei, den Raum angenehmer zu gestalten. Olaf hatte sich rasiert, sodass die einzigen Haare am Kopf die schwarzen Augenbrauen waren. Er trug ein schwarzes ärmelloses T-Shirt und eine schwarze Anzughose. Die Schuhe konnte ich nicht sehen, wettete aber auf einen monochromen Look. Er trug auch ein schwarzes Schulterholster mit irgendeiner Automatik. Die Marke war nicht zu erkennen. Unter seinem linken Arm steckte ein Messer mit schwarzem Griff in einer Scheide. Schulterholster scheuern bei ärmellosen Sachen, aber he, das war nicht mein Problem.
     
    Bernardo trug ein kurzärmliges weißes T-Shirt und schwarze Jeans. Die oberste Lage seiner Haare hatte er mit einer großen, bunten Haarspange nach hinten geklemmt. Es war noch genug Haar übrig, um über die Schultern zu fallen, wo es auf dem reinen Weiß des T-Shirts einen starken Kontrast bildete. Hinter der rechten Hüfte steckte eine 10 mm Beretta. Ich sah kein Messer an ihm, aber irgendwo war bestimmt eins.
     
    Edward stand am Herd und leerte eine Pfanne mit Rühreiern auf zwei Teller. Er trug auch schwarze Jeans, dazu schwarze Cowboystiefel und ein weißes Hemd, das genauso aussah wie das vom Vortag.
     
    »Mensch, Leute, sollte ich noch mal zurückgehen und mich umziehen?«
     
    Alle drehten sich zu mir um, sogar Olaf. »Was du anhast, ist schon in Ordnung«, fand Edward. Er brachte die Teller zum Tisch und stellte sie vor die leeren Stühle. In der Mitte neben der Vase stand bereits ein Teller mit Speck.
     
    »Aber ich passe nicht zu euch«, sagte ich. Edward und Bernardo lächelten. Olaf nicht. Große Überraschung. »Ihr seht so uniformiert aus«, meinte ich.
     
    »Scheint so«, sagte Edward. Er setzte sich auf einen freien Stuhl. Ich setzte mich auf den anderen. »Du hättest mir sagen sollen, dass es eine Kleiderordnung gibt.« »Das ist keine Absicht«, sagte Bernardo. Ich nickte. »Und darum ist es so lustig.« »Ich ziehe mich nicht um«,

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